FACHFORUM

Hahnenfußgewächse – Ranunculaceae

Von Piet van den Toorn

Heilpflanzenfamilien (17)

Jeder kennt “den Hahnenfuß” als Wiesen- und Wegrandpflanze, bzw. als unerwünschtes Gartenunkraut. Zu dieser Pflanzenfamilie gehören jedoch überwiegend prachtvolle Blütenpflanzen, die zudem in der Homöopathie eine wichtige Rolle spielen: die Küchenschelle, das Adonisröschen, die Pfingstrose, die Christrose, Cimicifuga, Delphinium staphisagria. Viele dieser Pflanzen sind giftig. Extrem giftig ist der Eisenhut (Aconitum). In dieser Familie gibt es keine Nahrungspflanzen und nur eine Gewürzpflanze: der Schwarzkümmel (Nigella sativa).

Es ist eine Pflanzenfamilie, die sich ganz auf das Blühen konzentriert. Kaum ist der Frühling da, schon fängt für viele Arten die Blütezeit an. Die Helleborisarten blühen sogar schon im Winter. Nicht das Dauerhafte ist das Ziel dieser Pflanzen (keine Baumbildung, keine Verholzungstendenz, keine Gerbstoffbildung), sondern das Blühen in oft auffallend kräftigen Farben. So wurden sie zu beliebten Zierpflanzen in unseren Gärten. Manchmal wirken Blüten mit dunkelblauen Farben etwas melancholisch, wie die der Küchenschelle und des Eisenhutes.

Die Blätter sind oft dunkelgrün und bei manchen Arten tief eingeschnitten (wie der Fuß des Hahnes), oder seltsamer geformt wie die Christrosenblätter.

Diese Pflanzen, die unbedingt Blühen wollen, verteidigen sich gegen das Gefressen werden, durch die Produktion von Scharfstoffen (Protoanemonin) oder giftigen Alkaloiden (Aconitin). Gerade als “Giftpflanze” liefert uns diese Familie wichtige homöopathische Mittel (Umkehrwirkung).

Das Protoanemonin ist ein einfaches Lacton. Wir finden diesen Stoff in vielen Hahnenfussarten, in Anemonenarten, Küchenschelle, Adonisröschen, Christrose, Waldrebe u.a. Es reizt die Haut und Schleimhaut, und ruft dort ein starkes Brennen hervor. Es kann zur Blasenbildung kommen. Das Brennen ist ein homöopatisches Leitsymptom aller Protoanemoninpflanzen. Brennen der Haut, Brennen im Mund, im Magen, aber auch in der Blase und Harnröhre. Die Nerven sind gereizt.

Einige dieser Pflanzen enthalten zudem Herzglykoside, wie das Adonisröschen.
Andere Pflanzen enthalten als Wirkstoff Alkaloide. Ein sehr starkes Nervengift ist das Alkaloid Aconitin. (In Aconitum und Staphisagria).
Weitere Wirkstoffe werden bei den einzelnen Pflanzen besprochen. Wir fangen mit den protoanemoninhaltigen Pflanzen an.

Ranunculus = Hahnenfuß

Pulsatilla = Küchenschelle

Clematis Recta = Aufrechte Waldrebe

Adonis Vernalis = Frühlings-Adonisröschen.

Helleborus Niger = Christrose

Aconitum Napellus = Blauer Eisenhut

Delphinium Staphisagria = Stephanskraut

Hydrastis Canadensis = Kanadische Gelbwurz

Cimicifuga Racemosa = Traubensilberkerze

Nigella Sativa = Schwarzkümmel

Paeonia Officinalis = Pfingstrose

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Anschrift des Verfassers:
Piet van den Toorn
Karlstr. 17
72764 Reutlingen



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Naturheilpraxis 11/2005