Ergebnis des Konsensus-Gespräches der FAKOM

Standortbestimmung homöopathischer Komplexmittel

Teilnehmer:
Prof. Dr. med. Karin Kraft, Lehrstuhl für Naturheilkunde Uni Rostock, Bad Doberan
Karl F. Liebau, Heilpraktiker, Burglauer, Chefredakteur der Naturheilpraxis
Dr. rer. nat. Verena Müller-Wiprecht, Dipl.-Biochemikerin, Heilpraktikerin, Wölfersheim
Jürgen Pascoe, Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur, Gießen
Dr. med. Andrea Wartenberg-Demand, Ärztin (Naturheilverfahren), Gießen, Klinische Forschung Pascoe
Beate Werner, Reiskirchen, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation, Heilpraktikerin
Antje Wiegand, Gießen, Moderation
Die Teilnehmer fanden Konsens über folgende Punkte:

1. Definition von Komplexhomöopathika
Definition:
„Homöopathische Komplexmittel sind Arzneimittel gemäß AMG aus mindestens zwei Wirkstoffen (vorwiegend pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs), die jeweils nach einer vorgeschriebenen Herstellungsweise eines homöopathischen Arzneibuches hergestellt und zusammengeführt worden sind.“

2. Zulassungsstatus von Komplexhomöopathika
Homöopathische Komplexmittel sind apothekenpflichtige Arzneimittel gemäß AMG.
Sie sind registriert (–> ohne Indikationsangabe) „Reg.-Nr. XXXXXXX.00.00“ oder
Sie sind zugelassen (—> mit Indikationsangabe) „Zul.-Nr. YYYYYYY.00.00“
In Ausnahmefällen können zugelassene Komplexmittel verschreibungspflichtig sein

3. Besonderheiten von Komplexhomöopathika
Komplexmittel enthalten homöopathische Arzneistoffe üblicherweise in niedrigen bis mittleren Potenzen und/oder als Urtinktur bzw. Ursubstanz.
Verschiedene Entwicklungsphasen von Erkrankungen erfordern verschiedene SIMILE, die durch die unterschiedlichen Wirkstoffe abgedeckt werden.
Aufgrund Ihrer eher organotropen Ausrichtung können Sie im Sinne der bewährten Indikationen auch ohne eine vollständige Repertorisation eingesetzt werden.
Manche klassische Homöopathen lehnen Komplexmittel ab, andere halten Sie in besonderen Fällen für sinnvoll.

4. Beweise? Homöopathie als seriöse Therapierichtung

Es gibt innerhalb der Homöopathieforschung 3 Forschungsrichtungen

1. Grundlagenforschung: grundsätzliche Wirkungsweise naturwissenschaftlich entschlüsseln und beweisen; Suche nach Erklärungen (Modelle, Zellkulturen)

2. Therapieforschung: Nachweis der Wirksamkeit von Homöopathika als Therapie v. a. am Menschen (klinische Studien, schulmedizinisch anerkannte Methoden)

3. Eigentliche Homöopathieforschung: Forschung im System der Homöopathie; (Arzneimittelprüfung und Verifikation) Forschung zur Qualitätssicherung der homöopathischen Behandlung

5. Erklärungsmodelle

6. Klinische Studien an Komplexmitteln (Graphik 1 - siehe Naturheilpraxis 04/2005)

7. Standortbestimmung der Komplexmittel in der Arzneitherapie (Graphik 2 - siehe Naturheilpraxis 04/2005)

8. Wiss. Zielkorridor für die Zukunft/Perspektiven

Fazit:

Die Fachgesellschaft für Komplexhomöopathie e.V. - FAKOM –

ist vor rund 2 Jahren gegründet worden. Sie ist ein Verein zur Förderung der Komplexhomöopathie, der Konstitutions- und Regulationstherapie - wichtige Säulen naturheilkundlicher Denk- und Vorgehensweise.

Informationen für Interessierte gibt es bei der Geschäftstelle der FAKOM

FAKOM
Fachgesellschaft für Komplexhomöopathie e.V.
Talstr. 6
35394 Gießen



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