Schön und nützlich – alte und neue Pflanzenbücher

von Josef Karl

Vorwort

Die Botanik wird zuweilen als die “schöne Tochter der Medizin” bezeichnet – wurde vielmehr, nämlich solange, wie die Ärzte Arzneipflanzen verwendeten. Das ist allerdings lange her, in der Renaissance- und Barockzeit, als Arzt und Botaniker in einer Person zu finden waren. Was sonst auch hätte zu einem großen Teil die Materia medica auch sein sollen, ehe das chemische Zeitalter begann?

Besonders arzneipflanzenkundig waren seinerzeit naturgemäß auch die Apotheker; ein Herbarium zur Ausbildung im Fach Phytopharmakognoszie war noch vor einigen Jahrzehnten obligatorisch.

Doch: tempora mutantur – die Zeiten ändern sich. In einer äußerst technisierten und computergesteuerten Welt ist das Interesse für Natur und Pflanzen zurückgegangen. Nur noch selten kniet jemand mit dem Fotoapparat vor einer Blume.

Ich selbst bin auf dem Land, mit Bienen und Pflanzen, aufgewachsen, wurde schon früh zusammen mit meiner Schwester zum Sammeln für den Haustee angehalten: Lindenblüten, Spitzwegerich, Zinnkraut, Hagebutten, Holunderblüten. Kümmel wurde nicht gekauft, er wuchs reichlich an Wiesenrändern, Feldwegen. Der Hausgarten lieferte manches dazu.

Viele Blumen- und Pflanzenbücher kamen im laufe der Jahrzehnte zu meiner phytotherapeutischen Fachliteratur; und da möchte ich Ihnen heute einige Nachdrucke und Neuerscheinungen vorstellen, zur Freude und zum Nutzen. Denn was wäre die Welt ohne das Schöne und wo nur das Nützliche regiert?


Köhler’s Atlas der Medizinalpflanzen

Hrsg. von G. Pabst; Verlag Gera-Untermhaus, F.E. Köhler 1887, Reprint 1997 für Weltbild-Verlag, Augsburg, 680 Seiten, ISBN 3-86047-418-9, Euro 39,90

Ein wundervolles, großformatiges (29 x 21 cm) Arzneipflanzenbuch liegt im Reprint vor; Originale werden von Sammlern gehütet und wären auch nur schwer zu bezahlen! Zahlreiche ganzseitige kolorierte Abbildungen lassen diesen Atlas, der früher seinen Platz in den Apotheken hatte, zu einer kleinen Kostbarkeit werden.

Dabei ist das Besondere, dass es vor allem vorzügliche Bilder von Pflanzen sind, die man nicht allzu häufig zu Gesicht bekommt:

– Bucco (= Barosma betulina),
– Zitwer (= Curcuma zedoaria),
– Condurango (= Gonolobus condurango),
– Lorbeer (= Laurus nobilis).

Sicher kommt Wehmut auf, wenn man einer Fülle von Medizinalpflanzen begegnet, die inzwischen aus dem Arzneischatz verschwunden sind. Die immer noch offiziellen Drogen werden sehr gründlich vorgestellt: ausführlich die Botanik, Namensherkunft und Geschichtliches, Inhaltsstoffe und Anwendung. Überrascht stellt man häufig fest: so viel an Erkenntnissen hat sich gar nicht geändert.

Für Pflanzenliebhaber eine schöne Bereicherung der Bibliothek.


Aber das größte und auch materiell gewichtigste Buch ist “Der Garten von Eichstätt” – vielleicht ist es auch das schönste aller schönen Blumenbücher!

