Prostata und Rektum in der Augendiagnose

von Hermann Biechele

Ein besonderes Problem der Augendiagnose ist das Phänomen, dass wir bei symptomatisch unauffälligen Patienten eine zum Teil umfangreiche Zeichensetzung finden können, die umgekehrt bei Patienten mit eindeutigem klinischen Befund völlig fehlen kann. Das gilt auch für Prostata und Rektum und ist umso bedeutsamer, als gerade in diesen Organsystemen die malignen Erkrankungen zunehmen und gleichzeitig eine rechtzeitige Diagnose beste Chancen auf Heilung eröffnet.

Topografie und Zeichenlehre sind für beide Organe im großen und ganzen geklärt. Trotzdem kann es im Einzelfall immer wieder zu Schwierigkeiten in der Deutung und Differenzierung des augendiagnostischen Befundes kommen. Dies soll an ganz aktuellen Einzelfällen beispielhaft dargestellt werden.

Die Prostata

Topografie
Die Prostata finden wir in beiden Iriden, rechts von 20’-25’ und links von 35’-40’. Als drüsiges Organ setzt sie ihre Zeichen tendenziell in der 3. kleinen Zone (Blut-Lymphzone), kann aber den ganzen Sektor einnehmen.

Zeichensetzung
Reizradiären, Krypten, Defekte, Lakunen, Transversalen, (Solitär-)Pigment
Helle Zeichen: Hinweis auf Aktivierung im Sinn einer chronisch rezidivierenden Prostatitis
Dunkle Zeichen: Schwächezeichen, Lakunen, Defektzeichen als Hinweis auf eine genetische Schwachstelle, die eine frühzeitige und konsequente Intervention erfordert

Differentialdiagnose:
Die Abgrenzung zu Harnblase und Harnröhre kann mitunter schwierig sein. Dabei finden wir die Prostata eher krausenrandnah, Blase und Harnröhre eher in der Ziliarzone. In der linken Iris ist die Abgrenzung zum Rektum notwendig.

Pathophysiologische Kausalketten:
Schimmel (s. Literaturangabe am Schluss) hat im Zusammenhang mit entzündlichen Erkrankungen der Prostata mittels bioenergetischer Regulationsverfahren (Vega-Test, B.F.D. usw.) eine Reihe von die Pathologie erklärenden Kausalketten aufgestellt, die auch iridologisch immer wieder nachvollziehbar sind. Er gibt Zusammenhänge an mit den Nebenhöhlen, Appendix, Pankreas, Leber, Galle und Darm. Neben diesen „Stoffwechselachsen“ kommt die Prostata auch als morphologische Schwachstelle bei psychosomatischen Störungen in Frage. Und nicht zuletzt gilt sie schließlich als hochempfindlicher Indikator bei Herderkrankungen. Dabei stellt Schimmel folgende Herdhierarchie auf:

Bild 1

Bild 1: Patient (54 Jahre) rechte Iris

Individualkonstitution: Lymphatische Iris mit partiell auffälliger Hellung der Iriskrause samt anschließender humoraler Zone. Tendenz zur glandulär schwachen Disposition, exsudative Diathese
Besonders auffällig ist die Hellung des Prostatasektors (25’), der durch das Tangentialgefäß auf sich aufmerksam macht. Bei genauerem Hinsehen erkennt man dann auch die vaskularisierte Transversale.
Aktueller Laborbefund: PSA: 3,3 bei sonst unauffälligem Blutbild.
Helle Lymphbrücken im Bereich der Nebenhöhlen (7’) und des Unterkiefers (12’) lassen an eine Beherdung denken.

Was wäre, wenn???

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Literatur:
Dr. med. Dr. med. dent Helmut W. Schimmel: Zur Diagnose und Therapie der chronischen Prostatitis. In: Bewährte Therapierichtlinien bei chronischen Erkrankungen (erhältlich bei PASCOE Pharmazeutische Präparate GmbH, Gießen)

Anschrift des Verfassers:
Hermann Biechele
Heilpraktiker
Kaiserstr. 51
80801 München



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