Allergisch bedingte Erkrankungen in der naturheilkundlichen Praxis:

Homöopathische Therapiekonzepte

von Karin Vardai

Allergien begegnen uns in der heutigen Zeit immer häufiger in unserer Praxis. Die Haut, die Atemwege und auch der Verdauungstrakt sind betroffen. Oft wenden sich Patienten an uns die als “austherapiert” gelten. Hier können wir insbesondere mit homöopathischen Komplexmitteln rasch Linderung verschaffen.

Einleitung:

Allergischen Erkrankungen liegt eine allgemeine Übererregbarkeit des Immunsystems zugrunde, die erblich bedingt ist und als Atopie bezeichnet wird. Sie kann sich als atopisches Ekzem (Neurodermitis), allergische Rhinitis, allergisches Kontaktekzem, allergisches Asthma, Nahrungsmittel- und Medikamentenunverträglichkeit, chronische Urtikaria oder als Kombinationen mehrerer Erkrankungen äußern. Ihre Häufigkeit nimmt in den Industrieländern ständig zu. Abgesehen vom anaphylaktischen Schock sind allergische Erkrankungen in der Regel nicht lebensbedrohlich und haben kaum einen Einfluss auf die Lebenserwartung. Aufgrund der klinischen Symptome und der krankheitsbedingten Einschränkungen entsteht jedoch ein Verlust an gesundheitsbezogener Lebensqualität, welcher für die betroffenen Patienten sehr gravierend ist (1). Arztbesuche und verschiedene Therapiemaßnahmen bedeuten einen großen zeitlichen Aufwand und hohe direkte und indirekte Kosten für die Patienten und die Allgemeinheit.

Die klinischen Symptome treten an den Eintrittspforten des Körpers auf, wo die Immunabwehr besonders präsent ist, d. h. der Haut und den Schleimhäuten der Atemwege. Durch den Kontakt zwischen Antigenen und Mastzellen kommt es zur Freisetzung von Histamin, einem körpereigenen Botenstoff, der Auslöser für eine Entzündungsreaktion ist. Dies führt in der Sofortphase zu Jucken und wässriger Sekretion der Nasenschleimhäute, zu Bronchiospasmus und Schleimbildung in der Lunge. An der Haut äußert sie sich als Urtikaria mit Rötung, Juckreiz und Quaddelbildung und/oder einem lokalen Ödem (Angioödem, Quincke-Ödem) der tieferen Hautschichten, beispielsweise in Gesicht und Unterschenkel (2).

Lebensbedrohlich ist eine Allergie, wenn es innerhalb weniger Minuten nach Aufnahme eines spezifischen Antigens, zum Auftreten eines anaphylaktischen Schocks kommt (2). Die Exposition erfolgt meist systemisch (Injektion, Insektenstich), kann jedoch auch oral durch Nahrungsbestandteile erfolgen. Es kommt zu Atemnot, Blutdruckabfall und Schock meist in Kombination mit Urtikaria und Ödemen (Larynxödem). Verschiedene Substanzen beispielsweise Arzneimittel wie Penicillin, Insektengift, Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel, Hormone, usw. sind in der Lage, beim Menschen eine anaphylaktische Reaktion auszulösen. Gefährdete Patienten sollten deshalb immer eine entsprechende Notfallmedikation bei sich haben.

Urticaria

Allergische Bronchitis

Neurodermitis

Nahrungsmittelallergie bzw. –unverträglichkeit

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Literatur:
1. Augustin, M., Zschocke, I. Lebensqualität und Ökonomie bei allergischen Hauterkrankungen. Allergologie 9 (2001)
2. Austin, K. F. Immunologische Erkrankungen. In: Harrisons Innere Medizin. 15. Auflage, ABW Wissenschaftsverlag Berlin (2003)
3. Borelli, S., Rakoski, J. Neurodermitis – Ursachen, Behandlung, Selbsthilfe. Falken Verlag, Niedernhausen (1994)
4. Braun-Falco, O. et al.Dermatologie und Venerologie. 4. Auflage. Springer Verlag, Berlin (1997)
5. N. N. TARA-News: Atopische Dermatitis.Österreichische Apothekerzeitung 3, 2003
6. Renz-Polster, H., Braun, J. Basislehrbuch Innere Medizin. 2. Auflage. Urban & Fischer, München (2001)

Anschrift der Verfasserin:
Karin Vardai
Heilpraktikerin
Domplatz 7
93047 Regensburg



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