Hörsturz und Akupunktur

von Jochen Schleimer

Hörstürze mit und ohne Tinnitus werden immer häufiger. Sie werden zu den Stress – assoziierten Krankheiten gerechnet. Durch die heutigen Lebensumstände und der Zunahme der Hektik werden Hörstürze häufiger werden und Tinnitus eine Art Volkserkrankung mit völlig neuen medizinischen Herausforderungen.
Die Prognose hängt von der schnellen Diagnose (meist durch den HNO – Arzt) und den raschen Beginn der Therapie ab.
Innenohrinfarkte (häufige Ursache des Hörsturzes im Alter) verlangen nach einer Klinik – gestützten Infusionstherapie.
Die wesentlich häufigere Variante stellt die Störung der Durchblutung des Innenohrs auf reflektorischem Weg dar. Die Behandlung verläuft dabei völlig anders.

Diagnose:

Vorausgegangen ist meist ein bedeutsames Stressereignis oder eine Reihe kleiner, sich addierender kleinerer Stressereignisse.
Für die diagnostische Wertigkeit ist die Skala nach HOLMES & RAHE oft hilfreich. siehe Naturheilpraxis 11/2004

Bei kleinen sich addierenden Stressereignissen wie einer ständigen Belastung in der Famile oder am Arbeitsplatz ist die Skala dagegen nicht hilfreich.

Dabei ist zu beachten, dass die Stress kurven von Vagotonikern und Sypathotonikern unterschiedlich verlaufen.
Es findet sich fast immer eine (in der Regel druckschmerzhafte) Verspannung (anteriorer oder posteriorer Tenderpoint) im Bereich der kranialen HWS, meist bei C3.

Bei der Ultraschall – DOPPLER – Sonographie der Vertebralarterie über der Atlasschlinge findet sich fast immer ein vermehrter Spitzenfluss der betroffenen Seite bei seitengleichem Durchschnittsfluss als Ausdruck einer Verlagerung der Vertebralarterie durch Muskelhartspann.

Meridianschnelldiagnose:

Hypnose:

Nach der osteopathischen Behandlung kann nahtlos zur Hypnose übergegangen werden. Die Induktion ist meist simpel; wie alle traumatisierten Patienten befindet sich auch der Patient mit Hörsturz bereits in einer Trance. Es ist wenig sinnvoll suggestiv auf das Gehör einzugehen. Ausreichend ist die Suggestion einer tiefen Entspannung, die – ähnlich wie in der Schmerztherapie – eine subjektive Besserung von 40% erzielen kann. Mit der Kombination dieser drei Methoden lässt sich die Erfolgsrate des immer häufiger werden Hörsturzes entscheidend verbessern.

Literaturverzeichnis:
Busse, E., Busse, P.: Akpunktur – Fibel, Pflaum Verlag, München, 1965
Eggetsberger, G.: Kopftraining macht gesund, ORAC, Wien, 1992
Jones, L.H.: Strain – Counterstrain, Urban & Fischer, München, 2001
Steinrieder, R.: Medizinische Hypnose bei Tinnitus und Hörsturz, Carl – Auer – Systems, Heidelberg, 2002
Yamamoto, T., Maric – Oehler, W.: YNSA, Chun – Jo, Freiburg, 1991

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Jochen Schleimer
Neurologe – Psychiater, Homöopathie – Naturheilverfahren
Waltramstr. 3
81547 München



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Naturheilpraxis 11/2004