Eine Entstauungstechnik aus dem alten China GUASHA

von Solange Eigl

Es ist mir ein Anliegen, die Aufmerksamkeit des Lesers auf ein altes traditionelles Heilverfahren zu lenken, dass in seiner verblüffenden Einfachheit und Wirksamkeit, seit 1996, meine Therapie, mit guten Erfolgen unterstützt.

Darüber hinaus möchte ich dazu beitragen, dass dieses Verfahren, in seiner geschichtlichen Entwicklung seiner Anwendung, in der es anfänglich von Ärzten praktiziert wurde und nachfolgend über therapeutisches Hilfspersonal, in die Familien Chinas Einzug fand, wieder in geschulte Therapeutenhand zurückfindet.

Guasha ist eine Technik, bei der die geölte Körperhaut, unter Druck eines Deckels, wie der schraubbare Deckel einer Milchflasche z. B., geschabt wird. Das Öl und die abgerundeten Unterseiten des Deckels sind Notwendigkeiten, um die Haut nicht zu verletzen. Das zu behandelnde Zielareal ist, je nach Beschwerdelokalisation, im gesamten Rückenbereich, einschließlich des Nackens, an der vorderen Brust und an Gelenken zu suchen.

Ziel ist es, stagnierende Körpersäfte, wie Blut und Lymphe, die sich an Haut-, Binde- und Muskelgewebe ablagern, wieder “in Fluss” zu bringen. Hierdurch werden Schmerzen vermindert, bzw. eliminiert, überschüssige Stoffwechselprodukte abtransportiert und die Zellversorgung optimiert. Gekoppelt an die Entstauung der Körpersäfte wird auch das Qi, eine feine Form der Energie, wie sie in unseren Leitbahnen oder Meridianen zirkuliert, befreit und es kann der Steuerung und Genesung all unserer Lebensvorgänge zur Verfügung stehen. Die gleichzeitige Stimulation von Akupunkturpunkten, den sogenannten Shu- oder Zustimmungspunkten auf dem Blasenmeridian, zu beiden Seiten der Wirbelsäule, setzt zusätzliche Heilreize bei Inneren Erkrankungen.

Guasha bewährt sich zur Behandlung akuter und chronischer Beschwerden gleichermaßen:
Bei Schmerzzuständen verspannter Nacken- und Rückenmuskulatur, bei jeder Art von Kopfschmerz bis hin zur Migräne, zur Vorbeugung und Ausheilung grippaler Infekte, zur Begleitbehandlung von Allergien und Erkrankungen Innerer Organe.
Guasha ist eine wirkungsvolle Maßnahme, sei es in Kombination mit anderen Verfahren, wie Phytotherapie, Osteopathie oder mit der Traditionellen Chinesischen Medizin, Akupunktur und Kräuterrezepturen. Auch als einzige Maßnahme angewendet, garantiert sie dem Therapeut langfristigen Dank. Bereits unter der Behandlung kommt es häufig vor, dass Patienten den entstauenden Reiz durch spontane Erleichterungskommentare beantworten.

Worterklärung:
GUA = bedeutet Schaben, als Tätigkeit
SHA = beschreibt das äußere, sichtbare Zeichen von gestauten Körpersäften Qi

Die Übersetzung des chinesischen Schriftzeichens SHA = erhabene, rötliche, Hirse-ähnliche Hautausschläge
Es entfaltet sich unter dem schabenden Druck mittels des Deckels, auf nahezu schmerzfreie Weise, ein Hämatom-ähnlicher Ausschlag, der bereits am Folgetag der Behandlung stark abblasst und nach spätestens drei bis vier Tagen vollends verschwindet. In der Zeit des Verblassens “arbeitet” die Therapie weiter und kann sukzessive Verbesserungen einleiten. Die Färbung des Ausschlages (von hellrot bis violett und blau) erlaubt diagnostische Hinweise, in wie fern eine akute oder chronische Störung vorliegt und wo (Organe, Gewebe) sie sich manifestiert, und diagnostisch, wie viele Behandlungen in etwa nötig werden.

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Buchempfehlung:
GUA SHA – eine traditionelle Technik für die moderne Medizin
Arya Nielsen, Verlag für Ganzheitliche Medizin, Dr. Erich Wühr GmbH, Kötzting / Bayer. Wald, ISBN 3-927344-51-6

Für Fragen zu GUA SHA oder für Anfragen nach Seminaren zum Erlernen der Technik stehe ich gerne zur Verfügung:

Anschrift der Verfasserin:
Solange Eigl
Heilpraktikerin
Tel.: 08709 - 92 63 79
E-Mail: solange.eigl@tiscali.de



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