Koronare Herzkrankheit und Autosuggestion

von Tanja Rommel-Sattler

Die heilende Wirkung von positiven Autosuggestionen ist keine Erfindung der Neuzeit. Wer eine positive Lebenseinstellung hat, lebt besser und länger und hat im Krankheitsfall auch bessere Heilungschancen. Kaum ein Arzt würde wohl dieser sehr allgemeinen Formulierung widersprechen wollen. Doch wie sieht es in einer lebensbedrohlichen Situation aus? Was ist, wenn die Koronare Herzkrankheit die Lebenserwartung überschaulich werden lässt und was, wenn der wahrhaftige Herzinfarkt bereits den kalten Hauch des Todes spürbar gemacht hat? Ist es nicht lächerlich, im Zusammenhang mit so schwerwiegenden Erkrankungen von der Kraft der Autosuggestion zu sprechen? Sind hier nicht wahrlich organische Probleme zu lösen, wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, Thrombosen...? In der lebensbedrohenden Situation des Herzinfarktes wird der Patient notgedrungen zum Objekt der Medizin. Es gilt sein Leben zu retten. Durch Medikamente und durch operative Eingriffe. Gerne geben Patienten die Verantwortung für ihr Leben in dieser bedrohlichen Situation ab, hoffen und vertrauen ausschließlich auf die Kompetenz der Medizin. Dass sie aber selbst wesentlich ihre Heilung mitbeeinflussen können und gerade jetzt ihre innere Haltung und damit ihre Autosuggestionen, von vielleicht entscheidender Wichtigkeit sind, bleibt vielen verschlossen.

Die Psychokardiologie, eine jüngere Schwester der Psychoonkologie, ist auf dem Weg die unzähligen Forschungen auf dem Gebiet der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen auszuwerten und in Beziehung zueinander zu stellen.

Möglicherweise ist sie dabei, dem herzkranken Menschen seine Stellung als Subjekt in seinem Genesungsprozess wiederfinden zu lassen.

Eine der wesentlichen Möglichkeiten den Patienten in seiner Subjektivität zu stärken sind autosuggestive Methoden, insbesondere das Autogene Training und die formelhaften Vorsatzbildungen wie sie von J. H. Schultz entwickelt worden sind.

Anleitung zum Herzinfarkt

“Typ A Verhaltensmuster” oder wer ist der Herzkranke?

Über die bewusste Anwendung von Autosuggestionen

Kurzer geschichtlicher Abriss der Anwendung von Autosuggestion

Die Methode Coué

Das Autogene Training

Primäre und sekundären Prävention von Herzinfarkten

Unterstützung der Senkung des Blutdrucks

Unterstützung der Erhöhung der Bewegung im Alltag – Umstellung der Ernährung

Autosuggestion in der Rehabilitation von Herzinfarktpatienten oder Sekundäre Prävention

...

Bibliographie
– Coué, E., 1925, Die Selbstbemeisterung durch bewusste Autosuggestion, Basel, Schwabe
– Hoffmann, B., 1977, Handbuch Autogenes Training, dtv, München, 15. Auflage 2002
– Jordan, J.; Bardé, B. & Zeiher, A. M. (o. J.) Projektbeschreibung und vorbereitende Materialien: Statuskonferenz Psychokardiologie für die Systematisierung und Evaluation der Wissensbestände über psychosoziale Faktoren und deren Bedeutung für die Entstehung, den Verlauf und die Rehabilitation ischämischer Herzerkrankungen. (Projektdokumentation)
– Petermann, F.; Vaitl, D., 1994, Handbuch der Entspannungsverfahren Band 2: Anwendungen, Beltz Psychologie Verlags Union, Weinheim
– Rauch, E., 1982, Autosuggestion und Heilung, 2. Aufl., Haug, Heidelberg
– Robertson, I., 2002, Das Universum in unserem Gehirn, Piper, München
– Schultz, J. H., 1932, Das Autogene Training: konzentrative Selbstentspannung, Stuttgart, New York: Thieme, 19. unveränd. Auflage 1991
– Stetter, F.; Kupper, S., Autogenic Training: A Meta-Analysis of Clinical Outcome Studies, in Applied Psychophysiology and Biofeedback, Vol. 27. No. 1, March 2002
– Zielke, M.; von Keyserlingk, H.; Hackhausen, W., 2001, Angewandte Verhaltensmedizin in der Rehabilitation, Pabst Science Publisher, Lengerich
Folgende Kapitel:
– Rugulies, R.; Aust, B., “Psychosoziale Theorien der koronaren Herzkrankheit und Möglichkeiten der Intervention im Berufsleben”
– Mittag, O.,Stellenwert der Hostilität (Feindseligkeit) als koronarer Risikofaktor”
– Ornish, D.; Schwerwitz, L.W.; Billings, J. H.; Gould, K. L.; Merritt, T. A.; Sparler, S.; Armstrong, W. T.; Ports, T. A.; Kirkeeide, R. L.; Hogeboom, C.; Brand, R., Intensive Veränderungen der Lebensweise zur Rückbildung der koronaren Herzkrankheit

Anschrift der Verfasserin:
Tanja Rommel-Sattler
D.E.S.S Psychologin (Université Paris X)
Reutterstr. 22
80687 München
Tel. 089 / 58 99 96 18



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 8/2004

Naturheilpraxis 8/2004