Nahrungsmittelunverträglichkeit: IgG-Antikörper und ihre Folgen

von I. Frank, F. W. Tiller

Das Darmkonzept

Der Darm als wichtiges Kontaktorgan zwischen „außen und innen“ hat vielfältige Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehören die Aufnahme von nützlichen Substanzen, die uns ernähren, aber auch das Ausscheiden von Stoffen, die wir nicht verdauen können oder die für uns potentiell giftig sind. Zur Aufrechterhaltung der Barrierefunktion gegenüber Schadstoffen und Krankheitserregern tragen einerseits eine gesunde Darmflora und eine zelluläre Immunbarriere sowie protektive, vom darmassoziierten Immunsystem ausgeschüttete Antikörper bei. Andererseits ist die intakte Darmschleimhaut natürliche Voraussetzung der Integrität und normalen Funktion des Darmtrakts. Störungen in diesen Funktionen können Nahrungsmittelallergien und –unverträglichkeiten auslösen. Die Folge sind meist Transportstörungen von Nährstoffen in den Schleimhautzellen, Vitalstoffmangel und die Vermehrung pathogener Erreger mit Akkumulation entsprechender Stoffwechselprodukte. Zusätzlich erhöht eine gestörte Darmpermeabilität die Diffusion größerer, nahezu unveränderter Nahrungsmittelbestandteile in den Blutkreislauf. Nahrungsmittel sind zwar grundsätzlich für den Körper „nützlich“, unser Immunsystem bleibt deshalb i.d.R. reaktionslos, es besteht immunologische Toleranz. Dennoch können gegen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile Antikörper der Immunglobulinklasse G (IgG) als Folge einer Auseinandersetzung des Immunsystems mit diesen Antigenen entstehen. Die resultierenden Antikörper-Antigen-Komplexe (sogenannte Immunkomplexe) lösen dann u.U. neben Giftstoffen und Krankheitserregern krankhafte lokale oder allgemeine Symptome aus, die sich nicht nur im Darmtrakt manifestieren.´

Durchlässigkeitsstörung des Darms (Leaky-gut-Syndrom) – Ursache von Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln

Immunologische Grundlagen – Allergie oder Unverträglichkeit?

Der Unverträglichkeit auf der Spur

Der Beschwerdekomplex

TNFalpha – Zusammenhang mit Diabetes mellitus Typ II und Übergewicht

Indikation zur Untersuchung auf IgG- Antikörper gegenüber Nahrungsmitteln

Zusammenfassung

Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten können bei einer Vielzahl unspezifischer Symptomenkomplexe eine Rolle spielen. Sie enstehen durch Störung der Darmbarrierefunktion und/oder durch eine unphysiologische Immunreaktion gegenüber Nahrungsmitteln/-bestandteilen und sind keinesfalls allergischen Reaktionen zu zuordnen. Mit dem Nachweis von Antikörpern der IgG-Klasse besteht die Möglichkeit therapeutische Massnahmen, die die Sanierung der Darmschleimhaut unterstützen aber auch zur Linderung von Symptomen beitragen, zu begründen bzw. zu flankieren (Nahrungsmittelkarenz, verschiedenste Diät-Formen).

...

1. W. Atkinson, et al.: Gut 2004 ; 53 : 1459-1464
2. Trevor Rees, et al.: Headache care 2005; Vol 2, No 2 :105-110

Anschrift der Verfasser:
Dipl. biol. I. Frank/PD Dr. med. F. W. Tiller
Bayerstr. 53
80335 München



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 02/2006

Naturheilpraxis 02/2006