Zum 60. Todestag von Kräuterpfarrer Johann Künzle

Ratgeber für gesunde und kranke Tage

Von Traudl Walden

Zu Ehren Johann Künzle`s und zum Gedenken an seinen sechzigsten Todestag ein Dankeschön an den immer rüstigen Greis mit seinem schneeweißen Bart. Um die stets humorvolle und volksnahe Art der Heilkunst und die liebevolle Beschreibung der Kräutlein und Unkrautlein wieder ins Gedächtnis zu bringen, werden Heilkräuter wie Brennnessel, Gundelrebe, Meisterwurz und Storchschnabel aus seinem Kräuterbuch von 1945 verglichen mit der heutigen, modernen Anwendung in der Phytotherapie.

Ratgeber für gesunde und kranke Tage”, so nannte Kräuterpfarrer Johann Künzle sein Kräuterheilbuch. Nach der giftfreien Heilmethode ist er vorgegangen und Menschen und Tiere waren es, die Johann Künzle wichtige Heilkräfte der Pflanzen lehrten. Einfache Bauernfamilien vererbten in Hausmitteln das Wissen um die wundersamen Heilkräfte von Generation auf Generation. Pfarrer Künzle, der schon am Gymnasium ein Herbarium angelegt hatte, fügte immer wieder neue Kenntnisse hinzu. “Was den Tieren gut tut, kann wohl auch den Menschen nicht schaden”, sagte Künzle und ging hin, von den Tieren zu lernen. 1920 eröffnete er seine Kräuterpraxis in Zizers und hatte in kürzester Zeit einen ausgezeichneten Ruf. In Zizers erschien 1935 sein praktisches Kräuterbüchlein “Chrut und Uchrut”, was übersetzt Kraut und Unkraut heißt. In der Nacht zum 8. Januar 1945 verschied Johann Künzle im Alter von 87 Jahren und vier Monaten ruhig und friedvoll von dieser Welt. Bis in den letzten Lebenstagen hat der Kräuterpfarrer noch an seinem Buch gearbeitet – und es war ihm vergönnt, den Beginn der Drucklegung zu erleben. Sein Kompendium der Kräuterheilkunde konnte, noch “eh der Holunder blühte”, der leidgequälten Menschheit überreicht werden.

Das war vor 60 Jahren.

Eine kurze Lebensbiografie

Den Augentrost nannte er ein bescheidenes Pflänzlein.

Die Beeren der Berberitze gegen hitzige Krankheiten.

Die getrocknete Wurzelrinde hat die Homöopathie erobert.

Die Brennnessel ist am Händedruck zu erkennen.

Die Homöopathie weis die Anwendung der Brennnessel zu schätzen.

Harnsäure, ein Tunichtgut im menschlichen Körper.

Johann Künzle schwärmte regelrecht vom Storchschnabel.

Das Gänseblümchen nannte er liebevoll Maßliebchen.

Das schützende Mäntli mit den nierenförmigen Blättern:

Was sagt Johann Künzle über die Meisterwurz?

Mit der Gundelrebe vertreibt man Würmer.

Gundermann und die verhexte Milch.

Wie kann der Mensch noch sterben, solange Salbei in seinem Garten wächst?

Praktische Tipps und Ratschläge von Kräuterpfarrer Künzle.

Quellennachweis und Büchertipps:
Das große Kräuterheilbuch, Ratgeber für gesunde und kranke Tage von Johann Künzle, Verlag Otto Walter AG Olten (1945)
Chrut und Uchrut, Praktisches Heilkräuterbüchlein von Johann Künzle, Kräuter-Pfarrer, Untersberger Verlagsbuchhandlung Feldkirch (1935)
Kompendium der Alcea-Heilmittel AG, Schloss Türnich, D-50169 Kerpen-Türnich, Texte zum Wesen der Pflanzen von Dr. Roger Kalbermatten
Karls Stauffers Klinische Homöopathische Arzneimittellehre, 13. Ausgabe vom Sonntag Verlag

Anschrift der Verfasserin:
Traudl Walden, Heilpraktikerin
Pfarrer-Hochmaier-Ring 22
85570 Markt Schwaben
Telefon 08121 – 22 596 22
E-Mail: traudl.walden@gmx.net
Homepage: www.traudl-walden.de



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