Ethnopharmazie in der modernen Phytotherapie

von Peter Germann

Wesentliche Forschungsziele der Ethnobotanik sind die Untersuchungen der Pflanzennutzung, ihre Bedeutung für eine Soziokultur und der hiermit verbundenen Fragen, wie zum Beispiel der Schutz der Biodiversität.

Pflanzen können zu den unterschiedlichsten Zwecken eingesetzt werden:

als Nahrungsmittel, Färbepflanzen, Konstruktionsmaterial, Faserpflanzen zur Gewinnung von Stoffen und Schnüren, Brennholz, Arzneimittel, als Bestandteil von Ritualen, als Gift, Düngemittel, als Grundlage für die Ölgewinnung, zur Begrenzung des Feldes oder Hofes sowie als Schattenspender und Zierpflanze.

Es wird geschätzt, dass 60% aller Nutzpflanzen der Gruppe der Arzneipflanzen zugerechnet werden können (Franz, 1999).

Ethnobotanische Forschungen können auf der Grundlage sehr unterschiedlicher Fachdisziplinen und damit unterschiedlicher theoretisch-methodischer Ansätze durchgeführt werden. Uns interessieren besonders die medizinische Botanik, Pharmakognosie, pharmazeutische Biologie, Ethnopharmazie und Phytotherapie.

Ethnobotanik und Ethnopharmazie hat eine lange Tradition. Carl von Linné bereiste im 18. Jahrhundert Lappland und untersuchte die Nutzung von Pflanzen durch die Sami. Er beobachtete beispielsweise, dass die Blätter des insektenfressenden Fettkrautes (Pinguiculas spp.) Milch gerinnen lässt.
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Literatur:
Ethnopharmazie und Ethnobotanik Michael Heinrich, WVG Stuttgar

Anschrift des Verfassers:
Peter Germann
Köln-Berliner-Str. 9
44287 Dortmund-Aplerbeck



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