FACHFORUM

Anwendungsbeobachtung:

Immunmodulierende Wirkung von (1-3),(1-6)-b-D-Glucan – Gezeigt an der Neopterin- und b-Defensin-Synthese

Von Michaela Döll, *Reinhard Hauss, Radu Spermezan

1. Einleitung:

Unser Immunsystem nimmt in unserem Organismus eine Schlüsselposition für die Gesundung und die Gesunderhaltung ein. Es gibt nahezu keine Präventationsbestrebungen bzw. Behandlungsregime für akute oder chronische Erkrankungen, die das Immunsystem außer Acht lassen. Eine wesentliche Rolle spielen hier Immunmodulatoren, die unser Immunsystem in seinen vielfältigen Abwehrleistungen unterstützen. Unter dem Begriff “Immunmodulator” versteht man eine Substanz, die das Immunsystem grundsätzlich in zweierlei Richtungen regulativ beeinflussen kann. Einerseits kann das Abwehrsystem stimuliert, andererseits einer überschießenden Immunantwort entgegengewirkt und die entsprechenden immunkompetenten Zellen supprimiert werden. Zu den immunmodulatorisch wirksamen Verbindungen zählen z.B. Impfstoffe, die eine Auseinandersetzung des Organismus mit den verabreichten Erregern provozieren.

1. Synthetische Verbindungen wie Cyclophosphamid zeigen in Abhängigkeit von ihrer Dosierung ebenfalls eine regulierende Wirkung auf die allgemeine Abwehrlage: in niedriger Dosierung wirkt das Alkylans stimulierend. In höheren Konzentrationen wird dieser Immunmodulator als Immunsuppressivum bei diversen Autoimmunerkrankungen und Vaskulitiden eingesetzt.

2. Pflanzliche Immunmodulatoren wie z.B. Mistelpräparate oder Thujaextrakte seien hier ebenfalls erwähnt.

3. Aber auch die endokrine Immunmodulation, die u.a. über Östrogene, Androgene oder Cortison gesteuert wird, ist als Regulativ für die Abwehr von Bedeutung. Diese Hormone beeinflussen unter anderem Subpopulationen von Lymphozyten.
Schließlich gibt es das Heer der immunkompetenten Zellen mit ihren Zytokinen (z.B. Interferone, Interleukine, TNF), die von großem Einfluss auf die Regulation der Immunantwort sind.

Nach den Forderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte ein Immunmodulator, der therapeutisch genutzt wird, folgenden Ansprüchen genügen: die Substanz muss chemisch definiert, rein und biologisch abbaubar sein. Sie darf weder kanzerogen, teratogen oder toxisch sein. Der immunstimulierende Effekt sollte zwar ausgeprägt vorhanden sein, aber andererseits das Immunsystem nicht zu stark anstoßen und auch keine kaskadenartigen Reaktionen in der Abwehrreaktion induzieren. Die Erfüllung dieser Kriterien ist, im Falle von gemischten Präparationen bzw. Gesamtextrakten nicht immer ohne weiteres gewährleistet. So ist die Forderung nach der exakten chemischen Identifizierung der immunmodulatorisch wirksamen Komponente häufig nicht erfüllt.Glucane als “biological response modifiers”

2. Material und Methoden

3. Auswertung der Anwendungsbeobachtung

4. Diskussion bzw. Zusammenfassung

...

Literaturverzeichnis:
– Becker MN., Diamond G., Verghese MW. et al. CD14-dependent lipopolysaccharide-induced beta-defensin-2 expression in human tracheobronchial epithelium. J. Biol. Chem., 275, 29731-29736, 2000
– Borchers AT. et al. Mushrooms, tumors and immunity. Proceed. Soc. Experim. Biol. Med. 221, 4, 281 ff., 1999
– Cheung N.K. et al. Orally administered b-glucans enhance anti-tumor effects of monoclonal antibodies. Cancer. Immunol. Immunother. 51, 557-564, 2002
– Döll M. Bislang zu wenig bekannt: Immunmodulation durch Beta-Glucane. Erfahrungsheilkunde 53,1,44-47, 2004
– Felippe J. et al. Infection prevention in patients with severe multiple trauma with the immunmodulator beta-1,3 polyglucose (glucan). Surg. Gynecol. Obstetrics., 177, 383 ff, 1993
– Fleischer L-G. et al. Effect of(1-3)-(1-6)-b-D-Glucan from Saccaromyces cerevisiae on acute phase proteins in the lactating sow. 2nd European Colloquium on Animal Acute Phase Proteins. Bonn, May11-13, 2001
– Franz G. Risiko ohne Nutzen – Nutzen ohne Risiko am Beispiel von Immunmodulatoren. Therapeutikon 7, 12, 562 ff., 1993
– Franz, G. Polysaccharide: Bioploymere mit medizinischen Wirkungen. J. Pharm. Belg. 50, 2-3, 87-93, 1995
– Fullerton SA. et al. Induction of apoptosis in human prostatic cancer cells with beta-glucan (Maitake mushroom polysaccharide). Mol. Urol. 4, 1, 7-13, 2000
– Harder J., Bartels J., Christophers E. et al. Isolation and characterization of human beta-defensin-3, a novel human inducible peptide antibiotic, J. Biol. Chem. 276: 5707-5713, 2001
– Hauss R. Neue Möglichkeiten zur Stimulation immunkompetenter Zellen. Naturheilpraxis 11, 2003
– Inoue A. et al. Effect of maitake (Grifola frondosa) D-fraction on the control of the T-lymph node Th-1/Th-2 proportion. Biol. Pharmaceut. Bull. 25, 4, 536 ff., 2002
– Ishibashi K. et al. Relationship between solubility of grifolan, a fungal 1,3-beta-D-glucan and production of tumor necrosis factor by macrophages in vitro. Biosci. Biotechnol. Biochem. 65, 9, 1993 ff., 2000
– Kogan G. et al. Increased efficiency of Lewis lung carcinoma chemotherapy with a macrophage stimulator – yeast carboxymethyl glucan. Int. Immunopharmacol. 2, 6, 775ff., 2002
– Kouglas P. et al. Normal Human Fibroblasts Express Pattern Recognition Receptors for Fungal (1->3)-b-D-Glucans. Infect. Immun. 69, 6, 3933 ff, 2001
– Kraus J. Biopolymere mit antitumoraler und immunmodulierender Wirkung. Pharmazie in unserer Zeit 19, 157-164, 1990
– Lehrer RI., Ganz T. Defensin of vertebrate animals. Curr. Opin. Immunol. 2002; 14: 96-112
– Liu L., Zhao C., Heng HH. et al. The human beta-defensin-1 and alpha-defensins are encoded by adfacent genes: two peptide families with differing disulfide topology share a common ancestry. Genomics 43, 316-320, 1997
– Schmid M. et al. Die Rolle der Defensine in der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Z. Gastroenterol. 42,33-338, 2004
– Wasser SP. Medicinal mushrooms as a source of antitumor and immunmodulating polysaccharides. Appl. Microbiol. Biotechnol. 60, 3, 258ff., 2002
– Zülli F et al. Improving skin function with CM-glucan, a biological response modifier from yeast. Int. J. Cosm. Sci. 20, 79-86, 1998

Kontakt-Anschrift:
Dr. rer. nat. R. Hauss
Labor Dres. Hauss
Kieler Str. 71
24340 Eckernförde
Tel.: 0 43 51 / 71 26 81
Fax: 0 43 51 / 71 26 83
E-Mail: Laborinfo@t-online.de



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 05/2005

Naturheilpraxis 05/2005