Kulinarisches rund um den Heilpflanzentag

von Gudrun Zeuge-Germann

Wer schon einmal in der Situation war, ein Seminar oder eine größere Tagung zu organisieren, kann nachvollziehen, dass man sich nicht nur um den logistischen Ablauf seine Gedanken macht, sondern auch um den allgemeinen Erfolg einer Veranstaltung.

Ich möchte nicht unterschlagen, dass dieses Erfolgsgefühl und der Wunsch, um die Erhaltung der Heilpflanzenkunde, eine wichtiger Motor zur Ausrichtung des “I. Dortmunder Phytotherapietages” war, denn die viele ehrenamtliche Arbeit, welche in der Organisation steckt, ist mit Geld nicht aufzuwiegen.

Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass kleine Leckereien, welche ich zu unseren Seminaren serviert habe, sofort ein positives Klima im menschlichen Miteinander geschaffen haben. Es muss jedoch etwas Selbstgemachtes sein; gekaufte Spezereien werden zwar dankbar konsumiert, schaffen jedoch nicht diese vertraute Wohlfühlebene des Angenommenwerdens.
Der zweite Punkt ist natürlich, dass eine Heilpflanzenschule nicht unbedingt der Kochkunst mit Fleischprodukten frönen sollte. So war sehr schnell klar, dass ich mich für unseren Phytotherapietag selbst in die Küche stellen würde und fand in der Mithilfe der Heilpraktikerin Susanne Monreal eine tatkräftige Unterstützung.
Viele Teilnehmer wünschten sich die Bekanntgabe der Rezepte. Für alle würde der Platz nicht reichen, doch nachfolgend möchte ich die “Spezereien” vorstellen, welche wirklich zur Nachahmung empfohlen sind.

Einfach, schnell und genial im Geschmack – Salbeibutter und Tomaten-Basilikumbutter

Salbeibutter:
1 Pfund Biobutter
1/2 Hand voll frischer Salbei
1/2 – 1 Tl. Kräuterbrühpaste nach Hildegard von Bingen (Stadtmühle Geisingen), alternativ Kräutersalz nach Geschmack

Den Salbei im Cutter zerkleinern oder sehr fein schneiden, mit der Kräuterbrühpaste oder dem Kräutersalz und der zimmerwarmen Butter gut vermengen.
Der Salbei als Magen-Darmmittel ist bekannt. Das deutsche Wort “Salbei” ist vom wissenschaftlichen Namen “salvia” abgeleitet, dieser hängt wiederum mit dem lateinischen Verb “salvare”, “gesund sein”, zusammen.
Sein breites Wirkspektrum und sein hohes Ansehen, welches diese Heilpflanze früher genoss, spiegelt sich in folgendem lateinischen Spruch wider:
Contra vim mortis
crescit salvia in hotis.
Cur moriatur homo
cui salvia crescit in hortis?
Gegen des Todes Gewalt
Salbei in den Gärten wächst.
Warum sollte der Mensch sterben,
für den Salbei in den Gärten wächst?

Tomaten-Basilikumbutter
1 Pfund Biobutter
1 kleine Dose Tomatenmark
1 Bund frisches Basilikum
1/2 – 1 Tl. Kräuterbrühpaste nach Hildegard von Bingen (Stadtmühle Geisingen) oder alternativ Kräutersalz nach Geschmack
Den Basilikum im Cutter zerkleinern oder sehr fein schneiden, mit dem Tomatenmark, der Kräuterbrühpaste oder dem Kräutersalz und der zimmerwarmen Butter gut vermengen.

Beide Kräuterbuttervarianten abgedeckt etwas stehen lassen, damit die ätherischen Öle sich gut mit den Fetten verbinden können.
Ich habe die beiden Buttersorten mit Chiabatta als kleines Zwischendurch in der ersten Pause gereicht.
Die Inhaltsstoffe des Basilikums wirken im seelischen Bereich entspannend und aufmunternd, im körperlichen entkrampfend und antiseptisch.
Hildegard von Bingen beschreibt die Butter – in Maßen gegessen – als wichtiges Heilmittel, besonders bei alten und schwachen Menschen.
Margarine ist wegen seiner Herstellung (Hydrierung über Nickelkatalysatoren) nicht zu empfehlen. Sparsam eingesetzt erhöht Butter auch nicht den Cholesterinspiegel des Blutes, da dieser zum großen Teil stressbedingt ist.

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Wer Appetit auf noch mehr bekommen hat, kann die weitere Rezepte vom “I. Dortmunder Phytotherapietag” unter www.Phytaro.de abrufen.

Anschrift der Verfasserin:
Gudrun Zeuge-Germann
Köln-Berliner-Str. 9
44287 Dortmund-Aplerbeck



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