Hocherfolgreiche Behandlung einer mit naturheilkundlichen Methoden: Postzoster-Neuralgie

von Bernd Döring

Berichtet wird über eine sehr erfolgreiche, kostengünstige und rasche Behandlung einer ausgeprägten Postzoster-Neuralgie unter dem Einsatz natürlicher Substanzen.
Behandelt wurde ein 63 Jahre alter Patient zunächst mit dem Antiviruspräparat Brivudin wobei über eine Woche hin täglich 1 Tablette verordnet wurde.

Klinisch zeigte sich ein akuter Herpes Zoster mit Ausbreitung im Bereich des linksseitigen Hemithorax im Segmentbereich Th4/Th5 und Ausbildung der typischen Hauteffloreszenzen bis zum Sternum.
Unter der antiviralen Behandlung konnte bereits nach einer Woche eine nahezu vollständige Abheilung der Hauterscheinungen erreicht werden.

Der Patient beklagte kurze Zeit später ausgeprägte postzoster-neuralgische Beschwerden, welche auch unter dem Einsatz von Tramadol-Präparaten nicht ausreichend beherrscht werden konnten.
Der Patient stellte sich nachfolgend in unserer naturheilkundlichen Praxis vor, wobei wir einmalig 5 ml eines Lokalanästhetikums subkutan paravertebral injizierten. Die Behandlung wurde weitergeführt und ergänzt durch eine tägliche Kurzinfusionsbehandlung mit Alpha-Liponsäure in der Dosis von 600 mg.

Oral ergänzt wurde desweiteren die Behandlung mit einem Vitamin-B-Komplexpräparat, ferner mit der hochdosierten Gabe von Vitamin E (1000 I.E. täglich)und Vitamin C (1000 mg täglich).

Verlauf:

Unter der eingeschlagenen Behandlung konnte bereits am ersten Behandlungstag nach Angaben des Patienten eine über 90%-ige Besserung der Postzoster-Neuralgie erreicht werden. Eine zusätzliche analgetische Behandlung mit chemischen Präparaten (von uns vorübergehend noch weitergeführt mit Novaminsulfon) konnte bereits nach 2-3 Behandlungstagen vollständig beendet werden.
Nach Beendigung der Infusionsbehandlung behandelten wir oral weiter mit Alpha-Liponsäure über 2 Wochen hin, wobei der Patient zweimal täglich 600 mg erhielt.
Nach circa 2-3 Tagen konnte eine vollständige Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Diskussion:

Im Gegensatz zu der bisherigen Behandlung der Postzoster-Neuralgie überwiegend und lediglich mit hochpotenten chemischen Analgetica (Acetylsalicylat, Novaminsulfon und/oder Tramadol) erfolgte unsere Behandlung mit naturheilkundlichem Ansatz im Sinne einer „Störfeldtherapie“ durch Neuralbehandlung und reparativem Aufbau der virusbedingten neuronalen Schädigung unter dem Einsatz neurotroper Substanzen und einer polyvalenten antioxidativen Therapiestrategie.

Alpha-Liponsäure gehört nach der Klassifizierung zu den Vitaminen mit Co-Enzymfunktion. Liponsäure ist in allen lebenden Strukturen vorhanden und schon in extrem geringen Mengen biologisch wirksam.

Die Liponsäure (6,8-Dithiooctansäure) stellt für viele Mikroorganismen einen Wachstumsfaktor dar, beim Menschen ist sie in allen Organen nachweisbar.

Die Liponsäure ist Teil eines Multienzymkomplexes, der oxidative Decarboxylierungen (z.B. Pyruvat- Acetyl-Co-A) katalysiert.

Liponsäure ist kovalent an das Enzym-Protein gebunden aus dem sich bei HydrolyseeN-Lipoyl-L-Lysin freisetzen lässt indem Liponsäure in Peptidbindung mit dere-Aminogruppe des Lysins verknüpft ist.

Als Co-Enzym vermag Liponsäure die Bindung und Übertragung von Acetylgruppen und Wasserstoff zu katalysieren und geht dabei vorübergehend in die reduzierte Form über.

Wie bekannt wurde Alpha-Liponsäure bisher überwiegend zur Behandlung der diabetischen Polyneuropathie eingesetzt, so dass mit der vorgeschlagenen Therapie eine weitere biologisch formierte Strategie angewendet werden kann zur Behandlung einer virusbedingten Postzoster-Neuralgie.
Der Autor empfiehlt einen möglichst frühzeitigen Therapieeinsatz, ggf. auch schon zu Beginn der Herpes-Zostererkrankung. Weitere Studien sollten die zeitlichen Therapieinterventionen zwecks Erreichen einer optimalen Behandlung weiter beleuchten.

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Literaturangaben:
E. Buddecke, „Grundriss der Biochemie“, 5. Auflage 1977

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Bernd Döring
Facharzt für Innere Medizin
Arzt für Naturheilverfahren
Arbeits- und Interessenschwerpunkte
Diabetologie und Stoffwechsel
Zum Hardtwald 17
35447 Reiskirchen / Ettingshausen
Tel. 06401 - 32 68



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