Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Prof. Jis Erfahrungen mit der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen

Autor: Tao Xiao Ying, Shaoxing Municipal People´s Hospital. Zhejiang Province 321000, Journal of Traditional Chinese Medicine No. 24 (3), 2004
Übersetzung von Claudia Skopalik

Dr. Ji Wen Huang vom Shuguang Krankenhaus, das der Universität für Traditionelle Chinesische Medizin in Shanghai angegliedert ist, verfügt über mehr als 40 Jahren klinischer Erfahrung. Er hat sich insbesondere mit der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen einen Namen gemacht. Der Autor des vorliegenden Artikels hat einige exemplarische klinische Fälle seines verehrten Lehrers zusammengefasst.

Primäre Überfunktion der Schilddrüse

Die Diagnose und Behandlung beruht wie stets in der Chinesischen Medizin auf den Prinzipien der umfassenden Syndromdifferenzierung.

Im Frühstadium wird Überfunktion der Schilddrüse den Füllesyndromen zugerechnet, die sich im Laufe der Zeit in ein Mangelsyndrom verkehrt, und zwar in einen Qi- und Yin-Mangel. Professor Dr. Ji ist der Ansicht, dass eine chronische Erkrankung unweigerlich die Nieren (im Sinne der chinesischen Medizin) beeinträchtigt. Das bedeutet in Bezug auf die Funktionsstörungen der Schilddrüse, dass entweder eine Qi-Stagnation in Verbindung mit einer Ansammlung von Schleim oder das Auflodern einer Leberfeuers ein Yin-Mangelsyndrom des Herzens, der Leber und Niere hervorruft.

Die Erkrankung muss entsprechend durch Supplementation von Qi und Yin behandelt werden. Zur Behandung dieses Musters eignet sich folgendes Grundrezept: Radix Codonopsis (Dang Shen) oder Radix Pseudostellariae (Tai Zi Shen), Radix Astragali (Huang Qi), Radix Rehmanniae (Di Huang), Radix Scrophulariae (Xuan Shen), Radix Paeoniae Alba (Bai Shao), Radix Polygoni Multiflori (He Shou Wu), Fructus Corni (Shan Zhu Yu), Poria (Fu Ling), Rhizoma Dioscoreae (Shan Yao) und Rhizoma Alismatis (Ze Xie). Radix Codonopsis bzw. Radix Pseudostellaria bewirken eine Supplementation des Qi und Xue, während Radix Rehmanniae und Radix Pseudostellariae das Yin nähren. Radix Paeoniae besänftigt die Leber und Rx Polygoni Multiflori, Fructus Corni und Rhizoma Polygonati haben eine befeuchtende Wirkung, das heißt sie nähren das Nieren-Yin und füllen das Qi auf, ohne das Feuer zu verstärken. Poria und Rhizomae Dioscoreae stärken die Milzfunktion und stellen Qi bereit. Rhizoma Alismatis fördert die Assimilierung der sehr fetthaltigen Yin tonisierenden Substanzen.

Die genannten Drogen wirken positiv auf typische Symptome wie Palpitationen, Apathie, exzessives Schwitzen, Hitzegefühl, Schlaflosigkeit und Tremor, fördert die Synthese von Leukozyten und kann einen Leukozytenmangel vorbeugen bzw. eine durch Tapazol oder andere antithyrodetische Pharmaka ausgelöste Leukopenie korrigieren. Das Grundrezept sollte dann den individuellen Symptomen entsprechend angepasst werden: Ein Distensionsgefühl in den Augen, Photophobie und vermehrte Absonderung von Tränenflüssigkeit können durch zusätzlichem Einsatz von Flos Buddlejae (Mi Meng Hua), Semen Cassiae (Ju Ming Zi) und Flos Eriocauli (Gu Jing Cao) behoben werden, die eine regulierdende Wirkung auf die Leber haben und die Sehkraft verbessern. Das Struma wird durch Bulbus Fritillariae Thunbergii (Zhe Bei Mu), Rhizoma Sparganii (San Leng), Spica Prunellae (Xiao Ku Cao) und Radix Ranunculi Ternati (Mao Zhao Cao) insofern beeinflusst, dass Schleim, Verhärtungen und Toxine abgebaut werden.

Owohl Rhizoma Dioscoreae Bulbiferae aufgrund seiner eine Affinität zur Herz- und Leberleitbahn sich als wirksam zur Reduzierung von Schleim, Struma und Gewebsknoten erwiesen hat, setzt Prof. Ji diese Droge nicht gerne ein, weil sie eine potentiell lebertoxische Wirkung hat.

Die Kombination aus Traditioneller Chinesischer Medizin und Westlicher Medizin

Falbeispiel Nr. 1

Fallbeispiel Nr. 2

2. Schilddrüsenunterfunktion

Fallbeispiel Nr. 3

Fallbeispiel Nr. 4

3. Adenom der Schilddrüse

Fallbeispiel Nr. 5

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