Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Yi Lun Chinesische Medizin – aktuell

Damoklesschwert Europa?

Seit Mai dieses Jahres steht die erweiterte Europäische Union. Mit den diesjährigen Wahlen zum Europäischen Parlament kann man nun von einem grossen, in vielen Bereichen vereinten Europa sprechen. Negiert, belächelt, ignoriert, phantomisiert wurde die nahezu sprichwörtliche EU-Bürokratie seit ihren Anfangszeiten der EWG in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Aber immer wieder bricht der überaus ernstzunehmende Spuk der Vereinheitlichung auf europäischer Ebene auch in den Alltag der Heilkundigen in unserem Lande ein. Da drohte in den vergangenen Jahren das Verbot von Injektionen, von Arzneimitteln, ja gar das Verbot der Akupunktur oder der nichtärztlichen Therapeuten - sprich: der Heilpraktiker in Deutschland - generell.

Damoklesschwerte tauchen auf, verschwinden wieder. Gott sei Dank. Das eine oder andere kann dann aber auch mal heruntersausen und die Weichteile der deutschen Naturheilkunde treffen. Das letzte Mal schien es so zu sein mit den chinesischen Arzneimitteln. Deren Fertigzubereitungen sind nun zum großen Nachteil vor allem der chinesischen Hersteller streng reglementiert, während die Verordnungsfreiheit der Therapeuten und die Gewährleistung der Qualität geregelt wurde.

Für die Europapolitik sind die Berufsverbände der Heilpraktiker rührig. Mal mehr – mal weniger. Es hat sich aber gezeigt, dass europaweit die Interessen der TCM-Therapeuten im weitesten Sinne beim berufspolitischen Engagement etwa der Heilpraktikerverbände ein wenig untergehen. Deshalb wurde vor 4 Jahren auf Initiative der AGTCM die European Association of Traditional Chinese Medicine (EATCM) gegründet, in der nun 7 europäische Staaten mit 7000 Therapeuten vertreten sind.

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Andreas A.Noll
Vorsitzender der AGTCM
E-Mail: noll@agtcm.de



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Naturheilpraxis 9/2004