Der Hortus Eichstettensis – das große Herbarium des Basilius Besler von 1613; 546 Seiten mit 367 kolorierten Abb. im Schirmer/Mosel-Verlag, München, 1988/1997; ISBN 3-88814-285-7, Preis je nach Angebot zwischen 150 und 250 Euro

Der Nürnberger Arzt und Botaniker Joachim Camerarius und der namentlich im Vordergrund stehende Apotheker und Botaniker Basilius Besler “organisierten” den Eichstätter Garten und letzterer war auch die treibende Kraft, die Pflanzen in eine Buchform zu bringen. Die kolorierten Kupferstiche sind im großen Format 37,5 auf 28,5 einfach hinreißend; dass ein solches Buch nicht im Regal liegen darf, versteht sich von selbst. Ein stabiles Pult, um solch schöne Werke auf- und ausstellen zu können zur täglichen Erfreuung, das werden alle sich wünschen.

1998 wurde durch die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen auf der Willibalsburg in Eichstätt der “Bastionsgarten” eröffnet. Hier soll die Erinnerung an den berühmten botanischen Garten des Fürstbischofs Johann Conrad von Gemmingen wiederbelebt werden.

Der Barockfürst als Bauherr, mit der Mittelfülle der damaligen Zeit ausgestattet, sparte an nichts – dass es dies nur auf Kosten unzähliger bitterarmer Untertanen geben konnte, war allerdings damals so unerträglich wie heute.

Voriges Jahr besuchte ich an einem schönen Sommertag diesen Garten, der inzwischen recht schön zusammenwächst. (Eine Reise nach Mittelfranken in das liebliche Altmühltal lohnt immer: das benachbarte Solnhofen liefert außerdem für erdgeschichtlich Interessierte einmalige Versteinerungen, die ebenfalls auf der Burg zu sehen sind.) Thujen, Tulpen, Sonnenblumen, um nur einige zu nennen, waren zu Anfang des 17. Jahrhunderts kostbare Raritäten. Es war die Zeit, wo auf den Entdeckungsfahrten zu den Kontinenten Afrika, Asien und Amerika zahlreiche exotische Gewächse ihren Weg nach Europa und eben auch in den Hortus Eichstettensis fanden.

Ein Buch zum Staunen, sich erfreuen und lernen. Eine Kostbarkeit mit 6 kg Gewicht, falls dies auch noch angegeben werden darf!


Pflanzensymbole in der Bildhauerkunst des Mittelalters

Ana Maria Quinones: Echter-Verlag Würzburg 1998; 293 Seiten mit 64 schwarz-weiß und 24 farbigen Abb., Großformat 24 x 31,5 cm, fester Einband, ISBN 3-429-01968-0 vergriffen!, 86,- Euro

Die Verfasserin lehrt an der Universität von Malaga Kunstgeschichte.

Das Buch befasst sich mit den Pflanzenmotiven, die in der Kunst des frühen Mittelalters von zentraler Bedeutung waren, wie Akanthus, Apfel, Palme, Pinienzapfen oder der Weinstock und seine Frucht. Die jeweiligen Kapitel nennen die botanischen Eigenschaften und gehen der Etymologie nach, zeigen die Verwendung und die Heilkraft auf und legen Bedeutung und Symbolgehalt dar. Ohne die Rolle der floralen Dekoration leugnen zu wollen, soll dargelegt werden, dass Pflanzenmotive Träger moralischer oder philosophischer Bedeutung sind.

Über große Zeitepochen und geographische Räume hinweg befasst sich Quinones mit Mythen und liturgischen Dramen, mit der Kunst, der Zivilisationen des Altertums, in denen die Religion eine grundlegende Rolle spielte. Zahlreiche s/w- und farbige Fotos sowie Zeichnungen der Pflanzen und ein umfangreicher Anhang ergänzen den Band.

Einfach ein unwiderstehlich schönes, großes, bereicherndes Buch!


Über drei Bücher soll Kunde gegeben werden, die sowohl für phytotherapeutisch Interessierte als auch Blumen- und PflanzenliebhaberInnen allgemein schön und wichtig sind. Sie sind alle von der gleichen Verfasserin, Christina Kiehs-Glos, Apothekerin und in Schwäbisch-Gmünd ansässig, was die Nähe zur Arzneimittelfirma Weleda nahe legt. Und auch der Aethera-Verlag Freies Geistesleben in Stuttgart verrät die Anthroposophie.

