FACHFORUM

Atherosklerose – neue Gesichtspunkte: Entzündung?

von Hermann Massinger

Die Evidence based medicine, derzeit “Evangelium” und “Gebrauchsanweisung” der offiziellen Medizin, geht bei der Entstehung einer Arteriosklerose von der Cholesterintheorie aus. Die erhöhten Blutfette, insbesondere bei ungünstiger Zusammensetzung der Cholesterin-Unterfraktionen HDL und LDL gelten aus Hauptübeltäter, durch deren Ablagerungsprodukte an der Gefäßwand Einengungen und Aufbrüche der Plaques entstehen. Die Behandlung durch Diät und, falls diese nicht ausreicht, durch die Gabe von Fettsenkern – bevorzugt Statine – ist heute gängige Regel.

Dean Ornish schreibt in seinem Buch: “Revolution in der Herztherapie” “Cholesterin ist an der Entstehung der Arteriosklerose beteiligt, ist aber nicht deren alleinige Ursache”.

Die Senkung der Fettwerte kann, dafür bringt Ornish viele Beispiele, auch bei fettarmer Diät und Aufnahme von Fitnessaktivitäten, die Gefäßprobleme allein nicht lösen. Eine Stressminderung, eine gesündere und entspanntere Einstellung zum privaten und beruflichen Alltag ist ebenso wichtig, wie eine einschneidende Änderung der Kost. Bei der “Ornish Therapie: Diät, Stress-Management, Körpertraining, Gewichtsreduktion, ideales Diabetesmanagement und Entwöhnung vom Rauchen” konnte eine Rückbildung der arteriosklerotischen Gefäßveränderungen bewiesen werden, bei der Cholesterinsenkung ist dies nur mit den Statinen und in bescheidenerem Umfang möglich. Die Ornish Therapie verlangt eine radikale Änderung der Ernährung und des Lebensstils, die von vielen Gefährdeten und Kranken nicht vollzogen oder nicht durchgehalten wird.

Walter Hartenbach bezweifelt die Richtigkeit der heute gängigen Fett-Theorie in seinem Buch: “Das Märchen vom bösen Cholesterin”, er führte dabei Meinungen einiger Wissenschaftler an, die den Zusammenhang zwischen Arteriosklerose und Herzinfarkt verneinen. Ähnliche Ansichten werden auch von Ulrich Strunz und Andreas Jopp in “forever young” vertreten, wobei hier dem Vitamin E hohe Bedeutung zugemessen wird.

Goldstein und Brown gehen davon aus, dass fettreiche Kost die Verminderung der LDL-Rezeptoren bedingt, deren Besetzung mit Cholesterin auslöst, was zu einer vermehrten Oxidation von LDL und deren Unterfraktionen führt.

Die “Lipid –Resarch-Clinic Studie”, die “Helsinki-Herz-Studie” und die “ PROSPER-Studie” konnten einen signifikanten Rückgang der Plaquebildung unter Therapie mit Cholesterinsenkern zeigen. Dies führte verschiedene Autoren sogar zu der Forderung, allen Menschen ab dem mittleren Lebensalter “Statine” präventiv zu verabreichen; ganz abgesehen von der Richtigkeit dieser Empfehlung würden die Kosten eines derartigen Vorgehens das Gesundheitssystem vollständig überfordern. Bei der “PROSPER”-Studie wurde unter “Statinen” eine Zunahme von Unfällen und Gewalteinwirkungen festgestellt, deren Ursache unbekannt ist. Unter Therapie mit Pravastatin wurde erstmals ein leichtes Ansteigen der Krebsincidenz gefunden. Diese Befunde sind neu, beide müssen abgeklärt werden. Die “Statine” greifen in den Enzymstoffwechsel ein, sie hemmen die HMG-CoA Reduktase und bedingen eine Reihe von Nebenwirkungen und Interaktionen, die beachtet werden müssen. Andere Fettsenker, z.B. Fibrate, Jonenaustauscher wie Colestyramin haben Spezial-Indikationen, die Verträglichkeit ist nicht ideal.

Ist Arteriosklerose ein Entzündungsvorgang?

Welcher praktische Nutzen kann aus dieser Situation gezogen werden?

Adipositas

Einfluss des metabolischen Syndroms und des Übergewichts

Hypertonie

Welchen Stellenwert hat Homocystein bei der Entstehung und Behandlung der Arteriosklerose?

Was kann die Naturheilmedizin zusätzlich tun? Diät!

Schüssler Salze

Homöopathie

Haben volksmedizinische Mittel Erfolge?

Kann die Riedwegs`sche Hormonstimulation die Arteriosklerose beeinflussen?

Phytotherapeutika aus der Volksmedizin mit Beeinflussung des Fettstoffwechsels

Was ist von Fettblockern und “Fat-Burnern” zu halten?

Übermäßiges Hungergefühl

Wie ist das erhöhte CRP zu beeinflussen, das offensichtlich zur Entwicklung der Arteriosklerose wesentlich beiträgt?

Zusammenfassung:

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Hermann Massinger
Gernerstr. 27
80638 München
E-Mail: Hemamed@gmx.net



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