Magen-Darm-Probleme

von Raimund Struck

Die Aufgaben unseres Magen-Darm-Traktes sind vielfältig. In erster Linie dient er der Aufnahme von Nährstoffen. Jedoch muss er unterscheiden, was und was nicht aufgenommen werden darf. Hierfür steht ihm ein komplexes System von Immunzellen in Form der Peyer`schen Plaques zur Verfügung. Diese sind in die Darmschleimhaut eingebettet. Das darmassoziierte Immunsystem (englisch “ga vor allem fettspaltende Verdauungsfermente in den Darmtrakt ausgeschüttet. Die Fette werden durch den Zustrom von Galle emulgiert und für die Resorption im Dünndarm vorbereitet. Letztendlich führt der Verdauungsprozess im oberen Verdauungstrakt zu monomeren Zucker-, Aminosäure- und Monoglyceridmolekülen sowie freien Fettsäuren. Durch die durch unzählige Darmzotten vergrößerte innere Oberfläche des Darmes besteht genügend Resorptionsfläche, so dass die für den Körper wichtigen Substanzen teils durch Diffusion, teils durch aktiven Transport in den Körper aufgenommen werden können. Dieser ganze Prozess wird kompliziert neuronal gesteuert, damit nicht versehentlich zu große Mengen eines Stoffes aufgenommen werden. Dem Dickdarm ist die Aufgabe zugeordnet, den Stuhl einzudicken und das für den Körper wertvolle Wasser, was über die Verdauungssäfte sonst verloren ginge, wieder rückzuresorbieren. Immerhin addieren sich täglich in 24 Stunden 1 Liter Speichel, 2 Liter Magensekret, 1 Liter Pankreassekret, 400 ml Galle, 2 Liter Jejunalsekret und 600 ml Ileumsekret. Den 7 Liter vom Körper abgegebenen Flüssigkeiten, stehen nur 2 Liter an Flüssigkeit durch die Nahrung entgegen, so dass die Bilanz bei einer unzureichenden Rückresorption sehr ungünstig wäre.

lt” = gut associated lymphatic tissue), repräsentiert 70% des Immunsystems unseres Körpers. Des Weiteren wird die Verdauungsfunktion, die bereits im Mund beginnt, durch eine Fülle von Enzymen unterstützt, welche Makromoleküle in ihre Bestandteile zerlegen. Diese werden dem Darm von Pankreas, Leber, Galle sowie von den Zellen des Magen-Darm-Traktes selbst zur Verfügung gestellt.

Kaut man z.B. ein Brötchen, wie bei der Fastenkur nach F.X. Mayr üblich, einen Bissen über lange Zeit im Mund behaltend, stellt man nach einiger Zeit einen süßlichen Geschmack fest, der durch die Zerlegung der Polysaccharid-Moleküle des Brötchens in oligomere Zucker zustande kommt.

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Raimund Struck
Facharzt Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Homöopathie
Göringsgraben 11
34414 Warburg
Tel. 05641 / 600 04



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