Doch werden die LeserInnen nicht allzu sehr mit dieser Weltanschauung konfrontiert. Im Übrigen sind neben dem Text vor allem die zahlreichen großformatigen Farbfotos, ungewöhnlich in ihrem Farbreichtum und den Details der Aufnahmen. Die Einführung in die jeweilige Pflanze ist wohl einmalig:

Iris – eine Heilpflanze verwandelt das Wasser;

Wildrose – eine Heilpflanze verwandelt das Feuer;

Calendula – eine Heilpflanze spiegelt das Licht.

Die Kulturgeschichte der Pflanze wird ebenso untersucht wie ihre Bedeutung als Nutz- und Heilpflanze. GartenliebhaberInnen kommen mit vielen einfühlsamen Details ebenso auf ihre Kosten wie kulturgeschichtlich Interessierte. Die Autorin bemüht sich um das Wesen der Pflanze und bereiste für den Wildrosenband das Rosenland Chile.

Die Bücher haben – im Großformat – ca. 95 Seiten mit teils ganzseitigen Farbfotos, gebunden mit Schutzumschlag. Der Preis beträgt pro Band 16,- Euro.


Dieses Baums Blatt, Ginkgo, Goethe, Gartentraum

Werner Bockholt / Bernadette Kircher:
Verlag Schnell, Warendorf 2000; 4. Auflage Februar 2003, 132 Seiten, gebunden, ISBN 3-87716-816-7

Unter allen Bäumen der letzten 20 Jahre ragt der Ginkgo geradezu heraus – er ist der Karrierebaum in mehrfacher Hinsicht. Einerseits als Arzneimittel stark vermarktet worden, so ist er andererseits botanisch (“umweltverträglich”) und literarisch in das allgemeine Bewusstsein gelangt. Zu letzterem hat die Wiederentdeckung des Goethe-Gedichts erheblich beigetragen, jenes aus dem West-östlichen Divan, gewidmet der angehimmelten Marianne von Willemer.

Das Büchlein in sehr ansprechender Aufmachung, in einem Schuber und mit einem nussförmigen Ginkgosamen, ist reichlich illustriert und spannt den Bogen von der Botanik zur Lyrik recht ansprechend. Zum Verschenken – falls der Bücherliebhaber und –sammler sich davon trennen kann!


Die Sprache der Blumen; Von Akelei bis Zitrus;

Prestel Verlag München 2000; 96 Seiten mit 156 farbigen Abb., darunter zahlreiche ganzseitige im Großformat, gebunden, mit farbigem Schutzumschlag, ISBN 3-7913-2397-0

“Wie eine Lilie unter Dornen, so ist meine Liebste unter den Mädchen” heißt es im Hohen Lied Salomons. Blumen spielen eine wichtige Rolle, wenn wir Gefühle ausdrücken wollen, wenn freudige oder auch traurige Botschaften zu überbringen sind.

So ist die rote Rose das Zeichen für Liebe und Zuneigung, während weiße Blüten Trauer und Mitgefühl anzeigen. In Wort und Bild behandelt dieses Buch auf unterhaltsame Weise die spannende und wechselvolle Geschichte der Blumensymbolik.

Die Autorin schildert in ihrem einleitenden Essay die Entstehung der Blumenmythen in der Antike und im Christentum und erzählt von der besonderen Rolle der Blumen für Liebe und Hochzeit, für Bräuche und Feste, von Blumen als Statussymbol und Sinnbilder für die Jahreszeiten oder menschlichen Eigenschaften.

Nach diesem erzählerischen Text werden 36 der schönsten Blumenbilder aus Renaissance und Barock gezeigt. In attraktiven Ausschnitten sind einzelne Blumen und Blüten herausgehoben und von unterhaltsamen, kurzen Texten begleitet, die Geschichte, Bedeutung und Verwendung der Blumen beschrieben.


