Aromatogramme und die Behandlungsmöglichkeiten rationaler Aromatherapie bei Infektionen

von Dorle Hamm

In den letzten Jahren haben wir hier schon mehrfach über das Aromatogramm Berichte gehört. Zuerst hat Patrick Colin davon berichtet, von der Möglichkeit überhaupt, mit ätherischen Ölen Keime abzutesten. Kurz zusammengefasst: Beim Aromatogramm werden Keime auf einer Agar-Platte gezüchtet und dann getestet, welche ätherischen Öle das Keimwachstum hemmen. Dabei hat die Arbeitsgruppe um Penoell auch festgestellt, wenn man Keime einer Person züchtet und dann die Hemmwirkung der ätherischen Öle im Aromatogramm testet, und lässt hinterher die gleichen Keime auf dem Blutagar einer anderen Person wachsen, so kommt man zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das bedeutet, dass wir im Aromatogramm eine spezifische Hemmwirkung der ätherischen Öle für eine bestimmte Person abtesten können. Die gleichen Keime, die bei verschiedenen Personen wachsen, können je nach Person unterschiedliche ätherische Öle am Wachstum hemmen. Das heißt wir haben mit dem Aromatogramm die Möglichkeit Keime wirtsspezifisch zu erfassen.

Ob diese Öle, die wir im Aromatogramm in vitro testen, auch immer in vivo eine Keimhemmung erreichen, wissen wir allerdings nicht genau.
Leider können nur die Keime getestet werden, die auf einer Agar-Platte im Diffusionstest wachsen. Dieser Test funktioniert nicht bei anaeroben Keimen oder auch nicht bei Viren.

Beim letzten Symposium hat Frau Dr. Berenger-Schnebelen einen Vortrag gehalten über ihre Ergebnisse mit nahezu 700 verschiedenen Vaginalabstrichen.

Wir stellen immer mehr fest, dass die Behandlung mit ätherischen Ölen eine sinnvolle Therapie ist bei bereits „austherapierten“ Patienten, wenn kein Antibiotikum oder Antimykotikum mehr anspricht. Hier ist das Aromatogramm ein sinnvoller und genauer Weg mit ätherischen Ölen weiter zu arbeiten.

Wir haben in Karlsruhe ein Labor überzeugen können, dass wir diese Möglichkeiten auch in Deutschland brauchen. Seit zwei Jahren arbeiten wir in Karlsruhe jetzt mit einem Labor zusammen, die regelmäßig verschiedene Untersuchungen machen.
In diesem Labor wurden im letzten Jahr auch Tests mit verschiedenen Keimen gemacht: Standardkeime gegen ätherische Öle getestet, ätherische Öle gegen MRSA-Keime und auch Antibiotika gegen ätherische Öle. Dabei stellte sich auch heraus, dass manche Antibiotika, mit ätherischen Ölen kombiniert wieder eine bessere Wirkung zeigen als allein.
Als Beispiel ein MRSA-Keim, der nur noch auf Vancomycin anspricht, lässt sich durch den Zusatz von Cajeput oder Lavendel auch wieder mit Penicillin bekämpfen.
Also können wir auch bei einer Antibiotikatherapie noch zusätzlich ätherische Öle einsetzen und haben dadurch eine Wirkungsverbesserung.
Wir haben hier sechs sogenannte „Aromabatterien „ zusammengestellt. Das heißt für verschiedene Abstriche werden vorrangig bestimmte Öle gestestet.
Zum Beispiel den Bereich Zystitis und Urinuntersuchungen oder den Bereich Rachenabstrich oder Sputum für Erwachsene oder Kinder getrennt, den Bereich Candida und Mykosen.

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Anschrift der Verfasserin:
Dorothea Hamm
Apothekerin
Olympia-Apotheke
Karlstr.99
D 76137 Karlsruhe
Internet: www.olympia-apo-ka.de



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