FIRMENPORTRAIT

Hevert Arzneimittel “Von Natur aus wirksam”

Hevert Arzneimittel ist mit einer Produktpalette von über 200 apothekenpflichtigen Arzneimitteln, die ein breites Indikationsspektrum abdecken, einer der führenden Hersteller von Naturheilmitteln in Deutschland. Besonderer Wert wird bei Hevert auf die therapeutische Vielfalt, den direkten Dialog mit Therapeuten und Patienten und die Unabhängigkeit als Familienunternehmen im Dienste der Naturheilkunde gelegt.

Hevert im 21. Jahrhundert

Die umfangreiche Arzneimittelpalette der Firma Hevert umfasst neben den zahlreichen homöopathischen Komplex- und Einzelmittel (in oraler sowieund parenteraler Darreichungsform) überwiegendsowie Arzneitees, standardisierte, meist hochdosierte Phytopharmaka (wie z.B. Bomarthros, Harpagophytum, Bomacorin 450 mg Weissdorntabletten, Hepatos Mariendisteldragees) sowieund Vitamin- und Mineralstoffpräparate.

Der Erfolg vieler homöopathischer Hevert Arzneimittel wie Sinusitis Hevert oder und Zincum valerianicum Hevert N stützt sich auf die Hevertoplex Reihe, aus deren Fundus viele der Hevert Spezialmittel stammen. Das Hevertoplex-System unterscheidet sich von anderen homöopathischen Komplexsystemen u.a. durch die Vielzahl der Wirkstoffe, welche eine potenzierende Wirkung mit umfassenden Angriffspunkten zeigen. Durch die verschiedenen pharmakodynamischen Angriffspunkte der kombinierten homöopathischen Einzelmittel ist eine synergetische, potenzierte Wirkung zu beobachten. Eine große Anzahl der Rezepturen, die den Hevertoplexen zugrunde liegen, ist in Zusammenarbeit mit engen Schülern des berühmten Pastor Felke, eine der Koryphäen der Naturheilkunde und Mitbegründer der Komplexmittel Homöopathie, geschaffen worden.

Das sehr bürokratische Vorgehen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), welches der empirischen Medizin sehr kritisch gegenüber steht, hat leider die Zulassung von altbewährten Rezepturen zum schwierigen und manchmal unmöglichen Unterfangen gemacht. Vor allem bei Komplexmitteln, wie den homöopathischen Hevertoplexen, muss mit der Behörde um den Erhalt jedens einzelnen Wirkstoffes gekämpft werden. Hierdurch können viele bewährte Arzneimittel bedauerlicherweise oft nur durch eine vom BfArM aufoktroyierte Änderung der Rezeptur gerettet werden. Dieses rigide Vorgehen der Behörde hat auch dazu geführt, dass das Unternehmen sich trotz unnachgiebigem Klagen, ganz von bewährten Mitteln verabschieden musste.

Die pharmazeutische Qualität aller Hevert-Arzneimittel wird in Übereinstimmung mit den regulatorischen Anforderungen durch eine am neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis orientierte umfassende analytische Prüfung sämtlicher Rohstoffe und Fertigprodukte sichergestellt. Hierzu sind alleine 20 Mitarbeiter in der Qualitätssicherung beschäftigt.

Um die Qualität von eingekauften Rohstoffe besser beurteilen zu können und um das Wissen im Unternehmen zu sichern werden bei Hevert Frischpflanzen wie z.B. Löwenzahn, Mistel, Sonnenhut, Agnus Castus (Mönchspfeffer) auch heute noch zu einem erheblichen Teil selbst zu Urtinkturen verarbeitet. Bis auf wenige Ausnahmen wirdD die breite Palette der Hevert Arzneimittel an den drei Standorten in Nussbaum und Bad Sobernheim gefertigt.

Insgesamt werden 80% der Hevert Präparate an den drei Standorten in Nussbaum und Bad Sobernheim gefertigt.

Besonders hohe Beachtung wird bei Hevert der Wirkstoffverbesserung und Indikationserweiterung beigemessen. Hierzu kooperiert das Unternehmen, mit Universitätsinstitutionen, wie z.B. dem Universitätsklinikum Mainz, um die Forschung auf dem Bereich der Homöopathie, Phytopharmaka und Vitamine voranzutreiben.

