FACHFORUM

Hypertonie-Syndrome und ihre Behandlung

von Stefan Mair und Werner Hemm

Die Blutdruckmessung stellt in unserer heutigen Gesellschaft eine hohe Faszination dar; ein großer Teil der Bevölkerung misst regelmäßig selbst oder in der Apotheke. Es vergehen kaum Feste, an denen nicht einem Familienmitglied ein Blutdruckmessgerät geschenkt wird.

Die Einweisung in eine ordentliche Blutdruckmessung lässt aber vielfach zu wünschen übrig, insbesondere wird zu wenig darauf hingewiesen, dass vor der Messung wenigstens fünf bis zehn Minuten absolute Ruhelage erforderlich ist, um einen adäquaten Ausgangswert festzustellen. Die Blutdruckmessung hat einen wichtigen Stellenwert als Vitaltestverfahren. Dazu müssen die unterschiedlichen Drücke in Ruhe, bei Lagewechsel (Stehen), unmittelbar nach Belastung (Kniebeugen) und danach wieder in Ruhe (Liegen oder Sitzen – wie eingangs) vergleichend betrachtet werden. Nur auf diese Weise wird es möglich sein, eine fundierte Aussage über eine bestehende hypertone Regulationsstörung oder etwa eine labile oder fixierte Hypertonie zu erhalten.

Eine hypertone Regulationsstörung besteht, wenn vom Liegen zum Stehen systolisch der Druck spontan bis oder sogar über 180 mm Hg, diastolisch bis oder über 95 steigt. Bei einer hypotonen Regulationsstörung sinkt der systolische Druck vom Liegen zum Stehen um 15, der diastolische bleibt gleich oder steigt an und die Blutdruckamplitude wird kleiner als 25 mm Hg.

Der naturheilkundlich orientierte Behandler gibt sich in der täglichen Praxis nicht allein mit der Feststellung eines erhöhten Messwertes zufrieden, wie es zum Beispiel für die essentielle Hypertonie gilt, sondern eruiert mit seinen Methoden verursachende Bedingungen für die Druckerhöhung.

Neben den Erscheinungen der reinen erhöhten Gefäßerregbarkeit ist der Hinweis wichtig, dass vegetativ-nervöse, psychosomatische, endokrine, durch Gefäßsklerose, abdominelle, pulmonale sowie stoffwechselbedingte Reize (z.B. hepatogen oder renal) Blutdruckerhöhungen veranlassen können.
Wie bei manch anderen Erkrankungen trifft auch für das Hypertonie-Syndrom zu, dass neben der Ursachentherapie dennoch gleichzeitig auf die erhöhte Gefäßaktivität einzuwirken ist. Ziel dabei ist es, den Automatismus der Druckerhöhung zu verhindern.

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In diesem Artikel werden die häufigsten Hochdruckformen dargestellt. Dieser Abriss einer naturheilkundlichen Betrachtungsweise beinhaltet differenzierende Aspekte, ohne dass wir einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Anschrift der Verfasser:
Stefan Mair
Treffauer Str. 3
81373 München
Werner Hemm
Schraudolphstr. 27
80799 München



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Naturheilpraxis 12/2004