Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Fachbericht von der 17. Fortbildung in Augendiagnose am 6. Dezember 2003

von Hermann Biechele

Josef Karl: Iridologische Diathesen und Ablagerungen in der Konjunktiva als Hinweise aus Stoffwechselstörungen

“Das Auge als Indikator für Fehlernährung und Stoffwechselentgleisungen” – so lautete die Überschrift, unter der die gesamte Tagung stand. Josef Karl eröffnete die Vortragsreihe mit einem Blick auf angeborene und erworbene Zeichen, wie sie sich zeigen in der iridologischen Individualkonstitution und als Ablagerungen auf der “Müllhalde Konjunktiva” – wie Josef Angerer das nannte.

Von den fünf Deck’schen Diathesen haben drei mit ernährungs- und stoffwechselbedingten Ablagerungen zu tun:

• Die Säurediathese
• Die lipämische Diathese
• Die dyskratische Diathese

Zwar genetisch angelegt (und die Gene spielen offensichtlich eine weitaus größere Rolle, als teilweise vermutet!) lassen sich die Auswirkungen dieser Diathesen dennoch durch eine adaptierte Lebensführung beeinflussen. Und auch wenn sich das Aussehen der Iris durch jede noch so erfolgreiche Therapie nicht verändern wird – das Befinden des Patienten tut dies sehr wohl.

Bild 1:
Patient weiblich (57 Jahre), linke Iris - Eine klassische Säure-Iris mit aufgehellter dritter und vierter kleiner Zone als Zeichen für die Säurebelastung des Mesenchyms, die nicht als sogenannter Hautring fehlgedeutet werden darf.

Die Säure-Iris (s. Bild 1) ist charakterisiert durch die Bildung weißlicher Plaques oder eine helle, aber diffuse Trübung welche dem Stroma aufliegt. Die Hautzone erscheint dadurch abgedunkelt, was immer wieder zu der Fehlbeurteilung im Sinn eines dunklen Hautringes führt. In Wirklichkeit erscheint die 6. kleine Zone lediglich dunkler im Gegensatz zur aufgehellten 4./5. kleinen Zone (Transitzone und mesenchymales Ausgleichsfeld nach Joachim Broy), in der die Säurebelastung stecken bleibt. Oder wie Josef Angerer das ausdrückte: “Das Feuer (die Säure) geht nicht hinaus!” Differentialdiagnostisch abzugrenzen wäre auch eine helle, nicht selten stark verbreiterte 3. kleine Zone (Blut-Lymphzone) .

Man mache also nicht den Fehler, bei einer Säure-Iris nach Hautkrankheiten zu fragen, obwohl es selbstverständlich auch hier gelegentlich zu Hauterscheinungen kommen kann – im Sinn eines kompensatorischen Säureekzems.

Therapeutisch ist vor allen Dingen auf eine vorwiegend basische Ernährung zu achten, die die Haut schützen kann. Dabei ist es durchaus hilfreich, den Patienten einen entsprechenden Merkzettel an die Hand zu geben.

Die lipämische Diathese finden wir als korneales Phänomen im Arcus lipoides corneae.

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Anschrift des Verfassers:
Hermann Biechele
Kaiserstr. 51
80801 München



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