Ernährungsfragen bei Krebs

Von Johannes Eigl

Aufgrund der immensen psychologischen Bedeutung, die mit der Diagnose einer Krebserkrankung verbunden ist, ist sicherlich verständlich, dass viele Betroffene zusätzliche alternative Behandlungswege aufsuchen, teilweise Versprechungen bestimmter Ernährungssysteme zu befolgen, um der Erkrankung einen günstigen Verlauf zu geben. Das besondere Problem hierbei ist dass, obwohl es von einigen Vertretern bestimmter Ernährungssysteme behauptet wurde, sich bisher keine gesicherten Wege finden lassen, eine Krebserkrankung alleine durch Diät zu heilen.

Unbestritten ist, dass einige Formen von Krebs durch bestimmte ungünstige Faktoren der Ernährung (Beispiel: Magen u. NaCl ) mit verursacht werden können. Ferner spielt in der Frage, ob ein Tumor nach der Entdeckung und Behandlung rezidiviert oder gar metastasiert, ist das gute Funktionieren des Immunsystems von immenser Bedeutung und insofern eine optimale Ernährung mit der bestmöglichen Versorgung mit Vitaminen und Vitalstoffen und den übrigen Bestandteilen der Nahrung wird somit sehr wichtig.

In diesem Zusammenhang sollen die derzeit vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zur optimalen Zusammensetzung einer Ernährung nach der Diagnose einer Krebserkrankung gewertet werden. Wobei aber nicht vergessen werden darf, dass die Anforderungen an eine optimale Diät je nach Stadium des Tumors und auch je nach Art und Lokalisation des Tumors sehr unterschiedlich sein kann.

So z.B. ist die Diät nach der Teilentfernung eines Teils des Verdauungstraktes durch Tumorchirurgie sicherlich grundverschieden von einer Behandlung, wenn die Verdauungsorgane nicht durch die Primärtherapie betroffen wurden. Erschwert wird die Beurteilung einer optimalen Ernährung für Krebskranke zudem, weil für den Bereich einer Alltagsdiät ohne Vorerkrankung größere Studien mit der Erfassung der Wirkung bestimmter Ernährungsformen erst seit wenigen Jahren verwirklicht wurden. So haben erst vor wenigen Jahren eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg ermittelt, dass Vegetarier in Bezug auf das Sterberisiko von Herz-Kreislauferkrankungen und auch bei Krebs der Verdauungsorgane günstiger ist. Die langjährige Vegetarierstudie des Bundesgesundheitsamtes in Berlin hat dies ebenfalls bestätigt. Weitere Ergebnisse zum Einfluss der mediterranen Diät sollen weiter unten dargestellt werden. Zur Einführung möchte ich zunächst alle jene sogenannten Krebsdiäten vorstellen, die vorgeben Krebs heilen zu können, den Beweis ihrer Wirksamkeit blieben die Verfechter dieser Diäten noch schuldig.´

1. Fastenkuren
2. Instinkttherapie nach Burger
3. Hay’sche Trennkost
4. Makrobiotische Kost nach Kushi-Ohsawa
5. Isopathische Milchsäurediät nach Kuhl
6. Öl-Eiweißkost nach Budwig
7. Leupold/Ohler-Diät
8. Diät nach Gerson
9. Moermann-Diät

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Literatur:
The Mediterranean Diet and Mortality, Olive Oil and Beyond. Perspective New England Journal of Medicine 348;26 June 26, 2003

Anschrift des Verfassers:
Johannes Eigl
Internist
Lehrbeauftragter der LMU München
Lehrstuhl für Allgemeinmedizin
Erdinger Str. 32
85356 Freising
Tel.: 08161 / 860 81



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