Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Reaktionen auf die Arzneimittelgabe

Ein kritischer Vergleich von Hahnemann und Kent

von Roger Rissel

Zusammenfassung

Für die Beurteilung der Reaktionen, die auf eine Arzneimittelgabe erfolgen können, gelten die Aussagen von J. T. Kent weitläufig als Standard, vor allem in Bezug auf die Behandlung mit C-Potenzen. Ein Vergleich mit den Angaben Hahnemanns im Organon Ausgabe 5 zeigt, dass diese Reaktionen auch dort beschrieben sind, allerdings mit einigen entscheidenden Unterschieden. Diese aufzuzeigen und zu diskutieren ist das Thema dieses Artikels.

Schlüsselwörter:
Reaktionen auf die Arzneigabe, Hahnemann, Kent, Organonstudium, Gabengröße, Dynamisation

Einleitung

Die Teilnehmerinnen des DGKH Studienarbeitskreises Mainz haben beim Studium des Organons die Angaben von Hahnemann zu den möglichen Reaktionen auf die Arzneimittelgabe mit den Aussagen von Kent verglichen. Es zeigt sich, dass Hahnemann das Thema Reaktionen auf die Arzneimittelgabe ebenfalls umfassend darstellt.

Bei einigen Reaktionen sind deutliche Unterschiede in Bezug auf die Deutung und die Konsequenzen für die Behandlung, zu den ins Deutsche übersetzten Texten der Vortragssammlung Kents: “Zur Theorie der Homöopathie” (7), zu erkennen.
In diesem Artikel werden die im Organon beschriebenen Reaktionen bei der Behandlung von Patienten aufgeführt und den Reaktionen, wie sie in der Vortragssammlung von J.T. Kent im Kapitel 34 und 35 beschrieben sind, gegenübergestellt.

Reaktionen auf die Arzneimittelgabe: Hahnemann / Kent

Um die Aussagen von Hahnemann mit denen von Kent vergleichen zu können, ist es notwendig, die 5. Ausgabe des Organons heranzuziehen, da Kent mit Einzelgaben von C-Potenzen arbeitete, wie es in dieser Organonauflage beschrieben ist. Textstellen aus den Chronischen Krankheiten Band 1 werden ergänzend hinzugenommen.

Übersicht der Reaktionen

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Literatur:
(1) Genneper/Wegener (Hrsg.): Lehrbuch der Homöopathie, 1. Aufl., Heidelberg: Haug, 2001
(2) Hahnemann, S.: Organon der Heilkunst, Textkritische Ausg. der 6. Aufl., Neuausgabe, Heidelberg: Haug, 1999
(3) Hahnemann, S.: Organon der Heilkunst, 5. verbesserte und vermehrte Aufl., Dresden und Leipzig: Arnold 1833
(4) Hahnemann, S.: Die chronischen Krankheiten, Band 1, unveränd. 5. Nachdr. der Ausg. Letzter Hand, Düsseldorf: Schaub, 1835 – Heidelberg: Haug, 1991
(5) Hahnemann, S.: Die chronischen Krankheiten, Band 3, unveränd. 5. Nachdr. der Ausg. Letzter Hand, Düsseldorf: Schaub: 1837 – Heidelberg: Haug, 1991
(6) Jahr, G.H.G.: Leitfaden zur Ausübung der Homöopathie, Leipzig: Bethmann,1854
(7) Kent, J.T.: Zur Theorie der Homöopathie, 4. Aufl. Heidelberg: Haug, 1996
(8) Kent, J.T.: Kommentar zu Samuel Hahnemanns Organon, 2. Aufl. Celle, Verlag des Niedersächsischen Instituts für homöopathische Medizin, 1994
(9) Luft, B./Wischner, M.: Samuel Hahnemann Organon Synopse, Die 6 Auflagen von 1810 – 1842 im Überblick, Heidelberg: Haug, 2001
(10) Wischner, M.: Fortschritt oder Sackgasse? Die Konzeption der Homöopathie in Samuel Hahnemanns Spätwerk (1824-1842), KVC – Verlag, Essen, 2000

Anschrift des Verfassers:
Roger Rissel
Friedrich-Naumann-Str. 24
55131 Mainz



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