New Kreüterbuch – Nachdruck der Ausgabe von 1543

Leonhart Fuchs; Taschenverlag GmbH, Köln 2001; 960 Seiten mit über 500 ganzseitigen farbigen Pflanzenabb., Format 18 x 27,5, gebunden, ISBN 3-8278-1298-6, Sonderpreis 30 Euro

Der Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs (1501-1566) gilt als einer der “Väter der Pflanzenkunde”. Vor allem sein Kräuterbuch (New Kreüterbuch, 1543), von dem heute nur noch etwa 62 Originale erhalten sind, begründete seinen Ruhm. Über 400 europäische und 100 exotische Pflanzen werden beschrieben und in modern anmutenden, eleganten Holzschnitten dargestellt. Das persönliche Handexemplar von Fuchs stellt eine besondere Rarität dar, da der Arzt die Kolorierung der Illustrationen selbst überwacht haben dürfte. Auf dieser Ausgabe basiert der vorliegende Nachdruck, der somit größtmögliche Authentizität gewährleistet und zum 500. Geburtstag des großen Gelehrten erschien.

Auch dieses Werk ist eine verlegerische Meisterleistung des Taschen-Verlags Köln. Und ebenso ist der Preis ungewöhnlich. Der Text ist freilich aus der Zeit, nicht immer ganz einfach: Jedoch liest es sich erstaunlich ein. Interessant ist die jeweilige Angabe von “natur und complexion” der Pflanze: warm und trocken, kühl und feucht etc., ganz im Sinn der Humoralmedizin der Zeit. Die Botanik und mit ihr die Phytotherapie sind ohne Zweifel die schöne Tochter der Medizin. Doktor Fuchs, gebürtig im schwäbischen Wemding – die Fuchsien sind übrigens nach ihm benannt – lebte zu jener Zeit, wo auch Paracelsus wirkte.


Ein Garten Eden – Meisterwerke der botanischen Illustration

Prof. Dr. H. Walter Lack; Taschen Verlag GmbH, Köln 2001; 576 Seiten mit 483 Farbabb., Hochglanzpapier, Großformat, kartoniert, ISBN 3-8228-5727-0, Sonderpreis 16,95 Euro

Einhundert herausragende Werke der botanischen Buchillustration aus den Beständen der umfangreichen Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien sind in diesem Garten Eden vereint. Die 483 Farbabbildungen vermitteln eine Querschnitt durch die botanische Illustration in Zeit, Thema und Technik vom 6. bis zum 20 Jahrhundert, beginnend mit dem byzantinischen Codex Aniciae Julianae (aufgenommen in die UNESCO-Liste, “Memory of the World”) über die ersten Kräuterbücher der Renaissance, die prächtigen Darstellungen der Barockgärten hin zum goldenen Jahrhundert der botanischen Illustration von 1750 bis 1850.

Der Verfasser ist Direktor des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums in Berlin-Dahlem. Als Fachkapazität ist ihm eine vorzügliche Auswahl geglückt, und es ist Werken wie diesen zu verdanken, dass die kostbaren Museumsbücher nicht verstauben, sondern lebendig gehalten werden. Eine solche Fülle von schönen Farbbildern mit knappen, aber ausreichendem Text zu einem solchen Preis, das ist außergewöhnlich. Es ist erstaunlich, dass so etwas überhaupt möglich ist; nur bei aller Freude beschleichen einen auch gewisse Beklemmungen, dass das Kulturgut Buch fast verschleudert wird (während überflüssiger Plastikplunder nicht selten die Frage nach dem Wert aufwirft). Das Buch ist dreisprachig angelegt, neben Deutsch, auch Englisch und Französisch.


Das kleine Kräuterbuch, Einheimische Heil-, Würz- und Duftpflanzen

Friedrich Schnack, Sandro Limbach, Willi Harwerth:
Insel-Bücherei Nr. 269; Insel Verlag Leipzig 1936; 70 Seiten, 36 Abb., gebunden, ISBN 3-458-08269-7

Dieses kleine liebenswerte Inselbuch kauft man zum Verschenken – und behält es selbst! Die ältere Generation ist zu einer Zeit, zu der das Buch noch keine Massenware war, groß geworden mit der Insel-Reihe, und ich habe Menschen kennengelernt, die durch den Krieg und die Bombenangriffe ein paar Inselbüchlein durchschleppten!

