Tradition

Rauhnachtsbräuche

von M. Madejsky

Mit der Nacht der Wintersonnenwende am 21./22. Dezember beginnen wieder die geheimnisvollen Rauhnächte. Aus christlicher Sicht handelt es sich um die zwölf Nächte zwischen Weihnacht und Dreikönig, dem neuen und dem alten Geburtstag Christi. Genaugenommen sind es aber jene zwölf Tage und Nächte, die zwischen dem Mondjahr mit 354 Tagen und dem Sonnenjahr mit 366 Tagen liegen – daher spricht man auch von der „Zeit zwischen den Jahren“. Wie zu jedem Wendepunkt im Jahreskreis, so ranken sich auch um die Wintersonnenwende und insbesondere um die Rauhnächte allerlei heilsame und schützende Bräuche. Aufschluss über das Brauchtum, das meist in der Naturverehrung der Kelten und Germanen wurzelt, findet sich bereits in den Namen, denn die Rauhnächte nannte man auch:

– Los- oder Raunnächte, weil es sich um eine Orakelzeit handelt;

– Rauchnächte, weil in dieser Zeit stets geräuchert wurde;

– Frei-, Schweig- oder Stillnächte, weil es sich um eine Seelenzeit handelt;

– Schwarze Nächte, weil die Sonne ihren Tiefstpunkt im Jahreskreis durchläuft.

Der Blick in die Zukunft

Der Schlag mit der Lebensrute

Magischer Schutz vor dunklen Mächten

Der nordische Weihrauch

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Literaturempfehlungen:
H. Bächtold-Stäubli, E. Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens; Walter de Gruyter & Co; Berlin u. Leipzig 1935
M. Beuchert: Symbolik der Pflanzen; Insel Verlag, Frankfurt 1995
G. Bodini: Ein Gang durchs Jahr – Riten und Brauchtum im alten Tirol; Tappeiner Verlag, Italien 1992
F.-M. Engel: Zauberpflanzen – Pflanzenzauber; Landbuch-Verlag, Hannover 1978
H. Fink: Verzaubertes Land – Volkskult und Ahnenbrauch in Südtirol; Tyrolia Verlag, Innsbruck 1969
F. Haider: Tiroler Brauch im Jahreslauf; Tyrolia-/Athesia-Verlag, Innsbruck/ Bozen 1990
M. Höfler: Volksmedizinische Botanik der Germanen (Reprint); Verlag für Wissenschaft und Bildung, Berlin 1990
M. Madejsky, O. Rippe: Heilmittel der Sonne; Verlag Peter Erd, München 1997
E. u. H. Melchers: Das große Buch der Heiligen, Geschichte und Legende im Jahreslauf; Südwest Verlag, München 1978
W. Pelikan: Heilpflanzenkunde; Philosoph.-anthrop. Verlag, Dornach 1958
E. u. H. Pflanzer, W. Schneider: Brauchtum und Feste in Österreich; Pinguin Verlag, Innsbruck 1985
S. Rüttner-Cova: Frau Holle die gestürzte Göttin; Sphinx Verlag , CH Basel 1986
A. Schweiggert: Winter- und Weihnachtsgeister in Bayern; Verlagsanstalt Bayerland, Dachau 1996
S. Seligmann: Die magischen Heil- und Schutzmittel aus der belebten Natur (Pflanzenreich); Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1996
M. Sills-Fuchs: Wiederkehr der Kelten; Knaur, Dianus-Trikont Buch GmbH, München 1983

Fotos: Madejsky

Anschrift der Verfasserin:
Margret Madejsky
Stuntzstr. 77
81677 München
Internet: www.natura-naturans.de



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