FACHFORUM

Essenzen homöopathischer Portraits – Cimicifuga

von Bruno Vonarburg

Die Traubensilberkerze (Actaea racemosa), auch Schwarze Schlangenwurzel oder Frauenwurzel genannt, ist ein 1 bis 2 m hohes, mehrjähriges Hahnenfußgewächs (Ranunculacea) mit schlanken, schneeweißen Blütenranken, welche von Juni bis September erscheinen. Die Pflanze stammt ursprünglich aus lichten Wäldern und moorigen Gebieten des östlichen und mittleren Nordamerika sowie aus Kanada. Sie wurde im letzten Jahrhundert in Europa vor allem in Ziergärten eingebürgert. Actaea, der Gattungsname der Traubensilberkerze, verdeutlicht die nahe Verwandschaft mit dem Christophskraut (Actaea spicata). Die Artbezeichnung “racemosa” stammt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt “die Traube”, womit der Blütenstand charakterisiert wird. In der Homöopathie wird die Pflanze mit der alten Nomenklatur, dem Synonym “Cimicifuga racemosa”, abgeleitet vom lateinischen “cimex = Wanze” und “fugere = “vertreiben” bezeichnet, aufgrund der Tatsache, dass die Traubensilberkerze mit ihrem Geruch Insekten, insbesondere Blattwanzen, auf Distanz hält.

Die homöopathische Urtinktur wird aus dem Wurzelstock hergestellt, welcher nach der Fruchtreife gegraben wird. Constantin Hering hat die Traubensilberkerze in die Materia medica eingeführt. Es handelt sich hierbei um ein ausgesprochenes Frauenmittel, welches als “kalte Lachesis” bezeichnet wird. Das Thema der Arznei ist: Kälte, Unruhe, Erregbarkeit, Störung der Unterleibsorgane und des Zentralnervensystems, Kopf- und Nackenschmerzen.

Typus:

Vielfach handelt es sich bei Cimicifuga um schlanke oder mollige Frauen mit blassem Teint, dunklen Augenringen und kummervoll erregtem Gesichtsausdruck. Sie sind extrovertiert (bisweilen auch niedergeschlagen und apathisch) und dauernd in Bewegung. Ruhe ist für sie ein Fremdwort. Mit Hast und Eile verrichten sie viele Tätigkeiten miteinander und geraten bei geringsten Unannehmlichkeiten in ärgerlichen Aufruhr. Unausgeglichen und aufbrausend engagieren sie sich in verschiedenen beruflichen Positionen oder im familiären Haushalt. Ihre Gemütsverfassung ist unausgeglichen (wechselhaft, hektisch, nervös) und wird von ängstlichen Befürchtungen jeglicher Art (sogar Angst vor der Angst) dominiert. Außerdem sind sie sehr redefreudig (schwatzhaft) und wechseln dabei sprunghaft oft zusammenhanglos von einem Thema zum anderen.

Absonderliche Symptome:

Bewährte Indikationen:

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Anschrift des Verfassers:
Bruno Vonarburg
Hechtstr. 2
Ch-9053 Teufen



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Naturheilpraxis 4/2004