Diesen Klassiker gibt es seit 1936; die kolorierten Zeichnungen sind von unübertreffbarem Charme, durchaus naturgetreu. Und wie gerne las ich bereits als junger Amateurgärtner Friedrich Schnack’s reale Ratschläge mit eingestreuter Philosophie:

“Das früheste und mächtigste organische Lebewesen unserer Welt ist die Pflanze. Ehe Tier und Mensch die Erde betraten, war sie da. Sie ist der Sendling des Lichtes, der schöne Herold der Schöpfung, der Vorbote des späteren höher gestuften Lebens, die biologische Voraussetzung für das Gedeihen tierischen und menschlichen Seins. Die grüne Mutter nährt alle.”

Am Schluss sind 36 Pflanzen, die alle zu den allgemein bekannten gehören, mit ca. zehn Zeilen Text knapp dargestellt. Dass die kurzen Indikationshinweise heute nicht mehr so aktuell sind, lässt sich gut übersehen.


Neues Blumenbuch

Maria Sibylla Merian; Prestel Verlag München 1999; 96 Seiten mit 36 ganzseitigen Farbtafeln, Großformat, gebunden mit farbigem Schutzumschlag, ISBN 3-7913-2059-9

Maria Sibylla Merian, 1647 in Frankfurt am Main als Tochter des berühmten Verlegers und Stechers Matthäus Merian d.Ä. geboren und 1717 in Amsterdam gestorben, fand bereits zu Lebzeiten Anerkennung als Künstlerin, naturwissenschaftliche Forscherin und nicht zuletzt als eine Frau, der es gelang, die Einschränkungen und Vorurteile ihrer Zeit zu überwinden. Seit 1685 lebte sie mit ihren beiden Töchtern getrennt von ihrem Mann und baute sich eine unabhängige Existenz auf. Sie unterrichtete Frauen im Malen und Zeichnen, handelte mit Malutensilien, verlegte und verkaufte ihre eigenen Werke.

Vor allem ihre abenteuerliche Reise nach Surinam,1699, wo sie forschte und zeichnete, brachte ihr großen Ruhm ein. Das nach dieser Reise entstandene Insektenbuch war eine Pioniertat, mit der sie die zeitgenössische Gelehrtenwelt nachhaltig beeindrucken konnte. Maria Sibylla Merian gehörte im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert zu den führenden Insekten- und Naturforschern. Sie lernte schon früh, den von ihrem Elternhaus gebotenen Rahmen zu nutzen, um selbstbewusst ihr Leben zu führen und eigenständig die verschiedensten naturkundlichen Interessen zu verfolgen.

Das zwischen 1675 und 1680 in Nürnberg erschienene Blumenbuch ist das erste Werk, das Maria Sibylla Merian selbst verlegte und in drei Folgen zu 12 Blättern auslieferte. Der einzigartige Erfolg ermutigte sie, alle 36 Tafeln nochmals zu drucken und zu kolorieren, mit einem Vorwort zu versehen und 1680 als Neues Blumenbuch herauszubringen. Die Farbtafeln mit den Darstellungen beliebter Blumen bezaubern nach wie vor durch ihre Eleganz, die delikate Farbigkeit und die Detailtreue der Naturschilderung. Sie waren zur Erbauung und Nachahmung bestimmt, was Merian in ihrem Vorwort selbst zum Ausdruck brachte:

“Damit solches sowohl zu Nachreisen und Malen / als dem Frauenzimmer zum Nähen / und allen kunstverständigen Liebhabern zu Nutz und Lust / dienlich sein möchte.”

Ein ausführliches Nachwort liefert Thomas Bürger – und die wunderschönen Bilder sprechen einfach für sich.

Josef Karl



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