Angst, Stress und Depressionen

Von Roy J. Vasanta

Den Menschen zeichnet aus, dass er sich im Laufe seiner Entwicklung sehr gut an neue Bedingungen anpassen konnte und somit Lebensräume erobert hat, die für andere Lebewesen zu unwirtlich sind. Diese Anpassungsfähigkeit ist eine innewohnende Funktion des Lebens selbst und daher etwas sehr natürliches. Der depressive Mensch fühlt sich in seiner Anpassungsfähigkeit überfordert.

Im Kern des Denkens eines Menschen, der unter Depressionen leidet steht die Frage nach dem “Sinn”. Er fragt ständig “warum”. Warum sind die Dinge so wie sie sind, warum bin ich so wie ich bin, warum habe ich keinen Erfolg, warum funktioniert meine Partnerschaft nicht, warum musste das ausgerechnet mir passieren … Die Frage nach dem Sinn ist in sich schon eine sinnlose Frage und ist die Mutter des Konfliktes der bei einem depressiven Menschen wütet. Es gibt keine Antwort auf diese Frage außerhalb von uns und bleibt immer eine von uns gemachte Interpretation, basierend auf unseren beschränkten Erfahrungen der Vergangenheit. Die Antwort bleibt also immer “klein” während das Leben “groß” ist. Mag sein, dass es in der Schöpfung einen großen Sinn gibt, aber selbst dann wenn auf diese Frage eine zufrieden stellende Antwort gefunden werden könnte, würde sich für uns im Jetzt nichts ändern. Aber die Herausforderungen vor die wir gestellt sind, befinden sich im Jetzt und bedürfen auch einer Zuwendung im Jetzt.

Es ist ein unumstößlicher Fakt, dass jedes Individuum ein integraler Bestandteil im Fluss des Lebens darstellt. Da gibt es keine Ausnahmen, auch wenn sich dieser Eindruck vorübergehend etabliert haben sollte. Die Depression ist eine Annahme, bei der man aus dem Fluss des Lebens gefallen ist, ein Zustand der wahrgenommenen Entsagung der Zuwendung. Die Wahrnehmung ist, das Leben schenkt keine Zuwendung und dem Leben wird auch keine Zuwendung geschenkt. Dieses ist weder wahr noch möglich. Große Forschergeister widmen oft ihr ganzes Leben der Frage nach dem “Warum” und wissen doch gleichzeitig, dass mit jeder Frage die sich beantworten lässt, zehn neue Fragen aufkommen. Und da sie dieses von Anfang an wissen, entsteht auch kein Konflikt. Sie können sehr gut mit der Ungewissheit leben, nie alle Fragen beantwortet zu bekommen. Sie haben sich bereit erklärt viele Dinge als Mysterium zu akzeptieren und beugen sich dem. Und diese Pioniere mit ihrem konfliktfreien Umgang mit der Frage nach dem Warum haben Vieles dazu beigetragen, dass das Leben zu dem geworden ist, was es heute ist. Manche haben sogar den Konflikt als Motor benützt in tiefere Bereiche des Daseins vorzudringen. Der Forschergeist weiß nicht im Voraus was am Ende seiner Nachforschungen stehen wird, und ist oft selber ganz überrascht wohin ihn seine Reise geführt hat. Solche Forscher sind diejenige, die am meisten zur Entwicklung der Menschheit beigetragen haben – die, die das Ergebnis offen gelassen haben. Es ist also sinnlos nach dem letzten Warum in einer konfliktreichen Weise zu fragen denn diese Art der Introspektion raubt uns jede Kraft, jede Dynamik, jede Kreativität und verschließt uns vor der Tatsache, dass es genügt, dass wir hier und der Kapitän unseres eigenen Schiffes sind und auf einem Ozean schwimmen zusammen mit vielen anderen Schiffen.

Der Inhalt dieses Artikels soll ein wenig Klarheit in den Dschungel des Verständnisses bringen, was genau eine Depression ist, besonders da wir ein fast epidemisches Ausbreiten erkennen können.

Die Behandlung der Depression

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Anschrift des Verfassers:
Roy J. Vasanta
Heilpraktiker
Marktplatz 21
72250 Freudenstadt
Tel. 07441 - 855 88
E-Mail: royvasanta@t-online.de



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