Hevert legt großen Wert auf den direkten Dialog mit Naturheilärzten, Heilpraktikern, Apothekern und Patienten und ist daher bundesweit auf allen wichtigen Naturheilmessen präsent. Schon seit vielen Jahren hat sich die kostenlose Hevert Service Telefonummer für den Informationsausstausch bewährt.
Kompetente Therapeuten und Apotheker, mit langjähriger Erfahrung im Unternehmen sind jederzeit Ansprechpartner.

Ein wichtiger Teil der Hevert Therapeuteninformation ist schon seit langen Jahren das „Hevert-Vademecum“, welches die große Vielfalt der Hevert Naturheilmittel und deren Anwendung ausführlich und verständlich darstellt. Dieser Ratgeber, der als Buch und CD, für viele Therapeuten zum unverzichtbaren Werkzeug geworden ist, wird ab Mitte des Jahres auch Online im gerade entstehenden Fachkreisportal der Internetseite der Firma Hevert allen Therapeuten zur Verfügung stehen.

Auf den Spuren des Pastor Felke: Die Geschichte der Firma Hevert

Die Gründungszeit

Gegründet wurde das Unternehmen 1956 von Emil Hevert und seiner Frau Dorothea als Firma „Hesopharm Pharmazeutische Erzeugnisse“ in Sobernheim, einer Kleinstadt im sonnigen Weingebiet an der Nahe.

Der ursprünglich aus dem Rheinland stammende Pharmazeut hatte einige Jahre den Vertrieb der Arzneimittelfirma Mauch aus Köln betreut, bevor er sich zusammen mit seiner Frau entschloss in Sobernheim ein eigenes pharmazeutisches Unternehmen aufzubauen. Ziel war hierbei war die wirtschaftliche Unabhängigkeit und das Ansinnen die langjährige Erfahrung in die Herstellung eigener Präparate zu stecken.

Die Arbeit bei der Firma Mauch hatte Emil Hevert mit den Methoden und Heilmitteln des berühmten Naturheilkundlers Pastor Emanuel Felke bekannt gemacht. Felke war in seinen letzten Lebensjahren eng mit dem Gründer der Firma Mauch, dem Apotheker Dr. Richard Mauch, befreundet und hatte sich von diesem seit 1922/23 seine „Felke-Complexmittel“ herstellen lassen.

Die Wahl der Gründungsstätdte der Firma Hevert kam nicht von ungefähr, war doch Sobernheim die langjährige Wirkungsstätte Felkes und der spätere Sitz des aus vielen Felke-Vereinen hervorgegangenen Felke-Bundes, an dessen Gründung Emil Hevert beteiligt war. Aufbauend auf dieser Tradition erhielt die „Felke-Stadt“, wie sie auch genannt wird, 1995 den Status einer Kurstadt und trägt seitdem den Zusatz „Bad“ Sobernheim.

Durch seine weitreichenden Verbindungen zu naturheilkundlich tätigen Therapeuten und seine langjährige Erfahrung mit Arzneimitteln war es Emil Hevert möglich, für das junge Familienunternehmen ein ausgewähltes Sortiment homöopathischer und phytotherapeutischer Arzneimittel zusammenzustellen. Viele der Rezepturen stammten dabei von ehemaligen Schülern des Pastor Felke und sind, obwohl meist nicht mehr in Originalzusammensetzung, noch heute Teil des Hevert Präparatesortiments.

Nun war Hevert unter den schon gut etablierten Naturheilmittelherstellern ein „Newcomer“ und musste sich erst langsam einen Namen schaffen. Nur durch großen persönlichen Einsatz und die unermüdliche Unterstützung seiner Frau Dorothea war es Emil Hevert möglich Herstellung und Vertrieb der eigenen Arzneimittel aufzubauen und weiterhin den Vertrieb von Arzneimitteln anderer Hersteller zu betreuen.

Leider war es ihm nicht lange vergönnt, das eigene Unternehmen wachsen zu sehen. Schon 1957 verstarb er im Alter von 56 Jahren an einem Herzinfarkt und hinterließ neben seiner Frau, zwei Söhne Wolfgang und Uwe im Alter von 10 und 2 Jahren.

