FACHFORUM

Kaiserschnitt auf Bestellung – Der Tod der natürlichen Geburt?

von Peter Launhardt

Es ist zu beobachten, dass sich in den letzten Jahren ein Trend verstärkte, bei dem immer mehr schwangere Frauen mit Hilfe des “Kaiserschnitts” (Sectio caesarean) ihre Kinder zur Welt bringen “lassen”.

Obwohl es bei den meisten Schwangerschaften keine dringliche oder medizinische Notwendigkeit gibt, einen Kaiserschnitt unbedingt durchzuführen, entscheiden sich immer mehr werdende Mütter schon im Vorfeld und in Absprache den daran beteiligten Geburtshelfern, ganz bewusst für eine Schnittgeburt zu einem festgelegten Zeitpunkt. Der Kaiserschnitt ist bislang ein operativer und drastischer Eingriff in die abdominale Körperhöhle der Frau gewesen, den die Ärzte nur im Notfall oder bei absehbaren Komplikationen ausführten, um das Leben der Mutter und/oder des ungeborenen Kindes zu schützen.
Die Statistiken und Schätzungen der letzten fünf Jahre sprechen von einem Anteil des Kaiserschnitts bei Entbindungen von 15 – 20% in Deutschland. Dies besagt, dass – bei steigender Tendenz – etwa jede 5. Schwangere hierzulande nicht durch eine spontane und natürliche Geburt entbindet.

Im internationalen Vergleich schwanken diese Zahlen erheblich, hauptsächlich begründet durch die unterschiedlichen medizinischen, ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen der einzelnen Länder.
So liegt die Rate in den USA bei ca. 25%, in der VR China bei ca. 40%, in Brasilien im Landesdurchschnitt bei 30% und in den brasilianischen Großstädten sogar bis zu über 70%.

In der vorliegenden Betrachtung über den “Wunschkaiserschnitt” (elektive Sectio) möchte ich mich ausschließlich mit den Hintergründen und den Konsequenzen auseinandersetzten, die mit diesem vorausgeplanten Eingriff in Zusammenhang stehen und nicht weiter auf den notfallmäßig begründeten oder zwingend notwendigen Einsatz dieser Operation eingehen.

Es ist – trotz aller Kritik – sehr zu begrüßen, dass die weit entwickelte Medizintechnik sowie die Verbesserung und Verfeinerung der Operationsmethoden vielen Frauen und ihren ungeborenen Kindern sehr dienlich und oftmals auch lebensrettend sind. Auch die hiermit verbundene Möglichkeit, dass die Frauen dadurch mehr Entscheidungsfreiheit besitzen, den Ablauf ihrer Schwangerschaft mitbestimmen zu können, ist insgesamt als ein Fortschritt zu betrachten.

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Anschrift des Verfassers:
Peter Launhardt
Heilpraktiker
Fritz-Reuter-Str. 10
12623 Berlin
Internet: www.heilersein.de



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Naturheilpraxis 12/2004