Komplexhomöopathie: Behandlung der Nebennierenrindeninsuffizienz

Von Margret Rupprech

Eine Unterfunktion der Nebennierenrinde kann auf drei verschiedenen Wegen entstehen: Bei der primären Form liegt eine Erkrankung der Nebennieren vor. Die sekundär bedingte Nebenniereninsuffizienz wird durch einen hypophysär bedingten ACTH-Mangel hervorgerufen und die tertiäre Form ist hypothalamisch bedingt.

Eine Schwäche im Bereich der Nebennierenrindentätigkeit hat das Nachlassen der Mineralcorticoidproduktion zur Folge, was zu einem Aldosteronmangel führt. Ebenso läßt die Bildung der Glucocorticoide (Cortisol) und der Androgene (DHEA) nach. Die Auswirkungen dieser Mangelerscheinungen können zum Vollbild des Morbus Addison führen, der ausgeprägten Form der Nebennierenrindeninsuffizienz. Viel häufiger ist jedoch eine chronische NNR-Schwäche, die „unterhalb“ des Morbus Addison liegt, aber schon eindeutige Symptome verursacht und zu einer deutlichen Schwächung des Organismus führt.

Für den Graubereich zwischen einer gesunden NNR-Funktion einerseits und Morbus Addison andererseits könnte man den Begriff „latente Nebenniereninsuffizienz“ verwenden. Ihre Symptomatik gleicht einem abgeschwächten Addison-Bild und wird verständlich, wenn man die Aufgaben von Aldosteron und Cortisol näher betrachtet. (1)

Aldosteron ist verantwortlich für die Natrium-Retention und die Kalium-Ausscheidung. Es reguliert den Elektrolyt- und Wasserhaushalt und somit Blutvolumen und Blutdruck. Ein Mangel an Aldosteron führt zu einer Verminderung der zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie). (2, 3)

Das wichtigste Glucocorticoid des Menschen ist das Hydrocortison (= Cortisol). Seine Wirkungsweise im Körper lässt sich im Wesentlichen unter drei Aspekten zusammenfassen: Cortisol wirkt antiinflammatorisch, antiproliferativ und immunsuppressiv. Cortisol fördert die Glukoneogenese, sorgt für einen ausreichend hohen Blutzuckerspiegel und ist damit der Insulinwirkung entgegengerichtet.

Es sorgt ferner für einen gesteigerten Fettabbau, eine Verminderung des lymphatischen Gewebes und eine Unterdrückung der B- und der T-Lymphozytenaktivität. Daher rührt seine antiallergische und immunsuppressive Wirkung. Bei Bindegewebe, Epithelien und Mesenchym findet eine Entzündungs-, Exsudations- und Proliferationshemmung statt. (4)

Cortisol- und Aldosteronmangel: Reduzierte Vitalität

Hilfe zur Selbsthilfe

Gänseblümchen, Schöllkraut und Yamswurzel

Literatur:
Gotthart Schettler, Heiner Greten: Innere Medizin. Thieme Verlag, Stuttgart 1998
HUNNIUS Pharmazeutisches Wörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin 1998
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 259. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2002
Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, Köln 1998
Wolfgang Gerok, Christoph Huber, Thomas Meinertz, Henning Zeidler: Die Innere Medizin. Schattauer Verlag, Stuttgart 2000
Giatgen A. Spinas, Stefan Fischli: Endokrinologie und Stoffwechsel. Thieme Verlag, Stuttgart 2001
Der Neue Clarke. Eine Enzyklopädie für den homöopathischen Praktiker. Verlag Dr. Grohmann GmbH, Bielefeld 1996

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Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin
Truderinger Str. 106
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