von Peter Germann
| „Unter Venae Sectio (Aderlass) versteht man das Oeffnen einer Hautvene am Körper, um daraus eine bestimmte Menge Blut abfliessen zu lassen... Es ist zu erwähnen, dass Schubert diese Beobachtungen (visuelle Phänomene im Aderlassblut) nicht im Mikroskop macht, sondern makroskopisch zu seinen Ergebnissen kam...“ |
| Dr. Adolf Thiele, Blutentziehungen, Leipzig 1896 |
Aderlässe sind ein altes Regulanz, um den Körper auf verschiedenen Ebenen zu entlasten. Allerdings hat der Begriff im Laufe der Jahrhunderte eine schlechte Semantik bekommen, was sich auch in der heutigen Praxis immer wieder zeigt.
Häufig hat der Patient Horrorvorstellungen von massivem Blutentzug, welcher dann in seinen Vorstellungen zu lebensbedrohlichen körperlichen Symptomen führt. Hier muss natürlich aufgeklärt werden. Abele und Stiefvater schreiben, dass es oft gerade die Krankheiten mit unklarer Genese sind, die auf Blutentziehungen günstig reagieren.
Grobunterscheidung in drei verschiedene Aderlassanwendungen
Farbwechsel und seine Diagnose
Venenwahl nach Indikation
Visuelle Aderlassphänomene
Von der Verschiedenheit des Blutkuchens
Verhaltensregeln nach dem Aderlass
Diagnosemöglichkeiten
Zufallsbefunde?
Physiologische Analysedarstellung
Entzündungszeichen
Der “Speckkuchen“ Stoffwechsel- und Fettstoffwechselzeichen
Schwarzgalle- Phänomene
Trübes, weißliches Serum
Keine Trennungszeichen
„Tabakrauch“- Phänomen
Träger Blutfluss beim Aderlass
Phänomenbeschreibungen und Therapievorschläge
Müsset im Naturbetrachten,
immer Eins viel Alles achten.
Nichts ist Drinnen, nichts ist Draußen,
denn was Innen, das ist Außen.
So ergreifet, ohne Säumnis,
heimlich öffentlich Geheimnis.
...
Literatur:
Hildegard von Bingen Ursachen und Behandlung von Krankheiten HAUG, 1992 (1955)
Adolf Thiele Blutentziehungen Verlag von C.G. Naumann, 1896
Gottfried Hertzka / Wighard Strehlow Handbuch der Hildegardmedizin Bauer Verlag, 1989 (1987)
Gottfried Hertzka/ Wighard Strehlow Große Hildegard- Apotheke Bauer Verlag, 1989
Ulrich Abele / Erich Stiefvater Aschner Fibel HAUG, 1979 (1964)
Anschrift des Verfassers:
Peter Germann
Heilpraktiker
Köln-Berliner-Str. 9
944287 Dortmund-Aplerbeck
E-Mail: germann@t-online.de
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