FACHFORUM

Die Heilkraft der Akazien – Ein einführender Überblick

von Markus Berger

Die Gattung Acacia MILL. umfasst in etwa 800 Spezies, gedeiht weltweit in frostfreien Zonen und gehört zur Familie der Schmetterlingsblütengewächse bzw. Mimosengewächse (Fabaceae/Mimosaceae). Hauptverbreitungsgebiet der Akazien ist Australien und Afrika. Die Akaziengewächse sind gemeinhin auch als Mimosen bekannt und in unserem Kulturkreis beliebte Zierpflanzen und Schnittblumen. Dass die pharmakologisch wertvollen Bäume von nicht unerheblicher ethnomedizinischer Relevanz sind, ist kein Bestandteil der durchschnittlichen Allgemeinbildung. Vorliegender Artikel bietet eine schmale Übersicht über die historische und zeitgenössische Nutzung der Gattung.

„Alle Pflanzenteile werden volksmedizinisch genutzt, besonders aber das Gummi, die Rinde, die Blätter und die Knospen.“ RÄTSCH 1996: 84

Der bekannte Pflanzenkundler und Arzt Dioskurides beschrieb die heilkräftige Akazie in seiner Materia Medica schon sehr genau. Er lieferte zudem gleich die wichtigsten Anwendungsgebiete der Pflanze und beschert uns so einen wunderbaren Einstieg in die Thematik:

„Die Akazie (...) ist ein baumartiges, strauchiges Dorngewächs von nicht geradem Wuchs, hat eine weisse Blüthe und eine Frucht, wie die Lupine, in Hülsen eingeschlossen; aus dieser wird auch der Saft gepresst, welcher, im Schatten getrocknet, aus der reifen Frucht schwarz, aus der unreifen aber gelblich ist. Wähle aber den etwas gelblichen, der den Wohlgeruch hat, wie er in der Akazie ist. Einige verwenden zur Saftbereitung auch die Blätter mit der Frucht“ (DIOSKURIDES 1, 133).

So beliebt die Spezies der Akazien-Gattung auch sind, so unbekannt ist ihre eigentliche soziokulturelle und ethnohistorische Bedeutung. Einige Akazien-Arten haben, neben ihrer Funktion als Heilpflanzen, durch ihre bereits seit dem Altertum nachgewiesene Verwendung als Räucher-, Duft- und Rauschgewächse ethnobotanische Relevanz erlangt. Hier ein Überblick:

Nutz- und Ritualpflanze Akazie

Akazien in der Heilkunde

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Literatur
Bock, Michael (1994), The Psychoactive Flora and Fauna of Australasia, Unveröffentlichtes Manuskript
Dioskurides (1902), Arzneimittellehre in fünf Büchern, Stuttgart: Enke (http://www.heilpflanzen-welt.de/dioskurides/001.htm)
Erowid (2003), Ayahuasca & DMT Snuffs – Plant Species & Terminology, http://www.erowid.org/chemicals/ayahuasca/ayahuasca_terminology.shtml
N. A. (1926), Deutsches Arzneibuch; Neudruck von 1951, Hamburg, Berlin, Bonn: Decker’s Verlag
Ody, Penelope (2001), Praxishandbuch Heilpflanzen – Wirkungsweisen und Anwendungsgebiete, London, New York, München, Sydney: Dorling Kindersley
Ott, Jonathan (1993), Pharmacotheon, Kennewick: Natural Products
Rätsch, Christian (1996), Räucherstoffe – Der Atem des Drachens, Aarau: AT Verlag
Rätsch, Christian (1998), Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, Aarau: AT Verlag
Schöpf, Hans (1986), Zauberkräuter, Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt
Schultes, Richard E.; Hofmann, Albert (1998), Pflanzen der Götter, Aarau: AT Verlag
Shulgin, Alexander T. (1976), Profiles of Psychedelic Drugs – DMT, Journal of Psychedelic Drugs 8(2): 167-168
Shulgin, Alexander T.; Shulgin, Ann (1997), TiHKAL – The Continuation, Berkeley: Transform Press
Shulgin, Alexander T. (o.J.), Ask Dr. Shulgin – Acacia Section, Internet: www.cognitiveliberty.org/shulgin/adsarchive/acacia.htm
Smith, Terence A. (1977), Tryptamine and Related Compounds in Plants, Phytochemistry 16: 171-175
1 Acacia smallii ISELY ist ein Synonym für Acacia farnesiana (L.) WILLD.
2 Syn. Acacia arabica WILLD.

Anschrift des Verfassers:
Markus Berger
Kaiserstr. 8
34593 Knüllwald
Tel. 05685 - 92 21 77
Internet: www.entheogene.de/markusberger



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