Individuelle Entgiftungskonzepte für die Praxis

von Margret Madejsky

Wasser- und Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp soll einmal gesagt haben, dass es eigentlich nur drei Therapien gäbe: 1. Entgiften 2. Entgiften 3. Entgiften. Eben weil das Thema im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde ist, bieten inzwischen einige Naturheilfirmen ihre eigenen Ausleitungskonzepte an. Doch es liegt in der Natur vorgefertigter Konzepte, dass sich diese nicht für alle gleichermaßen eignen. Man denke nur an Patienten mit schwachem Magen, Reizdarm, chronischem Müdigkeits-Syndrom oder Arzneiüberempfindlichkeit. Auch langjährig vegetarisch oder vegan ernährte Menschen reagieren oft schon auf kleinste Gaben ausleitender Arzneien heftig oder paradox, so dass eine Entgiftungskur selten zum Ende gebracht werden kann. Wie schon der Kollege Stefan Mair in seinem NHP-Artikel über Ausleitung mit ISO-Komplexen bemerkte: “Entgiftung ist Stress für den Körper”.

Am sinnvollsten ist es, individuelle Entgiftungskonzepte zu erstellen, die sich neben dem Allgemeinzustand des Patienten auch an der Belastbarkeit des Geldbeutels orientieren, denn schon mit billigen Heilkräutertees, mit Fasten und dergleichen lässt sich viel bewegen. Die konkrete Durchführung des Ausleitungskonzepts kann sich beispielsweise nach folgenden Regeln richten:

1. Wo der Körper Schmerzen produziert, will er entgiften. Das heißt, dass Regelkrämpfe über das Menstrualblut oder das Reizdarm-Syndrom speziell über den Stuhl entgiftet werden.

2. Man entgifte stets von den edlen (z. B. Leber) zu den unedlen Organen (z. B. Haut). Das heißt, dass Hauterscheinungen wie Pickel eine erwünschte Entgiftungsreaktion darstellen. Bei chronischen Hautleiden wie Neurodermitis ist zu beachten, dass eine echte Entgiftung, die mit Mobilisieren von Giftstoffen aus dem Bindegewebe einhergeht, einen Schub bewirken wird.

3. Die Kurdauer richtet sich nach der Dauer der Krankheit. Ein Südtiroler Sprichwort bringt es auf den Punkt: Die Krankheit kommt im Galopp und geht im Gänsemarsch. Das heißt, dass chronisch Kranke im Grunde genommen so lange entgiftet werden sollten wie auch die Krankheit besteht – die Entgiftung erfolgt dann in Etappen, zum Beispiel initial drei Monate lang und in der Folge wird zwei Mal jährlich sechs Wochen lang gekurt.

4. Ein vollständiges Entgiftungskonzept sollte eigentlich alle Selbstreinigungsmechanismen des Körpers nutzen (Bronchialsekret, Menstrualblut, Schweiß, Stuhl, Tränen, Urin) und alle zur Entgiftung wichtigen Organe stärken (Bauchspeicheldrüse, Darm, Leber, Lymphe, Nieren).

5. Keine Entgiftungskuren während akuter Krankheiten oder Schwangerschaft und Stillzeit!

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Anschrift der Verfasserin:
Margret Madejsky
Heilpraktikerin
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81677 München
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Fax 089 / 27 34 95 66
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