Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Aranea diadema – die Kreuzspinne

von Gerd Aronowski

“Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man sie Wissensdrang”
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)

Ganz im Sinne der Schriftstellerin gäbe es wohl noch vieles in der Homöopathie, was unsere Neugierde wecken könnte. Da wären noch eine Vielzahl interessanter Ausgangssubstanzen aus allen Naturreichen, die im Sinne der homöopathischen Arzneimittelprüfung erforscht werden könnten. Und ganz sicher gälte es hierbei die Neugierde lieber zunächst sehr ausführlich auf ein neues Mittel zu lenken, um deren Wirkungen am Gesunden – und somit nach dem Similegesetz auch dessen Heilwirkungen- sehr genau zu erforschen, als auf zehn weitere, nur oberflächlich betrachtete Mittel.

Eine dieser interessanten Arzneien ist Aranea diadema, die Kreuzspinne. Sie wurde zum ersten Mal 1832 durch Groß geprüft. Grauvogl griff das Mittel auf und machte es zu einem Hauptvertreter der von ihm benannten carbohydrogenoiden Konstitution. Die Prüfung der schwarzen Kreuzspinne – Aranea ixobola- erfolgte durch Julius Mezger. Die Prüfung Mezgers unterscheidet sich in der Wahl der Ausgangssubstanz von den Vorprüfern, welche in der Mehrzahl einen alkoholischen Auszug der ganzen Spinne verwendeten 1, dadurch, dass Mezger nur das Beutegift der Spinne (Chelacerengift) für die Prüfung heranzog.

Dennoch ergaben die Prüfungen (überraschenderweise) eine weitgehende Übereinstimmung in den Prüfungssymptomen, weshalb im Rahmen dieser Arbeit auf eine getrennte Darstellung verzichtet werden kann.

Aranea kann getrost als eine wenig gebrauchte und nach ihren Wirkungen noch nicht gerade vollständig erforschte Arznei betrachtet werden. Dennoch ergeben sich aus dem bisher Bekannten einige sehr interessante Symptome und Anwendungsbereiche.

In der vorliegenden Arbeit war ich sehr darauf angewiesen das historische Material zu diesem Mittel zu sichten, welches sich zum tieferen Verständnis der Arzneiwirkungen als außerordentlich hilfreich erwies. Mein Dank gilt hiermit meinem Freund und Kollegen Bernd Dankert, welcher mir dieses alte Buchmaterial – trotz einiger unvermeidbarer Auflösungserscheinungen unter meinen Händen beim Durchblättern – großzügig aus seinem Archiv alter homöopathischer Literatur zur Verfügung stellte. Einmal mehr wurde mir bei der Ausarbeitung des Mittels bewusst, wie unentbehrlich ein quellenorientiertes Studium in der Beschäftigung mit der Materia Medica in der Homöopathie doch ist.

Im Folgenden möchte ich die Hauptaspekte des Mittels in einigen Zügen nach dem altbewährten Kopf-zu-Fuß-Schema darstellen:

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Anschrift des Verfassers:
Gerd Aronowski
Gottfried-von-Herder-Weg 13
78464 Konstanz



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Naturheilpraxis 10/2004