Bericht

Gedanken und Eindrücke einer Teilnehmerin:
Kräuterwanderung der 13. Chirotage Lenggries am 13.07.2003 mit Josef Karl

Nach dem die Bergfahrt organisiert war ging es an der Brauneck-Talstation los. Wir saßen mit Herrn Karl in der Gondel – sofort erzählte er uns über die große Gletscherzunge, die sich vor Millionen von Jahren durch das heutige Isartal zog.

Gedanken an gewaltige Eismassen schossen uns durch die Köpfe und staunend fuhren wir hoch, zur wunderbaren Bergwelt Bayerns. Bereits in der Gondel begann die Exkursion – Herr Karl hatte uns mal eben einige Kräuter und Pflanzen gesammelt, vom Isarufer.

Wir hörten interessiert die Geschichte vom Maulbeerbaum, dem Unterschied des Huflattich- und Pestwurzblattes und das gelbe Ochsenauge sollten wir uns gut einprägen, denn es ähnelt unserer beliebten Arnikapflanze sehr – nur diese gibt es nicht so häufig.

Oben angelangt, konnte Herr Karl es kaum erwarten endlich loszulegen.

Wir schlängelten ihm nach, bedacht darauf; jedes seiner Worte aufzunehmen, festzuhalten und im Gedächtnis abzulegen. Doch schon nach der fünften Pflanze musste ich mich anstrengen, alles zu behalten, da diese wunderbare Bergwelt mit Fauna und Flora so unbegrenzt schön in ihrer Gesamtheit war. Wir sahen Frauenmantel, wilden Majoran, Thymiankissen, Bärenklau und längst vergessene Pflanzen, wie Brunella, die ihren Namen durch die verblühte, getrocknete Blüte bekam, welche vom satten Lila zu einem Braun überwechselt.

Auch Blattformen, wie beim Johanniskraut und der Goldrute bekamen ihre Wichtigkeit, durch exakte Unterschiede, ob z.B. Blätter spiralförmig oder gegenüberliegend angeordnet sind, die uns Herr Karl mit einer Liebe zur Natur übermittelte wodurch die beruhigende Wirkung noch einmal unterstützt wurde.

Aussagen zu Aufbewahrung und Verwertung brachten uns wertvolle Informationen, z.B. wie ich selbst mein Hypericumöl herstellen kann. Obwohl die Gruppe Zuhörender etwas groß war, achtete Herr Karl immer wieder auf Gemeinsamkeit, beantwortete jede Frage die schier großes Wissen verlangte oder die natürlich auch doppelt und schon gesagt war – es machte ihm nichts aus, zu wiederholen, die Faszination der Pflanzenwelt sprang auf uns über und jeder war erstaunt über diese Vielfalt.

Lange suchten wir nach Arnika (Naturschutz) – mit Ehrfurcht fand Herr Karl dann diese und ließ uns an seiner Achtsamkeit vor der Pflanzenwelt teilhaben.
Gelber Fingerhut, blauer und gelber Enzian, Schafgarbe, Blutwurz und sogar der Augentrost wurde für uns sichtbar.

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Der Rest der Gruppe fuhr “bequem” mit der Gondel bergab. Für jeden ein unvergessliches Erlebnis besonderer Art.

Petra Heinke–Spee
ACON-AK München



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