Medizin und Farbe

Farben sind Ausdruck von Identität

Roland Aull

Farben sind beliebt und vielen Menschen ist die persönliche Beschäftigung mit Farben ein echtes Bedürfnis. Der professionelle Umgang mit Farbe erfordert jedoch Distanz, will man beispielsweise in der Kundenberatung auf die Wünsche des Klienten eingehen. Wer mit Farbe beruflich zu tun hat, sollte sich eher früher als später darüber Klarheit verschaffen, wie die eigene Farbidentität aussehen mag. Bestes Beispiel für eine solche konkrete Fragestellung sind die so genannten CI-Farben. Wie sind Sie also bei der Festlegung Ihrer Firmenfarben vorgegangen? Sind Ihre Corporate-Identity-Farben tatsächlich Ausdruck Ihrer Identität – oder geht es Ihnen ähnlich wie Aral, Haniel, Ikea oder Viessmann, wo man die Firmenfarben mehr oder weniger nach Gefühl definierte?

Heute weiß kaum noch jemand, dass die Farbkombination von Aral weder das Ergebnis großartiger tiefenpsychologischer Untersuchungen war und ebenso wenig von langer Hand geplant wurde. Die bis 1927 verwendete Kombination Schwarz-Gelb musste man aufgeben, weil sie mit den neu eingeführten Straßenverkehrsschildern verwechselt wurde. Als Ersatz wählte man das scheinbar Naheliegendste: die Stadtfarben am Firmensitz Bochum. Beim Speditionsunternehmen Haniel waren die Bedingungen ähnlich: Weil es schon zwei Flaggen für Haniel-Schiffslinien gab (Grün-Weiß für das Rheinland, Weiß-Schwarz für Preußen), bot sich bei der Neuausrichtung des Unternehmens offensichtlich gar nichts anderes an, als die bisherigen Farben zu einem Schwarz-Weiß-Grün zu kombinieren. Auch der Möbelriese Ikea wählte den tradionellen Weg: Im Heimatland Schweden benutzt man nach wie vor das eingeführte rote Logo aus der Frühzeit des Unternehmens und streicht die Möbelhäuser in Weiß und Grau. Außerhalb der Landesgrenzen verwendet man jedoch aus Marketinggründen ausschließlich die schwedischen Landesfarben Blau und Gelb. Selbst die Farbe eines Produkts kann, wie beim Heizkesselhersteller Viessmann geschehen, zur Firmenfarbe werden, wenn es erfolgreich genug ist.

Farben repräsentieren Persönlichkeitsmerkmale

Prismatische Farben

Drittel-Spektren

Echte Komplementärfarben

Ich-Funktionen von C.G.Jung und Farb-Funktionen von Hans Peter Maier

Das Funktionsdiagramm – ein farbiger Fingerabdruck

Die Flash-Test-Auswertung – der schnelle Überblick

Die Farbwahl – Ausdruck der individuellen Disposition

Farbe ist Identität

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Literatur:
»Psychologische Typen« von Carl Gustav Jung. Gesammelte Werke Band 6. Walter Verlag, Düsseldorf 1995.
»Ich-Funktionen und unbewusstes Malen« von Klaus-Uwe Adam. Verlag Deutscher Arbeitskreis Gestaltungstherapie, Stuttgart 1992.
»Denkmann und Fühlfrau – Fühlen wie sie, denken wie er« von Wolf von Siebenthal. Walter Verlag Düsseldorf 1996.
»Empfindungsfrau und Intuitionsmann – Entwerfen wie er, gestalten wie sie« von Wolf von Siebenthal. Walter Verlag, Düsseldorf 1995.
»Der M.B.T.I. – die 16 Grundmuster unseres Verhaltens nach C.G.Jung« von Richard Bents und Reiner Blank. Claudius Verlag, München 2001.
»HP.M-COLOR-TEST« von Hans Peter Maier. Ravensburger Buchverlag. Ravensburg 1991.
»Vom Bilderreich der Seele – Wege und Umwege zu sich selbst« von Jolande Jakobi. Walter Verlag, Düsseldorf 1992.
»Die Miasmenlehre Hahnemanns – Diagnose, Therapie und Prognose der Chronischen Krankheiten« von Proceso Sanchez Ortega. Karl F. Haug Verlag, Heidelberg 2000.
»Farbberatung ist eine Malerleistung« von Roland Aull. Die Mappe 3/1999, Seiten 56-59.
»Wenn der Geist nicht reagiert« von Roland Aull. Die Mappe 2/2001, Seiten 54-59.
»Lehrbuch der Psychokinesiologie?« von Dietrich Klinghard
»Goethes Farbenlehre » von Rupprecht Matthaei. Ravensburger Buchverlag. Ravensburg 1998
»Farben sehen erleben verstehen« von Ueli Seiler-Hugova. AT-Verlag. Aarau 2002
»Goethes Spektren und sein Farbenkreis« in: Ergebnisse der Physiologie, Band 34, München 1932, Seiten 191-219.



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