Kolorektales Screening: Neue, hochempfindliche Testverfahren aus dem Stuhl

Hochempfindlicher Nachweis von humanem Hämoglobin und des Hämoglobin-Haptoglobin-Komplexes im Stuhl.

von Rudolf Raßhofer

Die Bestimmung von okkultem Blut im Stuhl hat bei der Früherkennung kolorektaler Neoplasien einen wichtigen Stellenwert. Im Rahmen der Darmkrebsvorsorge wird in Deutschland bei Personen über 45 Jahren jährlich ein Haemoccult-Test empfohlen.

Jährlich sterben etwa 30.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Diese Zahl könnte mit konsequenten Vorsorgeuntersuchungen signifikant gesenkt werden, da sich Karzinome in aller Regel aus gutartigen Polypen entwickeln, die ab einer bestimmten Größe durch Okkultbluttests gefunden und entfernt werden können.

Da lokal begrenzte Tumoren (Dukes A und B) eine sehr viel bessere Heilungschance besitzen als fortgeschrittene Tumorstadien (Dukes C und D), kommt es auf eine frühe Entdeckung von Neoplasien an und deshalb auf Analysen, die maximale Sensitivität für Hämoglobin (Hb) oder den Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex (Hb/Hp) im Stuhl aufweisen.

Immunologische Methoden zur Bestimmung von okkultem Blut sind hier den üblichen biochemischen Reaktionen (Guajak-Test o.a.) überlegen, da sie mindestens 50mal sensitiver sind.

Die derzeit verwendeten Tests sind auf eine Spezifität von mindestens 95% eingestellt, da sonst eine inakzeptable Zahl von koloskopischen Nachkontrollen erforderlich wäre.

Auf der Basis dieser Spezifität ergeben sich folgende Sensitivitäten:

Calprotectin: Sensitiver Marker für entzündliche Darmerkrankungen und zur Früherkennung von kolorektalen Karzinomen

Anwendung der Calprotectin-Bestimmung:

Verlaufskontrolle bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa unbekannter Aktivität)

Chronische Diarrhoe unbekannter Ursache

Calprotectin: Früherkennung von kolorektalen Carcinomen

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Dr. R. Raßdorfer



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Naturheilpraxis 7/2004