Personalia

150 Jahre Paul Ehrlich

Vorreiter der Sauerstoffforschung und der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (SMT) Paul Ehrlich, dessen 150 Geburtstag am 14. März begangen wird, wird wegen verschiedener Leistungen gewürdigt und gefeiert. Dieses Jahr erst recht, nachdem mit dem Euro der 200-DM-Schein mit seinem Konterfei auf der Rückseite aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Die meisten kennen ihn als Nobelpreisträger für Medizin (1908), als Entdecker des Salvarsans gegen Syphilis und der Chemotherapie oder wegen seiner Seitenkettentheorie. Viele erinnern auch an seine religiösen Wurzeln (“Ich bin Jude und weiter nichts ... Wir widmen unser Leben der Wissenschaft, aber nicht der Jagd nach Titeln.”), derentwegen er seit dem Machtantritt der Nationalsozialisten fast seinen Platz in der deutschen Geistesgeschichte verloren hätte. Sein wichtigster Ausgangspunkt in eigenen Worten war jedoch der Sauerstoff und seine Habilitation über dessen biologische Wirkung, worüber er 1912 auf einer Kutschfahrt von Hoechst in den Taunus dem späteren Nobelpreisträger Otto Warburg (18-1970) aufgeregt berichtete, wie dieser in seinen biographischen Notizen notierte: “Damals hatte ich gerade den Anstieg der Sauerstoffatmung bei der Befruchtung tierischer Eier gefunden und daran anknüpfend sprach Ehrlich auf der Fahrt unablässig über die Verteilung des Sauerstoffs im Körper und über sein Jugendwerk, das "Sauerstoffbedürfnis des Organismus", von dem alle seine späteren Ideen ausgegangen seien”.

Dreh- und Angelpunkt seiner Forschung waren die Erkenntnisse des Physiologen Friedrich W. Pflüger (1829-1910). Damals, 1875, beendete dieser den Streit der Gelehrten, ob die Oxidation im Blut oder im Gewebe stattfinde. Den Beweis, daß sich die Oxidationen keinesfalls im Blut abspielen können, erbrachte er mit dem berühmt gewordenen "Salzfrosch": Er ersetzte das Blut des Tieres durch verdünnte Kochsalzlösung und konnte zeigen, daß Sauerstoffaufnahme und Kohlensäurebildung weitergingen; die vitale Verbrennung mußte demzufolge in den Geweben stattfinden. Der Veröffentlichung dieser wegweisenden Erkenntnis fügte er jedoch eine irrtümliche Behauptung an, das sog Pflügersche Theorem: “Ich (habe) mit dem stärksten Nachdruck das Princip ausgesprochen, dass die lebende Zelle die Grösse des Sauerstoffverbrauchs regelt, nicht aber der Sauerstoffgehalt des Blutes, dass (Lebewesen, H.G.) gleichviel Sauerstoff absorbieren und Kohlensäure abgeben, welches auch der Partialdruck des Sauerstoffes sei, den sie einathmen.” Dieser Irrtum belastet noch heute die Köpfe der Schulmediziner, obwohl er von Ehrlich schon zehn Jahre später widerlegt wurde.

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Dr. Heiner Gerke
Sauerstoffkur-Institut
Rathenauplatz 2-8
60313 Frankfurt
Tel: 069 / 2 02 78



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