FACHFORUM

Zink, ein möglicher Baustein in der Tinnitus-Therapie

von Barbara Becher

Unter dauerhaft auftretenden, subjektiven Ohrgeräuschen leiden in Deutschland mehrere Millionen Menschen, manche so stark, dass ihre Lebensqualität drastisch eingeschränkt ist. Auslöser für den Tinnitus gibt es viele, wobei die genauen Entstehungsmechanismen z.Z. noch Gegenstand von Hypothesen sind. Viele Auslöser bedeuten aber auch, dass es keine einheitliche Therapie geben kann. So verfolgen die derzeitig angewandten Therapieversuche auch die verschiedensten Ansatzpunkte. Hierzu gehört auch der Einsatz von Zink bei Tinnitus-Betroffenen. Eine mögliche Wirksamkeit dieses Spurenelements bei Tinnitus wurde schon länger vermutet und wird nun durch aktuelle Untersuchungen untermauert.

Tinnitus – die Alarmglocke des Körpers

In Deutschland leiden etwa 5-7% der Erwachsenen an einem mehr oder minder starken Tinnitus. Tinnitus kann aber in jedem Lebensalter auftreten und die oftmals hohe Lärmbelastung bei Jungendlichen, z.B. in Diskotheken oder die Dauerbeschallung durch den Walkman, führt auch zu einer Zunahme von Hörschäden und störenden Ohrgeräuschen bereits bei sehr jungen Menschen. Heute klagen auch schon mehr als 5% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zum 30. Lebensjahr über die Symptome eines Tinnitus.

Der Vorgang des Hörens entsteht aus einem komplexen Zusammenspiel von akustischen, mechanischen und elektrischen Reizen. Die Schallwellen versetzen zunächst das Trommelfell in Schwingungen, die über die Gehörknöchelchen auf die Lymphe im Corti-Organ des Innenohrs übertragen werden. Die Bewegungen dieser trägen Flüssigkeit übertragen sich auf die ebenfalls dort befindlichen Sinneshärchen. Deren Bewegungen werden direkt in elektrische Nervenimpulse umgewandelt und über den Hörnerv ins Gehirn weitergeleitet, wo sie zu Hörempfindungen verarbeitet werden.

Dieses komplexe Zusammenspiel reagiert gegenüber verschiedenen Störfaktoren sehr empfindlich. Die Störfaktoren können dabei an den unterschiedlichen Orten der Sinnesverarbeitung angreifen:

– Gehörgang/Trommelfell
z.B. Ohrenschmalz, Fremdkörper (z.B. Watte), vorspringende Knochen im Gehörgang

– Mittelohr
Trommelfellperforation, Tubenfunktionsstörung, Paukenerguss, Mittelohrentzündung, Adhäsivprozesse, Trommelfellunbeweglichkeit

– Innenohr
Schalltrauma, Lärmschwerhörigkeit, Hörsturz, Morbus Menière, Altersschwerhörigkeit, Medikamente, Minderdurchblutung des Innenohrs

– Zentrale oder unklare Lokalisation
nach Hirnhautentzündung, Bluthochdruck, zu niedriger Blutdruck, Multiple Sklerose, Anämie, Stress

Die Rolle von Zink beim Tinnitus

Zink bei Signalübertragungsprozessen

Hilft Zink gegen Tinnitus?

Fazit für die Praxis

Literatur:
Arda, H. N. et al.: “The role of zinc in the treatment of tinnitus.” Otology & Neurotology 24 (1), 86-9 (2003)
DeBartolo, H. M. Jr.: “Zinc and diet for tinnitus.” Am. J. Otology 10 (3), 256 (1989)
Gersdorff, M. et al.: “Epreuve de surcharge au sulfate de zinc chez des patients souffrant d’acouphènes associés à une hypozincémie. Rapport préliminaire. The zinc sulfate overload test in patients suffering from tinnitus associated with low serum zinc. Preliminary report.” Acta oto-rhino-laryngologica belgica 41 (3), 498-505 (1987)
Ochi, K. et al.: “The serum zinc level in patients with tinnitus and the effect of zinc treatment.” Nippon Jibiinkoka Gakkai kaiho 100 (9), 915-9 (1997)
Ochi, K. et al.: “Zinc deficiency and tinnitus.” Auris, nasus, larynx 30 Suppl., 25-8 (2003) / Paaske, P. B. et al.: “Zinc in the management of tinnitus. Placebo-controlled trial.” Ann.otology, rhinology, and laryngology 100 (8), 647-9 (1991)
Yetiser, S. et al.: “The role of zinc in management of tinnitus.” Auris, nasus, larynx 29 (4), 329-33 (2002)

Anschrift der Verfasserin:
Dr. Barbara Becher
Buchenstr. 20
71287 Weissach
E-Mail: bbecher@t-online.de



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