Komplexhomöopathie

Homöopathische Behandlung der Erkältungskrankheiten

von Claudia Röll-Bolz

Im Durchschnitt erkrankt jeder Mitteleuropäer zwei bis vier mal jährlich an einer Erkältung, bei Kindern sind sogar sechs bis acht Erkältungen pro Jahr keine Seltenheit (1).

Bei Erkältungskrankheiten beziehungsweise grippalen Infekten handelt es sich im allgemeinen um milde virale Infektionen der oberen Atemwege. Im Vordergrund stehen die typischen Symptome Husten, Schnupfen, Heiserkeit, oft verbunden mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Ätiologisch sind vor allem Rhinoviren (40% der Fälle) und Coronaviren (10%) von Bedeutung, aber auch RS-Viren, Myxoviren (Influenza-, Parainfluenzaviren) und Adenoviren spielen eine Rolle (1). Die Übertragung der Viren erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Kälteeinwirkung, eventuell in Verbindung mit Stress, kann zu einer vorübergehenden Schwächung des Immunsystems führen und auf diese Weise den Ausbruch der Erkrankung begünstigen. Nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis Tagen treten die ersten Symptome auf, die in der Regel nach acht bis zehn Tagen abklingen. Gelegentlich kommt es bei abwehrgeschwächten oder auch älteren Menschen zu Komplikationen im Sinne von bakteriellen Superinfektionen. Sinusitiden, Tonsillitiden oder bakterielle Bronchitiden und Pneumonien sind hier die häufigsten Erkrankungen. Da es bis heute keinen kausalen Therapieansatz gibt, beziehungsweise verschiedene antivirale Ansätze noch im experimentellen Stadium stecken, erfolgt die Behandlung von Erkältungskrankheiten symptomatisch (2). Sie besteht aus allgemeinen Maßnahmen wie körperlicher Schonung, Dampfinhalation und heißen Getränken sowie der Gabe verschiedener „Grippemittel“.

Eine gute Alternative bietet hier die Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln. Neben zahlreichen bewährten Einzelmitteln haben sich organotrop wirkende homöopathische Komplexmittel als sehr wirksam erwiesen. Bei den Pentarkanen handelt sich dabei um Kombinationspräparate, die aus einer Kombination von maximal fünf homöopathischen Einzelmitteln bestehen und dem Therapeuten die Möglichkeit bieten, schnell und gezielt seine Arzneimittelwahl zu treffen. Komplexmittel ermöglichen eine indikationsbezogene Therapie, die durch synergistische Wirkung mehrerer Bestandteile gleichzeitig ein breites Wirkungsspektrum entfaltet. Akute Beschwerden lassen sich meist erfolgreich behandeln. Hier ist es wichtig, die Behandlung bereits mit Beginn der ersten Symptome einzuleiten, dadurch lässt sich der Heilungsverlauf oftmals beschleunigen.

Akuter grippaler Infekt

Akute Rhinitis

Sinusitis

Pharyngitis

Laryngitis

Akute Bronchitis, akute Tracheitis

Chronische Bronchitis

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Literatur:
(1) Durand, M., Joseph, M., Infektionen der oberen Atemwege, In: Harrisons Innere Medizin 1, 15. Auflage ABW Wissenschaftsverlag Berlin (2003)
(2) Scheller, S., Erkältungskrankheiten - Dem Schnupfen ein Schnippchen schlagen, Pharmazeutische Zeitung, Heft 37 / 2003
(3) Grevers, G., Klinikleitfaden Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Gustav Fischer Verlag, Ulm (1997)
(4) Herold, G. (Herausgeber), Arzt für Innere Medizin / Arbeitsmedizin, August-Haas-Str. 34, 50737 Köln, Innere Medizin 2002
(5) Renz-Polster, H., Braun, J., Basislehrbuch Innere Medizin. 2. Auflage, Urban & Fischer, München (2001)

Anschrift der Verfasserin
Dr. Claudia Röll-Bolz
Heilpraktikerin
Kaiserstr. 106
76133 Karlsruhe



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