Kräuterseminar

Erlebniswelt Wallis/Schweiz: Kräuterwanderwochen mit Bruno Vonarburg

von Anna-Maria Littmann

In der bezaubernden Landschaft des Schweizer Wallis veranstaltet der bekannte Schweizer Naturarzt Bruno Vonarburg seit über 20 Jahren seine sommerlichen Kräuterwanderwochen.
Ein buntgemischtes Völkchen trifft sich dazu alljährlich im Hotel Bahnhof in Ausserberg an der Lötschberg-Südrampe, die alle ein gemeinsames Interesse verbindet: die Liebe zur Natur, zur Botanik und hier speziell zu den Heilpflanzen. Nirgendswo mehr sonst in der Schweiz sind wie hier weit über 150 Heilkräuter am natürlichen Standort anzutreffen.

Eine Begegnung der besonderen Art und ein wohl einmaliges von Erlebnis war heuer die Teilnahme von Josef Karl. Als Heilpraktiker, Phytotherapeut und Augendiagnostiker ist er weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Bruno Vonarburg paart in gekonnter Weise, gewürzt mit dem Schweizer Dialekt, sein Können in der Naturheilkunde mit den Kenntnissen rund ums Heilkraut und einem sportlichen Wanderprogramm. Auch das hochsommerliche Wetter mit strahlendem Sonnenschein trug zum harmonischen Verlauf der Woche bei.

Zur Begrüßung am Sonntagabend fanden sich alle Teilnehmer zum gemeinsamen Abendessen ein und knüpften erste Kontakte, wobei Bruno Vonarburg per Dia das Veranstaltungsprogramm der Woche vorstellte.

Anschließend bereitete man noch gemeinsam einen Verdauungstee und einen Schlaftee zu.

Am Montagmorgen ging es bei der 1. Wanderung die Lötschberg-Südrampe entlang, hinab durch die Weinberge nach Raron zum Grab von R.M. Rilke, dessen Grabinschrift dem Betrachter noch heute Rätsel aufgibt:

„Rose, oh reiner Widerspruch Lust,
niemandes Schlaf zu sein
unter soviel Lidern“.

Unterwegs wurden immer wieder Botanisierpausen eingelegt, um all die Kräuter zu besprechen, die den Wegesrand schmücken.

Bruno Vonarburg vermittelte in seiner einmaligen Art Wissenswertes um die Heilkräuter, ihr Ursprungsland, die medizinische Anwendung, den mythologischen Bezug und die Beziehung untereinander.
So gibt es durchaus Sympathie und Antipathie auch unter den Pflanzen, wie die dicke Freundschaft z.B. zwischen Baldrian und Hopfen beweist.

Der Dienstag war dem Baltschieder-Tal gewidmet, eine Ganztageswanderung. Um in dieses abgelegene Tal, fern jeden Tourismus zu gelangen, mussten die trittsicheren und schwindelfreien Teilnehmer einen abenteuerlichen Weg um die Felsen herum absolvieren.
Der Rest der Gruppe gelangte in 25 Minuten durch einen unbeleuchteten Felsstollen, in dem auch das „heilige Wasser“ fließt, ins Tal hinein. Es wurde ins „Innere Sent“ gewandert, an einem herrlichen Gebirgsbach entlang, dessen Leben und Rauschen die Teilnehmer ständig begleitete.

Am Ziel kochte man dann gemeinsam die „gute Heinrich Soppe“ mit den Hauptbestandteilen Guter Heinrich, früher ein Essen der armen Leute, womit sie ihren Vit.-C-Bedarf deckten

Sie ist übrigens äußerst wohlschmeckend und zum Nachkochen empfehlenswert.
Anschließend wurde von den Teilnehmern Thymian gesammelt, der hier überaus zahlreich vorhanden ist. Aus diesem bereitete man am Abend eine Thymian-Tct., die als 3-wöchige Kur im September eingenommen, den besten Schutz vor Erkältungen bietet.

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Anna Maria Littmann, Heilpraktikerin
Max-Reger-Str. 10
84056 Rottenburg
Tel. 08781-15 59

Die nächsten Kräuterwanderwochen im Jahr 2004 sind vom 4.7. bis 10.7. und vom 11.7. bis 17.07.

Nähere Informationen:
Bruno Vonarburg
Hechtstr. 2
CH 9053 Teufen



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Naturheilpraxis 12/2003