Der Säure-Basen-Haushalt des Menschen

von Verena Müller-Wieprecht

Begriffsdefinitionen

Mit klinischen Parametern wie Blut-pH-Wert, CO2-Partialdruck (PCO2), Basenüberschuß (BE – base excess) und Standardbikarbonat werden respiratorische/metabolische Azidosen/Alkalosen diagnostiziert. Der Kliniker unterscheidet manifeste und kompensierte Azidosen bzw. Alkalosen. Je nach Schweregrad ist es lediglich zu einer verminderten Pufferkapazität im Blut gekommen oder es liegt bereits eine pH-Wert-Entgleisung auf unter pH 7,2 vor (Normbereich für den Blut-pH-Wert: 7,38-7,42). Die Ursache kann metabolischer (z.B. schlecht eingestellter Diabetes mellitus und eine resultierende Keto-Azidose) oder auch respiratorischer Natur (zB Hyperventilations-Alkalose) sein. Um diese massiven Stoffwechselentgleisungen geht es hier jedoch nicht.

Es geht vielmehr um eine differenzierte, ganzheitliche Betrachtung des Säure-Basen-Haushaltes, als dessen Vorreiter Friedrich F. Sander bereits in den 50er Jahren den Begriff der latenten Azidose (Gewebsazidose, chronische Azidose) geprägt hat. Da der Begriff der Azidose durch die Physiologie und die Intensivmedizin eindeutig definiert ist, ist es sinnvoll eher von einer Säurebelastung oder auch Säureüberlastung des Organismus zu sprechen. Hintergrund der Säureüberlastung ist, dass ständig Säuren im zellulären Stoffwechsel anfallen und eliminiert werden müssen. Im Normalfall ist der Organismus in der Lage, diese auch als Stoffwechselschlacken bezeichneten Säuren auszuscheiden.

Tagesprofil des Urin-pH-Wertes kann hinweisdiagnostisch eingesetzt werden

Zellulärer Stoffwechsel und seine Abfälle

Täglich anfallende Säuren werden täglich aus dem Organismus eliminiert

Wenn mehr Säuren anfallen als ausgeschieden werden, übersäuert das Bindegewebe

Ursachen von Säureretention im Gewebe können vielfältig sein

Säurebildende Ernährung führt ebenfalls zu chronischer Übersäuerung

Basenfluten unterstützen das Herauslösen von Säuren aus dem Bindegewebe

Orale Bikarbonatgabe kann einer ernährungsbedingten Übersäuerung entgegenwirken

Zufuhr von basischen Mineralstoffen ist ernährungsphysiologisch sinnvoll

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Literatur bei der Verfasserin

Anschrift der Verfasserin:
Dr. rer. nat. Verena Müller-Wieprecht
Biochemikerin/Heilpraktikerin
Feldbergstr. 13
61200 Wölfersheim
E-Mail: wieprecht@nexgo.de



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