Hevert etabliert sich

Nach dem frühen Tod des Mannes musste die junge Witwe Dorothea Hevert das kleine Unternehmen fortführen und weiter aufbauen, um den Lebensunterhalt für sich und ihre zwei Kinder zu sichern. Die tüchtige Tochter einer Bauernfamilie tat dies, indem sie mit großer Beharrlichkeit und Geschick, die durch ihren Mann etablierten Kontakte zu Heilpraktikern, Ärzten und Apothekern pflegte und sich selbst um die Distribution der Arzneimittel kümmerte. Obwohl sie hierzu weite Fahrten durch ganz Deutschland unternahm, überwachte sie auch die Produktion, die mit Hilfe einer Apothekerin und wenigen Mitarbeitern im Erdgeschoss des Familienhauses stattfand.

Durch die engen Kontakte zu Therapeuten war es ihr möglich das Arzneimittelsortiment um weitere, in der Praxis bewährte homöopathische und phytotherapeutische Präparate, zu ergänzen und und schon bald musste die Produktionsstätte im eigenen Haus durch einen Anbau erweitert werden. Mit der selektiven Ansprache von einflussreichen Therapeuten und Arbeitskreisen, wie den Augendiagnostikern und dem Felke-Bund, schaffte es Dorothea Hevert die Hevert Präparate im Markt zu etablieren und dem Unternehmen eine treue Anhängerschaft zu sichern.

Nach langem Rechtsstreit mit der Firma Helopharm in Berlin wurde 1963 der Name „Hesopharm“ aufgegeben und so firmierte das Unternehmen fortan mit „Hevert Pharmazeutische Erzeugnisse“.

Im Jahre 1972 trat der älteste Sohn Wolfgang in der Firmenleitung an ihre Seite und begann, als Herstellungsleiter die Geschicke der Firma in die Hand zu nehmen. Wolfgang Hevert hatte mit Blick auf seine zukünftige Aufgabe im elterlichen Betrieb in Berlin Pharmazie studiert und dort mit der Approbation abgeschlossen.

Zusammen mit seiner Mutter steckte er alle Energie in den Ausbau der Firma und die Ausweitung der Produktionskapazitäten, so dass das Unternehmen aus dem Familienhaus in der Kirchstrasse ausziehen und 1975 das neue Produktions- und Verwaltungsgebäude in der Eckweilerstrasse in Sobernheim beziehen konnte. Dieses Gebäude, welches über 20 Jahre den Hauptsitz der Firma Hevert darstellen sollte, war bereits nach GMP Richtlinien errichtet worden und bot eine Nutzfläche von 1400 qm.

Mitte der 70er Jahre verstärkte Hevert auch seine Präsenz an wichtigen Naturheilmessen und -kongressen und begann bald darauf firmeneigene Seminare und Kongresse auszurichten.

Nach dem Eintritt des jüngsten Sohnes Uwe Hevert 1984 als Vertriebsleiter 1984 wurde das juristische Gerüst der weiterhin als Einzelunternehmen geführten Firma zu eng und das Unternehmen deshalb 1986 in eine GmbH & Co. KG unter der gemeinsamen Leitung von Dorothea, Wolfgang und Uwe Hevert, umgewandelt.

Wolfgang Hevert drängte es aber neben seiner Tätigkeit als Apotheker im eigenen Unternehmen, auch die therapeutische Seite der Arzneimittelanwendung fachlich zu beherrschen. So absolvierte er zusätzlich das Studium der Medizin in Mainz, führte anschließend mehrere Jahre eine Privatpraxis als Allgemeinarzt mit Schwerpunkt Naturheilverfahren in Wiesbaden und promovierte 1984.

Im Unternehmen widmete er sich besonders der Erweiterung der Präparatepalette, die seit dem Bezug der neuen Produktionsräume in der Eckweilerstrasse, neben oralen homöopathischen Komplex- und Einzelmitteln, Phytopharmaka und Arzneitees bald auch zahlreiche, von ihm selbst entwickelte Rezepturen homöopathischer Injektionspräparate umfasste.

Das breite Sortiment war zu dieser Zeit ganz auf die Bedürfnisse der Ärzte für Naturheilverfahren und Heilpraktiker ausgerichtet. Erst in der zweiten Hälfte der 80er Jahre begann man Präparate für den wachsenden Markt der Selbstmedikation anzubieten.

