Hörstörungen bei Kindern

von Karl-Heinz Claus

Schlechtes Hören beginnt oft schon im frühen Kindesalter und führt dann nicht nur zu Sprachentwicklungsstörungen, sondern auch zu einer Gefährdung der gesamten Entwicklung des Kindes. Die Früherkennung von Hörstörungen ist deshalb außerordentlich wichtig. Auch wenn das Kind aus einem anderen Grund zur Sprechstunde gebracht wird, ist in jedem Fall das Verhalten des Kindes während des Anamnesegesprächs gründlich zu beobachten, um festzustellen, wie es auf die Ansprache und Geräusche reagiert. Dabei ist es oft schwierig, sofort zu einem klaren Ergebnis zu kommen, weil schwerhörige Kinder meist optisch sehr aktiv bereits auf visuelle Reize, auf Mimik und Gestik, reagieren. Ältere hörbehinderte Kinder verhalten sich hin und wieder (ohne Therapie) auch abwehrend und aggressiv, weil sie für Dinge bestraft wurden, die sie nicht verstanden haben. Solche Kinder machen eine HNO-ärztliche Untersuchung und Behandlung erforderlich.

Angeborene Hörstörungen

Verdacht auf angeborenen Hörverlust besteht bereits im Säuglingsalter, wenn das Kind nicht auf Stimmen der Mutter reagiert. Hörverlust, vor allem wenn er beidseitig auftritt, erfordert eine sorgfältige klinische Untersuchung von Kopf bis Fuß. Viele Kinder sind dann später mit einem Hörgerät in der Lage, einen normale Schule zu besuchen. Es sollte aber stets bei Schulschwierigkeiten auf Hörminderung geachtet werden. Vorsorgeuntersuchungen der Schulanfänger sind diesbezüglich besonders wichtig.

Schwerhörigkeitsrisiko bei Neugeborenen

Als Risikofaktoren gelten:

Hörschäden durch Lärmbelastung

Zuzuhören fällt immer schwerer, weil die strapaziösen Belastungen für die Ohren immer aggressiver werden. Es beginnt mit dem alltäglichen Straßenlärm, setzt sich fort mit dem Geschrei lärmender Angebote der Kaufhauslautsprecher, steigert sich bis zum Lärm der Presslufthämmer und wird auch in der Nacht noch ergänzt durch den schonungslosen Schlagzeugrhythmus grölender Radaulokale.
“Hören wir nichts” – so sagt Michael Köhler, in “Telekult, Von Ohr zu Ohr”, Heft 90/1995, “dann sind wir einsam; hören wir zuviel, werden wir unleidig, zornig.” Die Redensart “Wer nicht hören kann, muss fühlen” habe wenig Berechtigung, denn wer hört, der fühlt auch zugleich, empfindet das Gehörte als angenehm oder unangenehm, als vertraut oder fremd, als beruhigend oder beängstigend. So sei auch das Organ der Begegnung mit Gott nicht das Auge, sondern das Ohr.

Gesundheitsschäden durch Lärmbelastung am Arbeitsplatz werden schon seit langer Zeit als Berufskrankheit anerkannt; von den Hörschäden der Kinder durch Lärmbelastung wird wenig gesprochen, obwohl die ständige Wiederholung und Intensität des Lärms den Organismus in einen “Daueralarmzustand” versetzt, der den Rhythmus von Anspannung und Erholung zerstört und somit nicht nur das Ohr, sondern den Gesamtorganismus schädigt. Da die zunehmende Schwerhörigkeit, vor allem wenn sie sich schleichend vollzieht, meist lange Zeit bewusst verheimlicht wird und anfangs nicht als wesentliche Minderung der Lebensqualität eingeschätzt wird, entwickelt sich hier ein relevantes Problem.

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Hinweise zur Pharmakotherapie

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Literatur:
Meyer, Dr. med. Fritz: Der Allgemeinarzt 7/1999,
Waldfahrer, S. et al.: HNO-Praxis heute, 1998.

Anschrift des Verfassers:
Karl-Heinz Claus
Kirchbachstr. 24
77815 Bühl



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