Fraueng`schichten

von Gabriele Juliane Herbolzheimer

Wie könnte ich anders beginnen, als mit dem Zyklus. Denn ich wage nun einmal zu behaupten, das ist das Zentrum, spätestens hier wird jede Frau mit ihrem “Frau sein” unweigerlich konfrontiert.

Die meisten Mädchen erleben ihre erste Menstruation zwischen dem 11. und 12. Lebensjahr. Nach einer meist unregelmäßigen Anfangszeit pendelt sich dann ein Zyklus von 28 +- 2 Tagen ein. Dieser Zyklus begleitet die Frau dann bis ca. Ende der 40, es sei denn er wird durch Schwangerschaft, psychisch-emotionale Belastungen oder eine Krankheit beeinträchtigt.

Diese fortwährend wechselnde Hormonzusammensetzung ruft im weiblichen Körper multiple Veränderungen hervor, die oft gar nicht bewusst wahrgenommen werden.

Ständiger Veränderung unterliegen:

• das hormonelle Gleichgewicht
• die Vaginaltemperatur
• die Urinzusammensetzung sowie das Volumen
• das Körpergewicht
• Größe und Gewebestruktur der Brüste
• Konsistenz und Menge des Fluor vaginalis
• Vitaminkonzentration, Wasserretention, Herzschlag
• Konzentrationsvermögen
• Seh- und Hörvermögen und das
• Schmerzempfinden.

In einer Pressemitteilung der Ruhr-Universität in Bochum wurde der Einfluss des Menstruationszyklus auf die Arbeitsweise des weiblichen Gehirns beschrieben:

Frauen schneiden während der Menstruation bei Tests zum räumlichen Vorstellungsvermögen ähnlich gut ab wie Männer. Mit steigendem Hormonspiegel nahm die Leistung der Frauen dann rapide ab. Eine weitere Studie zeigt, dass auch die Verarbeitung von Sprache hormonabhängig ist Die Bochumer Biopsychologen testeten Frauen während der Menstruation, wenn die Sexualhormone auf ihren Tiefstand sinken – und in der Lutealphase, am 22. Zyklustag, mit sehr hohem Hormonspiegel. Vor allem das Hormon Progesteron beeinflusst den Untersuchungen zufolge die Denkweise der Frauen.

Ein hoher Hormonspiegel bremst den Forschern zufolge den Austausch von Signalen zwischen der rechten Gehirnhälfte (visuell-räumliche Vorstellung) und der linken Gehirnhälfte (verbale Fähigkeiten).

Kurz vor dem Eisprung benutzen Frauen neben der linken auch die rechte Gehirnhälfte, um Worte zu verstehen und zu verarbeiten. Männer dagegen benutzen nur die linke Gehirnhälfte.

In unserer heutigen Zeit ist es Usus, dass Frauen ihren Mann stehen und es kann im Alltag wenig Rücksicht auf den jeweiligen Zyklusstand genommen werden. Fakt aber ist, wir Frauen sind nicht immer gleich belastbar und Frauenkörper ticken anders als Männerkörper. Schon allein dieses Auf und Ab der verschiedenen Hormonzustände beeinträchtigt maßgeblich die Tagesbefindlichkeit, aber in einer gleichberechtigten Gesellschaft hat man verdrängt, was natürlich ist.

1Bezugsquelle für die Rosenzäpfchen nach Madejsky ist die Savoy-Apotheke in München (Tel. 089 – 271 71 35).

...

Quellen:
Gray, M. (1999): Roter Mond. Von der Kraft des weiblichen Zyklus. Goldmann
Gréco, J. (1993): Homöopathie in der Gynäkologie. Jungjohann
Madejsky, M. (2000): Alchemilla. Eine ganzheitliche Kräuterheilkunde für Frauen. Goldmann
Richter, H; Schünemann, M. (2000): Spagirisch heilen. Die JSO-Komplex-Heilweise, Foitzick Verlag, München
Zoller, M.: Frauenmond Kalender 2003, Ludwig Verlag, München
Naturheilkunde Heute

Anschrift der Verfasserin:
Gabriele Juliane Herbolzheimer
Altenburger Str. 49
96049 Bamberg



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 4/2004

Naturheilpraxis 4/2004