Therapie häufiger Schmerzzustände in der Praxis

von Dieter Grabow

In der täglichen Praxis finden sich die unterschiedlichsten Arten von Schmerzzuständen bei den Patienten. Mancher wird hier fragen, welche Diskussion damit ausgelöst werden soll, denn durch den Einsatz der modernen Analgetika sind Schmerzen kein Thema mehr. Doch diese Haltung kann aus Sicht der Naturheilkunde nicht als maßgeblich erachtet werden. Neben den Schmerzen, die durch die verschiedensten Auslöser bedingt werden und denen im Rahmen dieses Beitrags noch ein breiter Raum gegeben wird, sollte man auch die psychischen Aspekte des Schmerzes berücksichtigen.

Man macht immer wieder die Erfahrung, dass sich hinter manchem Schmerzzustand ein sorgsam gehütetes seelisches Trauma verbirgt. Doch man muss auch zu begreifen versuchen, warum der Einzelne so handelt und ein Trauma verbirgt, statt es mitzuteilen. Es ist oft einfacher, noch so starke Schmerzen zu ertragen und möglicherweise mit irgendwelchen Medikamenten „niederzuknüppeln“, als sich sein eigenes tiefes Verletztsein selbst einzugestehen oder sich Anderen zu offenbaren. Dabei läge gerade in der Möglichkeit, mit anderen über die Schmerzen der Seele zu sprechen, die Chance auf eine innere Heilung. Doch sobald der Mensch zugibt, dass er zutiefst verletzt und gekränkt ist, offenbart er natürlich eine innere Seite, die nicht zu dem passt, was in der heutigen Zzeit von einem funktionierenden Mitglied der Gesellschaft erwartet wird: nämlich immer gut drauf, immer locker, flockig und fröhlich zu sein. Also kann man mit Fug und Recht sagen, dass das Negieren von seelischen Schmerzen keinesfalls nur ein pathologischer Verdrängungsprozeß des Einzelnen, sondern vielmehr eine Krankheit dieser Gesellschaft darstellt. Und wer wie der Verfasser seine Praxis in einem eher ländlichen Gebiet betreibt, wird auch feststellen müssen, dass derjenige, der seelische Schmerzen offenbart, sehr schnell von seiner Umgebung geächtet wird. Hierin zeigt sich aber auch die Angst mancher Menschen vor dem, was in ihnen selbst verborgen ist. Das neutestamentliche Liebesgebot lautet in seiner ursprünglichen Fassung: "Liebe Deinen Nächsten, denn er ist wie Du!" Und wenn ich aus dieser These heraus auf einen anderen zugehe, der offensichtlich unter seelischen Schmerzzuständen leidet, laufe ich Gefahr, bei näherer Beschäftigung mit dieser Person sehr nahe an eigene, verborgene Abgründe meiner Seele zu geraten, die ich lieber nicht entdecken möchte.

Kopfschmerz und Migräne

Neuralgien

Schmerzen des Abdomens

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Anschrift des Verfassers:
Dieter Grabow
Heilpraktiker
Römerstr. 19
82205 Gilching



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