Von weitreichender Bedeutung sollte das 1976 erlassene neue Arzneimittelgesetz (AMG) für das Unternehmen Hevert werden. Das am 1.1.1978 in Kraft getretene AMG führte für alle Arzneimittel ein obligatorisches Zulassungsverfahren ein und verpflichtete die pharmazeutischen Unternehmen, alle schon vor diesem Zeitpunkt auf dem Markt befindlichen Präparate noch nachträglich einer Qualitäts-, Wirksamkeits- und Unbedenklichkeitsprüfung zu unterziehen, um die endgültige Zulassung, die sogenannte Nachzulassung zu erhalten.

Schon Mitte der 80er Jahre bot das Hauptgebäude in Sobernheim durch das schnelle Wachstum des Unternehmens und die große Präparatepalette nicht mehr ausreichend Raum und so wurde im nahe gelegenen Gewerbegebiet ein Hochregallager errichtet und 1986 bezogen.

Auf- und Ausbau unter der Leitung von Dr. med. Wolfgang Hevert

Um 1990 entzweiten sich die Meinungen von Dorothea, Wolfgang und Uwe Hevert über die weitere Fortführung des Unternehmens. Man beschloss getrennte Wege zu gehen und Dr. Wolfgang Hevert übernahm als geschäftsführender Gesellschafter die alleinige Leitung.

Untrennbar war seine Arbeit in den folgenden Jahren mit der Nachzulassung verbunden, welche seit 1978 sein unternehmerisches und politisches Handeln begleitete. Da sich eine große Anzahl der Hevert Präparate auf altbewährte Rezepturen stützt und schon vor 1978 im Handel war, hatten diese Mittel nur eine fiktive Zulassung erhalten mit der Auflage einen durch das Bundesgesundheitsamt (und später das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) kontrollierten Nachzulassungsprozess zu durchlaufen.

So galt es für Dr. Wolfgang Hevert, das große Arzneimittelsortiment der Firma Hevert zukunftsfähig zu machen und die drohende Marktbereinigung und die Beschneidung bewährter Naturheilpräparate nicht kampflos zu akzeptieren. Nicht nur für das eigene Unternehmen, sondern für den gesamten Markt der homöopathischen und pflanzlichen Arzneimittel setzte er sich an allen Fronten für eine liberale Ausgestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen und für den Erhalt einer möglichst großen therapeutischen Vielfalt an Präparaten und Wirkstoffen ein.

Krönung und Manifestation des Erfolges der Firma Hevert war 1996 die Eröffnung eines hochmodernen Pharmaneubaus. Das beeindruckende, neue Produktions- und Verwaltungsgebäude ist seit 1996 Hauptsitz und liegt, eingebettet in Weinberge und eine von Dr. Wolfgang Hevert selbst gestaltete Parklandschaft in Nussbaum, einer Nachbargemeinde von Bad Sobernheim.

Für alle völlig überraschend verstarb Dr. Wolfgang Hevert am 20. März 2003 an Herzversagen, kurz vor seinem 56. Geburtstag. Mit Energie, Risikobereitschaft, Weitblick und hohem persönlichen Engagement hat er die Arzneimittelfirma Hevert zu einem angesehenen und bedeutenden Unternehmen der Naturheilkunde geführt. Triebkraft seines Lebens war es, Therapeuten, Apotheker und Patienten mit sinnvollen Arzneimitteln zu versorgen und auf fachlicher und politischer Ebene für den Erfolg der Naturheilkunde zu kämpfen.

Hevert in dritter Generation

Heute wird das Unternehmen in dritter Generation von seinem ältesten Sohn, Mathias Hevert geleitet. Der Diplomkaufmann und Absolvent der Universität St. Gallen hat es sich zum Ziel gesetzt das Unternehmen im Sinne der Familie fortzuführen und die therapeutische Vielfalt der Präparate auch in Zukunft für alle Therapeuten und Patienten zu sichern.

Der langjährige Erfolg des Unternehmens ist nicht zuletzt auf das große Vertrauen der Therapeuten und das außerordentliche Engagement der Mitarbeiter zurückzuführen.

So gilt für die Tätigkeit bei Hevert nach wie vor:

Teamgeist statt Hierarchie
Kreativität statt Vorgabe
Motivation statt Delegation

Mathias Hevert



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