Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Fachbericht von der 20. Münchner Fachtagung
Samstag, 26. Juni 2004

von Joachim Rhaden

Abbildung 1:
Sektoraufnahme des rechten Auges einer 81jährigen Frau, die nach dem II. Weltkrieg an einer Hepatitis mit Ikterus erkrankte. In der Zone von Leber und Galle bei 40 min. sehen wir multiple, sehr große sandfarbene, sogenannte hepatotrope Pigmente. Es handelt sich um Leberpigmente.

Rudolf Stolz:
Iridologische Aspekte zur Pathologie der Person. Das Individuelle der Krankheit.

In einem packenden Vortrag erläuterte Rudolf Stolz die Beziehung zwischen der Einmaligkeit des Auges und der Individualität der Krankheit einer Person.

Stolz berief sich auf die Werke des Berliner Internisten Friedrich Kraus mit dem Titel: “Die Pathologie der Person” (1919) und des Klinikers Rudolf Krehl (Pathologische Physiologie, Bd. 1, 1929). Danach erklärt sich die Individualität der Pathologie eines Menschen zum einen durch seine Erbanlagen und zum anderen durch die Vielfalt der pathogen wirkenden Umwelteinflüsse.

Auf den genetisch determinierten menschlichen Organismus wirkt die Umwelt kontinuierlich und lebenslang ein. Der Körper reagiert teils mit Adaption, teils mit morphologischen oder reaktionsphysiologischen Abweichungen von der Norm. Es ist also die Individualität der Risiken, die Vielfalt der Risikofaktoren und ihre Kombination, welche neben der genetischen Konstitution unter dem Faktor Zeit die Krankheitsentwicklung prägt.

Der Mensch erkrankt i.d.R. an seinem “locus minoris resistentiae”, so daß z.B. der Risikofaktor Rauchen bei dem einen zu einem Herzinfarkt und bei dem anderen zu einem Bronchialkarzinom führt.

Auch die Psychopathologie kennt das Problem der “Organwahl”, der Organneurose. Eine Fülle von angeborenen und erworbenen Faktoren bestimmen, ob z.B. Stresseinwirkung eher den Magen oder das Herz leiden läßt.

Rudolf Stolz hat für die Iridologie daher den Begriff der Präventivdiagnostik eingeführt. Organzeichen im Augen signalisieren – vielfach schon Jahre im voraus – eine genetisch determinierte relative Schwäche, die durch lebensbedingte Noxen zu einer Krankheit führen kann.

“Als Heilpraktiker bemühen wir uns, die Risikofaktoren dem Schwachpunkt entsprechend zu minimieren sowie Schutzmechanismen und Repairfunktionen zu aktivieren,” sagte Stolz, und stellte zur Verdeutlichung mehrere Beispiele vor, von denen hier zwei Fälle exemplarisch wiedergegeben werden.

Fall 1:
Der männliche Patient (Alter 56) klagte über Herz- und Brustbeschwerden und wirkte kurzatmig. Der Patient gab an, einen Infekt mit leichtem Fieber und Husten gehabt zu haben. Eine Antibiotika-Behandlung habe nicht viel gebracht. Die Iriskonstitution [Bild 1] gibt Hinweise auf Rheuma, was der Patient auch für die Familiengeschichte bestätigte.

...

Bilder: Rudolf Stolz

Anschrift des Verfassers:

Joachim Rhaden
Siemensstr. 9
82340 Feldafing
T: 08157-60 99 11
F: 08157-99 60 01



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