Hilfreich für die Deutung und Bedeutung der Zeichen ist das Wissen um typische Merkmale: welches Organ setzt bevorzugt welche Zeichen und welche Zeichen setzen die unterschiedlichen Krankheiten. Hier sind die Lehrbücher Josef Decks eine wahre Fundgrube. Die Differenzierung der Iriszeichen und ihre Überlagerung mit anderen Organfeldern und Sektoren (z.B. Pylorus/Duodenum/Gallenblase/Pankreas) waren Gegenstand seiner umfangreichen Forschungstätigkeit. Und keiner hat mehr klinisch gesichertes Material dazu veröffentlicht. Als Zeichensetzungen finden wir einzeln oder auch in Kombination

• Magen: Reliefbildung, Färbung, Krypten und Defektzeichen, Gastrinpigment
  
  
• Pylorus: Krypten, Defektzeichen, selten kleine krausenständige Lakunen
  
  
• Duodenum: Krypten, Defektzeichen, kleine krausenständige Lakunen
  
  
• Dünndarm: Aufhellungen, Krypten, Defektzeichen, krausenständige Lakunen, Gärungsdyspeptisches Pigment
  
  
• Dickdarm: Krausenverlauf, Ausbuchtungen, Einziehungen, am inneren Krausenrand anliegende Krypten, Defektzeichen, wabenartige Lockerungen

Die Bedeutung der einzelnen Phänomene entspricht der allgemeinen Zeichenlehre. Lakunen gelten demnach als genetische Schwächezeichen, die eine besondere Wertung durch ihre Form (Zigarrenlakune, Torpedolakune usw.) erhalten. Gewebsauflockerungen und Wabenbildung stehen für eine lokale Versorgungsstörung, während Krypten und Defektzeichen als degenerative Zeichen mit maligner Tendenz gelten (Ca-Latenzzeichen nach Josef Deck). Auf akzessorische Zeichen (Transversalen, Pigmente, Reizfasern usw.) ist zu achten. Sie erhöhen die Wertigkeit und geben Hinweise auf pathogenetische Zusammenhänge. In diesem Zusammenhang sind auch die psychovegetativen Komponenten zu berücksichtigen, wie sie sich in Neurohäkchen, Neuronennetzen usw. darstellen. Die Berücksichtigung der Individualkonstitution, wie sie sich aus Konstitution, Disposition(en) und Diathese(n) ergibt, ist selbstverständlich.

Die Zusammenschau der Phänomene war Josef Angerers Anliegen. Und nachdem seine Bücher nur mehr vereinzelt antiquarisch erhältlich sind, möchte ich im folgenden verstärkt darauf Bezug nehmen, damit seine Erkenntnisse auch weiterhin einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich sind.

Architektur-Relief-Kolorit der Krausenzone

„Die Krause – magisches Auge der Nutritionsdynamik“ – so überschreibt Josef Angerer ein eigenes Kapitel in seinem „Handbuch der Augendiagnostik“ und führt einleitend dazu aus: „Kein anderer Aspekt gewährt uns einen so tiefen Einblick in die Ernährungspotenz des Menschen wie die Beobachtung der Krausenverhältnisse. Die Nutritionssensibilität, die Steuerung der fermentativen Vorgänge, die motorische Kraft der Peristaltik, das psychische Reflexpotential, die vasale Berieselung und die substanzielle Plasmaschädigung im Verdauungstrakt sind die Hauptmomente, die sich uns zur Beobachtung in der Krause(nzone) darbieten.“ (Handbuch, S. 55).

Wir achten in diesem Zusammenhang auf

• Form und Größe der Krausenzone
  
  
• Struktur, Verlauf und Färbung der Iriskrause
  
  
• Struktur und Verlauf der Fasern
  
  
• Strukturzeichen (Lakunenähnliche Auflockerungen, Waben, Krypten, Defektzeichen)
  
  
• Farbabweichungen in der Krausenzone
  
  
• Pigmente in der Krausenzone

Die Wertigkeit ergibt sich wie immer aus der Summation der Zeichen.

Die Architektur der Krausenzone

Schüsselkrause(nzone) und Bauchiris

Krausenphänomene

Das Relief der Krausenzone

Das Kolorit der Krausenzone

Die Nutritionsringe

Pigmente

Körnerpigmente

Zeichen aus dem Augenumfeld und der Pathophysiognomik

Zusammenfassung

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Literatur:
Angerer, Josef: Handbuch der Augendiagnostik. Verlag Tibor Marczell.
Angerer, Josef: Ophthalmotrope Phänomenologie. Verlag Tibor Marczell.
Deck, Josef: Grundlagen der Irisdiagnostik. Lehrbuch mit Bildatlas und Therapiehinweisen.
Deck, Josef: Differenzierung der Iriszeichen. Lehrbuch II mit Bildatlas und Therapiehinweisen. Erhältlich beim Felke Institut, Heimsheim.
Hauser, Willy; Karl, Josef; Stolz, Rudolf: Iridologie 1. Informationen aus Struktur und Farbe. Erhältlich beim Felke Institut, Heimsheim.
Herget, Horst; Schimmel, Helmut: Grundsätzliches zu Zeichen und Pigmenten in der Iris und deren physiologische Zusammenhänge. Das Rezept aus dem Auge. Pascoe, Giessen.
Jaroszyk, Günter: Augendiagnostik. Erfahrungen und Erkenntnisse. Eigenverlag, Solms.
Lindemann, Günther: Augendiagnostik-Lehrbuch. Befunderhebung aus dem Auge. Verlag Tibor Marczell.
Markgraf, Anton: Die genetischen Informationen in der visuellen Diagnostik. Band 1: Magen-Darm. Energetik-Verlag, Bruchsal.
Rehwinkel, Jürgen; Wenske, Sigolt: Augendiagnose. Iris-Konstitution – Iris-Strukturen – Iris-Pigmente. Erhältlich beim Uslarer Kreis.
van den Toorn, Piet; Gedanken zu den Irispigmenten. In Naturheilpraxis 4/99
ders.; Eine Entdeckungsreise durch die Augendiagnose. In Naturheilpraxis 8/94

Persönliche Mitschriften aus Seminaren des Arbeitskreises für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V. des Uslarer Kreises und des Felke Instituts.

Anschrift des Verfassers:
Hermann Biechele
Heilpraktiker
Kaiserstr. 51
80801 München