von Michael Schünemann
Aus der Masse der Tiefpotenz-Komplex-Homöopathica eines heraus zu heben wird entweder in einem sehr engen Indikationskorridor enden oder man verliert den Blick für das Therapiesystem, welchem das besprochene Mittel angehört.
Nicht so beim Calcium phosphoricum Synergon Nr. 21.
Erstens ist das Kattwiga-System zwar sehr wohl aufeinander abgestimmt, dennoch ist es offen und kompatibel mit anderen Systemen.
Zweitens ist eben gerade dieser Synergon mit einer immens breiten Eigenindikation zu sehen, dass es schade wäre ihn nicht hervor zu heben.
In vielen therapeutischen Ansätzen und Rezepten, die ich täglich sehe, fehlt ein Konzept, fehlt die Basis.
Die Tiefpotenz- und Komplexhomöopathie gehört wohl in den Bereich der funktionalen Homöopathie, d.h. es sollte nicht nur irgendein Symptom behandelt, sondern eine gestörte Funktion behoben werden.
Da jede Funktion und natürlich auch deren Störung in einem individuellen Milieu abläuft, also vor dem Hintergrund der Konstitution zu sehen ist, muss natürlich immer auch eben diese Konstitution mitbehandelt werden.
Hier liegt die Stärke dieses Mittels.
Der Calcium phosphoricum Synergon Nr. 21 deckt den gesamten Bereich mit der Überschrift “Lymphatismus” ab.
Jetzt ist der Lymphatismus für sich gesehen zwar keine Konstitution, aber aus ihm heraus oder besser auf der Basis des Lymphatismus gründen eine Vielzahl der heute relevanten Konstitutionen.
Beginnend bei den lymphatisch-hypo/hyperplastischen-, über die hydrogenoide-, die neuropathisch-neurolymphatische- bis zur nephrogen-lymphatischen Konstitution, um nur einige zu nennen.
Lymphatismus ist sicher nicht immer als Krankheitsbegriff zu sehen. Im Kindesalter bis hin zur Pubertät ist dieser Zustand sogar normal, da aus ihm heraus, aus dem Zustand der relativen Undifferenziertheit, die individuelle Entwicklung und Ausformung erfolgt.
Bezogen auf das Mittel heißt das aber, dass der Synergon nicht nur bei “Erkrankungen” Sinn macht, sondern er kann auch zur “gesunden Entwicklung” gegeben werden. Also z.B. als Nachtherapie bzw. Vorsorge zu den verschiedensten Erkrankungen und Zuständen im Kindes- und Jugendalter. In diesem Falle reicht eine Dosierung von 2 x 2 Tbl. täglich völlig aus.
Der Einsatzbereich erstreckt sich allerdings nicht nur auf Kindheit und Jugend, sondern natürlich auch auf alle Folgeerkrankungen, die sich aus einem nicht beachteten lymphatischen Problem der Kindheit im Erwachsenenalter ergeben können.
Man denke hier nur an den gesamten rheumatischen Formenkreis, die Osteoporose, die “Bindegewebsschwäche” und Ähnliches.
Hier wird das Mittel quasi als Grundmedikation mit abends 2 Tabletten verabreicht.
Dies sollte über die gesamte Dauer der Therapie erfolgen.
Wer sich die Mischung genauer ansieht, wird zwar viele typische “Lymphmittel” entdecken, er wird aber auch feststellen, das tragende Salz ist Kalium phosphoricum D 4 mit 22,5 mg/50 mg.
...Anschrift des Verfassers:
Michael Schünemann
Heilpraktiker
Alte Str. 18
90451 Nürnberg
weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)
Zum Inhaltsverzeichnis 12/2004
Naturheilpraxis 12/2004