Hypnose und chronische Schmerzen

von Hansjörg Ebell

Grundsätzlich gilt für die Hypnose das gleiche wie für alle anderen Interventionen in der Schmerztherapie: auf dem Hintergrund eines bio-psycho-sozialen Verständnismodells der Symptomatik muss ihr Stellenwert im Rahmen eines individuellen Gesamt-Therapiekonzeptes überprüft werden.

Persönliche Erfahrungen werden durch Modifikation der neuronalen Netzwerke des Gehirns gespeichert. Subjektiv „positiv“ bzw. „negativ“ erlebte Erfahrungen führen zur Induktion von Genen, zur Synthese von Proteinen, zu Zellwachstum sowie qualitativen und quantitativen Veränderungen der Neurotransmitter an den Synapsen; neue neuronale Bahnen können gebildet und bereits vorhandene anders verknüpft werden (sog. „Schmerzgedächtnis“). Man kann begründet spekulieren, dass diese sog. „neuronale Plastizität“ nicht nur die Grundlage von Chronifizierungsprozessen bei Schmerzpatienten ist, sondern auch erhellen könnte, warum Hypnose und Selbsthypnose so wirksam sein können: sie haben Erfahrungsqualität.

Einführung

Im Praxisalltag stoßen Ärzte in der Therapie von Patienten mit chronischen Schmerzen regelmäßig an ihre Grenzen. Die leidvolle Selbsterfahrung und Weltsicht dieser Patienten wird durch eine stunden- oder selbst tagelang anhaltende Linderung ihrer Beschwerden meist nicht grundlegend verändert. Für die häufige Ausgangssituation, dass die objektiven Befunde das subjektive Befinden nicht erklären können, bedarf es notwendigerweise psychotherapeutischer Ansätze bzw. psychosomatischer Verständnismodelle. Die individuelle Persönlichkeit der Schmerzpatienten muss mit einbezogen werden. Hypnose und Selbsthypnose können dabei eine wesentliche Hilfe sein, um „Ressourcen“ (Erfahrungen und Fähigkeiten) der Patienten zu ermitteln. Um bei der Behandlung chronischer Schmerzen ein objektiv angemessenes und subjektiv wirksames Gesamt-Therapie-Konzept zu erreichen, ist ein aufeinander abgestimmtes „Sowohl als auch“ unterschiedlicher Behandlungs- und Selbsthilfemaßnahmen einem „Entweder oder“ grundsätzlich überlegen.

Allgemeine Behandlungsziele

Fallgeschichten

Frau L (55 Jahre) „Neuropathischer Schmerz bei fortgeschrittener Krebserkrankung“

Frau A (40 Jahre) „Chronische Rückenschmerzen“

Frau E (42 Jahre) „Chronischer atypischer Gesichtsschmerz“

Frau N (40 Jahre) „Anhaltende somatoforme Schmerzstörung“

Schmerztherapeutische Systematik

Schlussfolgerung

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Hansjörg Ebell
Facharzt für Psychotherapeutische Medizin
Breisacherstr. 4 / Rückgebäude
81667 München
Internet: www.doktorebell.de



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