Das GMG – eine Chance für die Naturheilkunde?!

Im Februar 2004 führte die Fa St. Johanser, Gauting, wieder eine ausgezeichnet besuchte Fortbildungstagung in den Räumen der Hanns-Seidel Stiftung, München, durch, in der nicht nur die Chancen der naturheilkundlichen Therapeuten im Hinblick auf das GMG beleuchtet, sondern auch mit eindrucksvollen Referaten neue Möglichkeiten dargestellt sowie eine als sensationell zu bezeichnende Beweisführung für die Wirksamkeit natruheilkundlicher Maßnahmen gezeigt wurden.

Vor allem aber gab es gleichzeitig eine ungewöhnliche Premiere mit dem medizinischen Leiter eines renommierten Berliner Instituts, der bereits eine äußerst positive Antwort auf diesen Kahlschlag in der Natur-Medizin präsentieren konnte.

Seit Beginn 2004 müssen die Hersteller naturheilkundlicher Arzneien feststellen, dass sich fast ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet haben, erklärte Dr. Inderst in seinem Eingangsreferat über die Auswirkungen des GMG auf die individuelle naturheilkundliche Praxis: „Die mittelständische Industrie hat bis zu 80% des Verschreibungsumsatzes eingebüßt. Es ist nun zu befürchten, dass vor allem die regen Forschungsbemühungen deutlich reduziert und auch Arbeitskräfte auf lange Sicht freigesetzt werde.

Ganz anders die Kassen: sie haben schon innerhalb von 4 Monaten über 1 Milliarde „eingespart“ und gleichzeitig sind im Wesentlichen die Beitragssätze auf gleicher Höhe geblieben. Die Praxisgebühr hat zusätzlich viele chronisch Kranke abgeschreckt, ihren Arzt rechtzeitig aufzusuchen und jetzt versuchen die Kassen, Ärzte und vor allem die Patienten für ihre DMP’s (Disease Management Programme, z. B. Diabetes) zu ködern, indem sie solchen Patienten anbieten, die Praxisgebühr zu erlassen, wenn sie ihre gesamten medizinischen Daten über streng vorgeschriebene Behandlungsmethoden (“evidenzbasiert“) den Kassen zur Verfügung stellen!

Und doch liegt darin auch eine echte Chance für die naturheilkundlichen Therapeuten, betonte Inderst, wie dies die steigenden Patientenzahlen in den naturheilkundlichen Praxen seit in Krafttreten des GMG zeigen. Der Patient hat also tatsächlich die geforderte Eigenverantwortung wahrgenommen, erwartet jedoch von seinem Therapeuten mehr noch als zuvor, dass er nicht nur Symptome kuriert, sondern ihm eine ganzheitliche Behandlung zuteil werden lässt.
Dazu bedarf es einer erweiterten Sicht der Heilkunde, wie es durch die Betrachtung des Grundgewebes (der Matrix) und seiner hochindividuellen Reaktion möglich ist, wie Prof. Rimpler näher erläuterte.

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med Rudolf Inderst
Hirschweg 9
85598 Baldham



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Naturheilpraxis 9/2004