Blumen für die Vagina - Praxiserfahrungen mit Craurosis vulvae

von Margret Madejsky

Definition:
Bei der Craurosis vulvae, auch Vulvadystrophie oder Weißfleckenkrankheit genannt, handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung der Übergangsschleimhäute im Genitalbereich. Zwar sind die Ursachen weitgehend unbekannt, dennoch wird die Kraurose auch als Endzustand chronischer Genitalerkrankungen wie etwa schlecht ausgeheilter Entzündungen gesehen und als fakultative Präkanzerose gewertet. Man unterscheidet zwischen:

a) hyperplastischer Vulvadystrophie: Diese Verlaufsform kommt eher bei Mädchen oder jungen Frauen vor und geht mit Verhornung der Scheidenhaut mit Plaques-Bildung (Leukoplakie) einher.

b) atrophischer Vulvadystrophie (Lichen sclerosus): Diese Verlaufsform kommt häufiger ab der Menopause vor, wobei die Haut eher pergamentartig beschaffen ist.

Bei beiden Verlaufsformen kann die Hautoberfläche rissig, entzündet und ekzematös sein. Vaginaler Juckreiz sowie Brennen, Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind Begleiterscheinungen beider Verlaufsformen und führen evtl. zu Verwechslungen mit Scheidenpilz.

Anti-Aging mit Pflanzenöstrogenen

a) Kur mit Pflanzenhormonen: Menoflavon (Pascoe) zweimal täglich 1 Kapsel.

b) Langfristige Schleimhautsanierung: Lamioflur (Heel) zweimal täglich 25 Tropfen im Mund zergehen lassen oder in etwas Wasser einnehmen.

c) Regenerierende Sitzbäder: Frauenmantelkraut, Ringelblumenblüten, Rotkleeblüten, Sanikel, Spitzwegerichblätter, Taubnesselkraut und Wundklee zu gleichen Teilen mischen. Fünf gehäufte Esslöffel mit zwei Liter kochendem Wasser überbrühen, 15 bis 20 Minuten ziehen lassen, abseihen und zwei- bis dreimal wöchentlich, eventuell unter Zusatz von Lamioflur und/oder Bio-Molke, dem Sitzbad beimengen.

d) Östrogenisierende und regenerierende Vaginalzäpfchen: Lamioflur (Heel) und Klimadynon Lösung (Bionorica) zu gleichen Teilen 10%ig, Cutis feti D4, 1 Ampulle (Wala), Oleum aeth. Rosae verum q.s.; M. f. vag. supp. à 1g Nr. XXX D.S.: 1 Zäpfchen abends einführen, mindestens vier Wochen lang; danach mit zweimal wöchentlich 1 Zäpfchen fortführen.

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Literaturempfehlungen:
Madejsky, M.: Alchemilla; Goldmann Verlag, München 2000.
Schlüren, E.: Homöopathie in der Frauenheilkunde; Haug Verlag, Heidelberg 1992.
Zerykier, S.: Rotklee als Phytohormon-Kosmetikum; Gyne Nov. 2002

Bezugsquellen für die Rosenzäpfchen:
Eversbusch-Apotheke
Ansprechpartner Michael Aigner
Eversbuschstr. 92
80999 München
Tel. 089 - 812 21 59
Fax 08 - 812 33 28

Anschrift der Verfasserin:
Margret Madejsky
Heilpraktikerin
Stuntzstr. 77
81677 München
Internet: www.natura-naturans.de



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